20.11.2023 Views

Old Master Paintings – Part 2

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

ONE OF THE LEADING AUCTION HOUSES IN EUROPE<br />

CATALOGUE III<br />

OLD MASTER PAINTINGS PART 2<br />

Auctions: Thursday, 7 December 2023<br />

Exhibition: Saturday, 2 December <strong>–</strong> Tuesday, 5 December 2023


OLD MASTER<br />

PAINTINGS<br />

PART II


249<br />

FLORENTINER MEISTER UM 1400,<br />

IN DER NACHFOLGE DES GIOTTO DI BONDONE<br />

(1266 <strong>–</strong> 1337)<br />

KREUZ CHRISTI MIT MARIA UND JOHANNES<br />

Öl/ Tempera auf Holz.<br />

55 x 32,5 cm.<br />

Um 1390/1430.<br />

Goldgrund auf rotem Bolus, die Nimbusse mit Rosettendekor<br />

punziert. Die kleine Andachtsbildtafel, wohl<br />

für einen Hausaltar geschaffen, ist im oberen Teil gemäß<br />

einer ehemaligen gotischen Rahmung passig<br />

gesägt. Vor Goldgrund mittig das Kreuz aufgerichtet,<br />

mit dunklen Holzbalken und rotgrundiger „INRI“- Tafel.<br />

Der senkrechte Kreuzbalken steht auf einem nahezu<br />

kugelförmigen Stein, der symbolisch den Kalvarienberg,<br />

aber auch den Weltkreis andeuten soll. Der<br />

Corpus Christi im Dreinageltypus hält die Beine leicht<br />

angewinkelt, aus der Seitenwunde fließt Blut in leichtem<br />

Bogen, wie dies auch in Giottos „Kreuzbeweinung“<br />

(Alte Pinakothek, München) der Fall ist. Das<br />

Lendentuch nur angedeutet und durchscheinend. Das<br />

Inkarnat leicht grünlich, wodurch der eingetretene Tod<br />

veranschaulicht werden soll. Die beiden Assistenzfiguren<br />

Maria und Johannes stehen seitlich in Dreiviertelfigur<br />

in Trauer, die geneigten Häupter in die<br />

Hände gestützt. Dies zeigt Giottos Neuerung, die zur<br />

Frührenaissance führte, in den Figuren Emotionen erkennen<br />

zu lassen. Das kommt auch im vorliegenden<br />

Werk deutlich zum Ausdruck. A.R.<br />

(13816821) (11)<br />

FLORENTINE SCHOOL, CA. 1400,<br />

FOLLOWER OF GIOTTO DI BONDONE<br />

(1276 <strong>–</strong> 1337)<br />

THE CRUCIFIXION OF CHRIST WITH SAINT MARY<br />

AND SAINT JOHN<br />

Oil/ tempera on panel.<br />

55 x 32.5 cm.<br />

ca. 1390 / 1430.<br />

€ 40.000 - € 60.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

14 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


250<br />

UMBRISCHER MEISTER DES 16. JAHRHUNDERTS<br />

DIE GROSSMUT DES SCIPIO<br />

UMBRIAN SCHOOL, 16TH CENTURY<br />

THE MAGNANIMITY OF SCIPIO<br />

Öl/ Tempera auf Nussholz.<br />

61 x 140 cm.<br />

Gerahmt.<br />

Das betont längsformatige Gemälde ist ein bedeutendes<br />

Beispiel des in Italien früh einsetzenden Interesses<br />

an der Geschichte der römischen Geschichte und steht<br />

somit an der Wiege der Renaissance.<br />

Gezeigt ist eine historische Szene aus der sagenhaften<br />

Geschichte Roms, mit einem für das ethische Denken<br />

des Humanismus willkommenen Ereignis. Der Schriftsteller<br />

Titus Livius berichtet (in: Ab urbe condita XXVI,<br />

50) über den Feldzug der Römer gegen die Karthager<br />

in Spanien. Dabei ist dem jungen Feldherrn Publius<br />

Cornelius Scipio (genannt Africanus maior, um 235-<br />

183 v. Chr.) nach der Eroberung der Stadt Cartagena<br />

eine Jungfrau von außergewöhnlicher Schönheit als<br />

Gefangene vorgeführt worden. Sie erklärte, mit Allucius,<br />

einem mit Rom verfeindeten Celtiberier verlobt<br />

zu sein. Anstatt sie sich als Beute selbst anzueignen,<br />

ließ Scipio den Bräutigam sowie ihre Eltern rufen und<br />

erklärte, die Reinheit der Jungfrau geachtet zu haben<br />

und sie frei zu geben. Als Gegenleistung forderte er,<br />

dass Allucius ein Freund des römischen Staates<br />

werden sollte. Die kostbaren Geschenke, die ihm von<br />

den Eltern der Jungfrau angeboten wurden, überließ<br />

Scipio dem jungen Paar als Brautgaben. Damit hatte<br />

Scipio mit seiner Großmut die Feinde auf seine Seite<br />

gebracht und ging <strong>–</strong> neben weiteren seiner weisen politischen<br />

Entscheidungen <strong>–</strong> als Vorbild für künftige<br />

Herrscher in die Geschichte ein.<br />

Die Bilddarstellung schildert den Verlauf dieser Episode.<br />

Im Zentrum Scipio auf einem Thron, rechts die bar füßigdemütige<br />

Braut neben ihrem Verlobten Allucius, weiter<br />

rechts wird sie an Ketten herbeigeführt. Links ihre Eltern<br />

mit Geschenken.<br />

Die Thronlehnen zeigt der Maler in Form von Füllhörnern,<br />

als Symbol glückbringender Regierung. Beachtens<br />

wert ist die Kopfhaltung des Feldherrn, dessen<br />

Gesicht sich von der Jungfrau abwendet, zum Zeichen<br />

seines Verzichts auf sie.<br />

Anmerkung:<br />

Das Bildformat wie auch die starkwandige Maltafel<br />

in Nussholz lassen vermuten, dass es sich hier um<br />

die Front einer ehemaligen Hochzeitstruhe handelt,<br />

was thematisch auch der Darstellung entspricht.<br />

(1380961) (11)<br />

Oil/ tempera on walnut.<br />

61 x 140 cm.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

16 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


Detailabbildungen Lot 250<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

17


251<br />

ANTWERPENER MEISTER UM 1530/40<br />

HAUSALTAR-TRIPTYCHON<br />

ANTWERP MASTER, AROUND 1530/40<br />

FAMILY ALTAR TRIPTYCH<br />

Mitteltafel: 69 x 48 cm.<br />

Seitentafeln: je 69 x 21 cm.<br />

Verso Zettel mit ehem. Besitzangabe: „Eigendom van<br />

Edmond Charles en Leonie Hinckens, Ommeganckstraat<br />

32 Antwerpen“.<br />

Antwerpen, um 1530/40.<br />

Klappaltar einer Hauskapelle in Form einer dreiteiligen<br />

Altarretabel. Das Mittelbild oben mit geschweiftem<br />

Auszug und kleinem rundbogigem Abschluss, die<br />

Seiten flügel entsprechend oben geschweift. Die<br />

Rahmungen ebonisiert.<br />

Die Darstellungen der drei Bildfelder ergänzen sich zu<br />

einer Schilderung - beginnend mit der Kreuztragung<br />

Christi links, der Kalvarienberg-Szenerie mittig, sowie<br />

der Grablegung rechts. Der landschaftliche Hintergrund<br />

setzt sich - in Brechungen - in den drei Bildern fort.<br />

Die linke Tafel zeigt Jesus unter der Last des Kreuzes,<br />

zwischen peinigenden Knechten, sowie ein Hornbläser<br />

im Turban, dahinter die Drei Marien vor einem Stadttor<br />

Jerusalems.<br />

Das Hauptbild zeigt Jesus am Kreuz zwischen den<br />

beiden Schächern, dahinter eine Reitergruppe, vor<br />

dem Hintergrund der tiefer liegenden Stadt Jerusalem<br />

mit Mauern und Türmen. Seitlich des Kreuzes die Assis<br />

tenzfiguren der Drei Marien sowie der Evangelist<br />

Johannes, am linken Bildrand. Magdalena kniet betend<br />

am Kreuzfuß, vor ihr das Salbgefäß. Rechts zwei Männergestalten<br />

mit Turban, Schild und Rüstung. Dabei ist<br />

mit dem Rotgekleideten wohl Josef von Arimathä gemeint.<br />

Der rechte Flügel zeigt zwei Männer, die den Leichnam<br />

Jesu in einen Sarkophag legen, dahinter Maria und<br />

Johannes.<br />

Der Malstil zeigt in seinen Einzelheiten, wie etwa der<br />

ornamentierte Ovalschild im Mittelbild oder das Salbgefäß,<br />

bereits eine Entstehung um oder nach 1530.<br />

Dem entsprechen besonders auch die manieristischen<br />

Körperhaltungen, vor allem der Schächer. Im<br />

oberen Auszug erscheint Gottvater in hellem Licht<br />

über Wolken, mit Papst-Krone, was darauf hinweist,<br />

dass der Hausaltar im katholischen frankofämischen<br />

Raum in Auftrag gegeben wurde. A.R.<br />

Provenienz:<br />

Lempertz, 14. Mai 2011, Lot 1020.<br />

(1381405) (11)<br />

Central panel: 69 x 48 cm.<br />

Side panels: 69 x 21 cm each.<br />

Antwerp, ca. 1530/40.<br />

Provenance:<br />

Lempertz, 14 May 2011, lot 1020.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

18 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

19


252<br />

ALPENLÄNDISCHER MALER<br />

DES 16. JAHRHUNDERTS<br />

KLEINER FLÜGELALTAR MIT DEM GEFANGEN<br />

GENOMMENEN JESUS<br />

Öl auf Holz.<br />

Im geschlossenen Zustand,<br />

nach oben abgerundet: 45 x 24 x 4 cm,<br />

in geöffnetem Zustand: 45 x 49,7 cm.<br />

Auf der mittleren Darstellung rechts unten Monogramm,<br />

auf der Platte unterhalb der Darstellung<br />

Datierung „1552“.<br />

Im Zentrum des Altars vor Goldgrund der an den<br />

Handgelenken gefesselte Jesus, ein Spottzepter haltend,<br />

auf dem leicht geneigten Haupt die Dornenkrone,<br />

mit einem weißen Lendentuch bekleidet und einem<br />

Mantel, der von einem links hinter ihm stehenden<br />

Mann teils gehalten wird. Bei diesem könnte es sich<br />

um Pontius Pilatus handeln, der mit seinem rechten<br />

Zeigefinger auf Jesus weist, um so das Volk nach<br />

dem Urteil zu befragen. Unterhalb der Darstellung<br />

eine vierzeilige Beschriftung auf rotem Grund, des<br />

Weiteren am unteren Rand außerhalb der Mitteltafel<br />

die Datierung. Auf dem linken Flügel in hellem Gewand<br />

mit großen Flügeln und einem Schild der Erzengel<br />

Michael, der den zu seinen Füßen liegenden Satan<br />

mit einem langen Speer bezwingt. Auf dem rechten,<br />

am Rand beschrifteten Flügel, vor Goldgrund eine<br />

kniende weibliche Stifterfigur in braunem Gewand,<br />

dahinter stehend die Heilige Anna, in ihrem linken<br />

Arm Maria haltend, die wiederum den Jesusknaben<br />

hält. Einfache, teils naive Darstellung vor Goldgrund.<br />

(1381406) (18)<br />

ALPINE SCHOOL, 16TH CENTURY<br />

SMALL WINGED ALTAR WITH THE TAKING<br />

OF CHRIST<br />

Oil on panel.<br />

Closed, rounded at the top: 45 x 24 x 4 cm.<br />

Opened: 45 x 49.7 cm.<br />

Central depiction with monogram lower right; on<br />

panel below depiction date “1552”.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

20 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

21


253<br />

SCHWÄBISCHER MEISTER UM 1510,<br />

WOHL KREIS DES HANS LEONHARD SCHÄUFELEIN,<br />

UM 1480 - UM 1540<br />

APOSTEL JESU<br />

Öl auf Holz. Teilparkettiert.<br />

38 x 43 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Das vorliegende Gemälde ist wohl ein Fragment eines<br />

größeren Werkes. Im Zentrum ein Apostel mit langem<br />

hellem Bart, einem grünblauen Gewand und darüber<br />

einen leuchtend roten Mantel tragend. In seinen Händen<br />

ein halb aufgeschlagenes Buch. Er wird flankiert<br />

links seitig von einem weiteren Apostel sowie rechtsseitig<br />

zwei weitere, von denen einer am rechten Rand<br />

nur halb zu sehen ist, was auf ein größeres Werk hindeutet.<br />

Alle vier jeweils mit einem großen goldenen<br />

Nimbuskranz versehen.<br />

(1381403) (18)<br />

€ 6.500 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

22 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


254<br />

FLÄMISCHER MEISTER DES 15. JAHRHUNDERTS<br />

DER HEILIGE SEBASTIAN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

64 x 48 cm.<br />

FLEMISH MASTER, 15TH CENTURY<br />

SAINT SEBASTIAN<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

64 x 48 cm.<br />

Dreivierteldarstellung des Heiligen in glänzender<br />

Rüstung mit Mantel und großem goldenem Nimbus,<br />

in seiner rechten Hand einen Bogen und in der anderen<br />

Hand mehrere Pfeile haltend. Er hat eine schmale<br />

Nase, fein geschwungene Augenbrauen und mit seinen<br />

dunklen Augen schaut er nachdenklich seitlich<br />

nach unten. Er steht vor einem herabhängenden,<br />

wertvollen Ehrentuch mit rot-weißem Rand, hinter<br />

dem seitlich eine Mauer zu erkennen ist mit dahinter<br />

liegender Landschaft.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Anmerkung:<br />

Sebastian (geb. um 288 in Rom) war ein römischer<br />

Soldat und Hauptmann am kaiserlichen Hof. Da er<br />

sich öffentlich zum Christentum bekannte, wurde er<br />

zum Tode verurteilt und Kaiser Diokletian ließ ihn von<br />

Bogenschützen erschießen. Er überlebte, wurde aber<br />

später erschlagen. (1381402) (18)<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

23


255<br />

LUIS DE MORALES,<br />

UM 1509/10 BADAJOZ <strong>–</strong> 1586, ZUG.<br />

BEWEINUNG CHRISTI<br />

Öl auf Eichenholz.<br />

76 x 63 cm.<br />

Maria hält Jesus in ihren Armen, seitlich dahinter<br />

Johannes Evangelist sowie Maria Magdalena. Die<br />

Figuren im Halbbildnis vor dunklem, nahezu schwarzem<br />

Hintergrund, auf dem die goldgelben Nimbusse<br />

zur Geltung kommen. Die realistische Härte, insbesondere<br />

im Gesicht des Toten, entspricht der Malweise<br />

von Luis de Morales. So lassen sich in mehreren seiner<br />

Werke vergleichbare Gesichtszüge, insbesondere<br />

bei der Jesusdarstellung finden. Der Maler, der oft als<br />

erster der spanischen Renaissance bezeichnet wird,<br />

widmete sich ausschließlich religiösen Themen, weshalb<br />

er auch „El Divino“ oder „Divino Morales“ genannt<br />

wurde.<br />

(13816724) (11)<br />

€ 4.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

24 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


256<br />

FRANS FLORIS D. Ä.,<br />

UM 1516 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1570 EBENDA, ZUG.<br />

ALLEGORIE DES FRIEDENS UND DER<br />

GERECHTIGKEIT<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

75,5 x 109 cm.<br />

In profiliertem Holzrahmen.<br />

In einem durch eine Säule und ein Pilaster angedeutetem<br />

Innenraum zwei weibliche allegorische Figuren<br />

mit Schwert bzw. Ölbaumzweigen, im vakanten Raum<br />

schwebt der Heilige Geist in Gestalt einer Taube, fliegende<br />

Putti tragen über den Häuptern eine Krone und<br />

einen Kranz aus Ölbaumzweigen. Im Museum Kunstpalast<br />

wird eine ähnliche Komposition geführt (Inv.<br />

Nr. 209), die in die anonymen südlichen Niederländer<br />

lokalisiert wird.<br />

FRANS FLORIS THE ELDER,<br />

CA. 1516 ANTWERP <strong>–</strong> 1570 IBID., ATTRIBUTED<br />

ALLEGORY OF PEACE AND JUSTICE<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

75.5 x 109 cm.<br />

Literature:<br />

cf. H. Peters, Meisterwerke der Düsseldorfer Galerie,<br />

1955, no. 16.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Literatur:<br />

Vgl. H. Peters, Meisterwerke der Düsseldorfer Galerie,<br />

1955, Nr. 16. (13711219) (13)<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

25


257<br />

ANDREA PICCINELLI IL BRESCIANINO,<br />

UM 1485 SIENA <strong>–</strong> UM 1525 FLORENZ, ZUG.<br />

Der Künstler war ein italienischer Maler der Renaissance<br />

und ist erstmals 1507 in Siena dokumentiert,<br />

wo er in der Compagnia di San Girolamo mitarbeitete.<br />

Die Kunst des nahen Florenz übte maßgeblichen Einfluss<br />

auf seine Malerei aus. 1525 wurde er in Florenz<br />

in die Malergilde eingetragen. Werke von ihm hängen<br />

in den Uffizien in Florenz und ein ihm zugeschriebenes<br />

Gemälde in der Berliner Galerie.<br />

MARIA MIT DEM KIND UND DEM<br />

JOHANNESKNABEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

125 x 145 cm.<br />

In plastisch verziertem Rahmen.<br />

In einer angedeuteten Flusslandschaft mit dahinterstehender<br />

Architektur und abschließendem Hügelzug<br />

die pyramidal angeordnete Gruppe der Maria mit<br />

einem goldverzierten Umhang, dem liegenden Christusknaben<br />

auf weißem Tuch, sowie dem rechts mit<br />

Nimbus versehenem Johannesknaben. Die pyramidale<br />

Komposition wird durch Rundbogenzwickel in den<br />

oberen und unteren Rändern unterstrichen.<br />

(1381951) (13)<br />

ANDREA PICCINELLI IL BRESCIANINO,<br />

CA. 1485 SIENA <strong>–</strong> CA. 1525 FLORENCE,<br />

ATTRIBUTED<br />

THE VIRGIN AND CHILD WITH INFANT SAINT JOHN<br />

THE BAPTIST<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

125 x 145 cm.<br />

€ 18.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

258<br />

FLÄMISCHER MALER DES 16. JAHRHUNDERTS<br />

DER HEILIGE HIERONYMUS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

156 x 117 cm.<br />

Teils mit dünnem Holzleistenrahmen.<br />

Vor karger, teils felsiger Landschaft, schablonenhaft<br />

wiedergegeben der halb kniende Hieronymus, lediglich<br />

mit einem rötlichen Tuch über Arm- und Hüftbereich<br />

bekleidet. Er wird als Büßer wiedergegeben und<br />

hält in seiner rechten ausgestreckten Hand einen Stein,<br />

um sich aus Reue damit auf die Brust zu schlagen.<br />

Er wird dabei von einem ihm attributiv zugeordneten<br />

Löwen begleitet, der am rechten unteren Rand zu<br />

erkennen ist und der wachsam aus dem Bild zu blicken<br />

scheint. Rechtsseitig zudem ein aufgeschlagenes<br />

Buch erkennbar, während linksseitig ein einfaches,<br />

aus Ästen errichtetes Kreuz zu erkennen ist,<br />

auf das der Heilige reuig blickt. Ab der Mitte des<br />

Hintergrunds ist eine zweite Bildebene zu erkennen,<br />

die in türkis- grüner/weißer Farbigkeit eine bergige<br />

Landschaft mit Bäumen, einen Fluss mit Segelboot<br />

und einen Gebirgszug unter hohem Himmel erkennen<br />

lässt. Darstellung eines in der Kunstgeschichte<br />

der Malerei beliebten Themas.<br />

(1380582) (18)<br />

FLEMISH SCHOOL, 16TH CENTURY<br />

SAINT JEROME<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

156 x 117 cm.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

26 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


259<br />

JAN MANDYN,<br />

UM 1500 <strong>–</strong> 1560, NACHFOLGE DES<br />

AUFERSTEHUNG CHRISTI<br />

Öl auf Eichenholz.<br />

72 x 54 cm.<br />

Verso alte Klebezettel.<br />

Wir danken Herrn Peter van den Brink für freundliche<br />

Hinweise zur Katalogisierung.<br />

Der Maler ist in der Nachfolge des Jan Mandyn zu<br />

sehen. Dessen Interesse an grotesken Figurenwiedergaben,<br />

auffälliger Farbgebung und überraschenden<br />

Kompo sitionen wird auch in diesem Gemälde deutlich.<br />

Der Auferstandene entschwebt förmlich in kaum<br />

natürlich nachvollziehbarer Weise einem seiner Größe<br />

nicht entsprechendem Sarkophag; auch die leuchtenden<br />

Farben in den Gewändern der Wächter sind als<br />

Merkmale des Manierismus zu sehen, wie ebenso der<br />

gelbe Lichtstrahl, der die Christusfigur hinterfängt.<br />

Farblich weit zurückhaltender die Drei Marien, die sich<br />

im Hin ter grund der Grabhöhle nähern, in der sie ein<br />

Engel erwartet.<br />

(1380611) (11)<br />

JAN MANDYN,<br />

UM 1500 <strong>–</strong> 1560, FOLLOWER OF<br />

THE RESURRECTION OF CHRIST<br />

Oil on oak panel.<br />

72 x 54 cm.<br />

We would like to thank Mr. Peter van den Brink for his<br />

advice regarding the cataloguing of the painting.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

28 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


260<br />

DEUTSCHER MEISTER DES 16. JAHRHUNDERTS<br />

KREUZABNAHME CHRISTI<br />

Öl auf Nadelholz.<br />

70 x 70 cm.<br />

Deutschland/ Tirol, zweite Hälfte 16. Jahrhundert.<br />

Ungerahmt, verso senkrechte Festigungsleiste.<br />

Betont hellfarbig wird hier die biblische Szene der<br />

Kreuzabnahme gezeigt. In den Lokalfarben jedoch<br />

spricht deutlich der Manierismus, wobei hier die nahezu<br />

selbstleuchtenden Rosa- und Gelbfarben komplementär<br />

zum Grün in den Gewändern zum Ausdruck<br />

kommen. Ausgehend von der Schule des Florentiners<br />

Jacopo da Pontormo hat diese Farbgebung auch in<br />

die Renaissancemalerei Tirols und nördlich der Alpen<br />

Eingang gefunden. Bemerkenswert ist hier auch die<br />

in helle Rosafarbe getauchte Architektur der Stadt<br />

Jerusalem oben links<br />

Die Darstellung zeigt sämtliche im Bibeltext genannte<br />

Figuren beim Geschehen der Kreuzabnahme. Textgemäß<br />

erfolgte dies noch bei Tageslicht, was der Maler<br />

ganz offensichtlich zeigen wollte, ganz im Gegensatz<br />

zu vielen gleichthematischen Werken anderer Künstler<br />

der Zeit. Die einzig dunklen Aspekte im Bild finden<br />

sich im Mantel der Maria, die unterhalb des Kreuzes<br />

niedersinkt, sowie in der Grabeshöhle rechts am Bildrand,<br />

in der die nachfolgende Grablege synchronoptisch<br />

gezeigt wird. Die Leidenswerkzeuge <strong>–</strong> Kreuznägel<br />

mit Hammer, Essigschale mit Schwamm-, sind<br />

hier am Boden im Vordergrund ins Bild gebracht, die<br />

Dornenkrone jedoch wird von einem der Männer auf<br />

der Leiter gezeigt <strong>–</strong> was als ein außergewöhnliches<br />

Motiv zu sehen ist. A.R.<br />

(1380631) (2) (11)<br />

GERMAN SCHOOL, 16TH CENTURY<br />

THE DEPOSITION FROM THE CROSS<br />

Oil on softwood.<br />

70 x 70 cm.<br />

Germany/ Tyrol, second half of the 16th century.<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

29


261<br />

MEISTER DER BOLOGNESER SCHULE,<br />

KREIS DES FRANCESCO RAIBOLINI FRANCIA<br />

(UM 1450 <strong>–</strong> 1517)<br />

GRABLEGUNG CHRISTI MIT MARIA, JOHANNES<br />

UND DEM SCHWEISSTUCH DER VERONIKA<br />

SCHOOL OF BOLOGNA,<br />

CIRCLE OF FRANCESCO FRANCIA,<br />

(CA. 1450 <strong>–</strong> 1517)<br />

THE ENTOMBMENT OF CHRIST WITH THE VIRIGN<br />

MARY, SAINT JOHN AND THE VEIL OF VERONICA<br />

Öl auf Holz.<br />

112 x 74 cm.<br />

Das oben halbrund geschlossene Tafelbild zeigt den<br />

vom Kreuz abgenommenen Jesus in Dreiviertelansicht,<br />

mit Seitenwunde und Wundmalen an den Händen in<br />

nahezu aufrechter Haltung im Steinsarkophag. Seitlich<br />

die Halbfiguren von Maria und Johannes. Als Hintergrund<br />

fungiert das zentral positionierte Holzkreuz vor<br />

leicht wolkigem Hintergrund. An der Vorderseite des<br />

Sarkophages hängt das Schweißtuch herab, das Imago<br />

Christi darauf naturalistisch wiedergegeben.<br />

Stilistische Verwandtschaft ist gegeben mit Francesco<br />

Francias „Kreuzigung“ aus dem Jahre 1485, das sich im<br />

Palazzo d‘Accursio in Bologna befindet; das Gesicht<br />

der Madonna wiederum lässt sich vergleichen mit der<br />

„Heiligen Familie“, um 1485, in Berlin (Gemäldegalerie).<br />

Francia gilt als Begründer der Bologneser Schule und<br />

übte demgemäß großen Einfluss auf seine Zeitgenossen<br />

und Nachfolger aus. Besonders die weiche,<br />

beinahe liebliche Wiedergabe seiner Marien- und<br />

Frauenbildnisse waren die Neuerungen, die von ihm<br />

in die Renaissancemalerei eingingen.<br />

Oil on panel.<br />

112 x 74 cm.<br />

€ 30.000 - € 40.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Literatur:<br />

Vgl. Mario Scalini (Hrsg.), Elena Rossoni (Hrsg.),<br />

Il genio di Francesco Francia. Un orafo pittore nella<br />

Bologna del Rinascimento. Venedig 2018.<br />

Vgl. Alexander Rauch, Malerei der Renaissance<br />

in Venedig und Norditalien, Köln 1994.<br />

(13816812) (11)<br />

30 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


262<br />

GOTISCHE ALTAR-BEKRÖNUNG<br />

MIT DARSTELLUNG DES SEGNENDEN CHRISTUS<br />

ALS LUX MUNDI<br />

Höhe: 67 cm.<br />

Breite: 44 cm.<br />

Wohl (Raum Florenz ?) Toskana, um 1420.<br />

Dreieckige Wimperg -Spitze eines gotischen Altars,<br />

mit erhaltenen vergoldeten seitlichen Rahmeneinfassungen,<br />

daran eine erhaltene Krabbe, sowie Reste<br />

weiterer flammenförmiger Krabben.<br />

Gezeigt ist Christus in Halbfigur, frontal dem Betrachter<br />

entgegengerichtet. Das Haupt hinterlegt von goldenem,<br />

punzierten Nimbus. Darüber ein weiterer kleiner<br />

Nimbus, der einen roten Engelskopf umfängt, entsprechend<br />

den größeren beiden Engelsköpfe in den<br />

unteren Ecken.<br />

Jesus in grünem Gewand, darüber ein rötlich leuchtender<br />

Mantelumhang. Die Rechte als Segenshand<br />

erhoben, die linke hält ein offenes Buch, darauf: „EGO<br />

/ SVM / LVX / MUNDI - PRI(N)CI / PÜIVM / ET FIN / IS“<br />

(„Ich bin das Licht der Welt - Angang und Ende“). Stilistisch<br />

ist das Werk an den Anfang des 15. Jahrhunderts<br />

zu setzen.<br />

(13816828) (11)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

263<br />

MARIA MIT DEM KINDE<br />

Öl auf Kupfer.<br />

Gemäldemaße: 16 x 12,4 cm.<br />

Rahmenmaße: 44,5 x 39,5 cm.<br />

Italien, 17. Jahrhundert.<br />

Vor abgedunkeltem Fond das Hüftbildnis Mariae in<br />

blauem Gewand auf ihrem Knie das segnende Christuskind<br />

haltend, die Häupter jeweils mit Nimbus geschmückt.<br />

Der untere Bildrand mit goldgehöhtem<br />

Schriftzug „AVE - MARIA“. In ebonisiertem teilvergoldeten<br />

Rahmen mit roter Samttapezierung.<br />

(1381272) (1) (13)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

32 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


264<br />

FLORENTINISCHER MEISTER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

MARIA MIT DEM KIND, DEM JOHANNESKNABEN<br />

UND DER HEILIGEN ANNA<br />

Öl auf Leinwand.<br />

144 x 108,5 cm.<br />

Schmale Einfassungsleiste.<br />

Die Bildkomposition zeigt einen pyramidalen Dreiecksaufbau,<br />

wobei das Jesuskind im Zentrum erscheint,<br />

Mutter Anna dagegen etwas verschattet im Hintergrund<br />

links oben. Im Grunde ist hier der Bildtypus der<br />

Anna Selbdritt zitiert, unter Hinzufügung des kleinen<br />

Johannes, der mit dem Jesuskind Blickkontakt hält.<br />

Die Farbwahl - insbesondere in der Kleidung der Maria<br />

<strong>–</strong> zeigt ganz betont den nahezu aus sich selbst leuchtenden<br />

Effekt von Rosa und Gelb, wie dies in der Kunst<br />

der florentinischen Manieristen etwa des Jacopo da<br />

Pontormo (1484-1557) oder Rosso Fiorentino (1495-<br />

1540) zum Ausdruck kommt. Die in sich gedrehte<br />

Körper haltung hat vor allem Parmigianino (1503-1540)<br />

kultiviert. Hier im Bild bestimmt sie die Haltung des<br />

Jesuskindes. A.R.<br />

(1380684) (11)<br />

FLORENTINE SCHOOL, 17TH CENTURY<br />

THE VIRGIN AND CHILD WITH THE INFANT<br />

SAINT JOHN THE BAPTIST AND SAINT ANNE<br />

Oil on canvas.<br />

144 x 108.5 cm.<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

33


265<br />

MALER DER SCHULE VON FERRARA<br />

DES 15. JAHRHUNDERTS, AUS DEM KREIS<br />

VON FRANCESCO DEL COSSA (1436-1478)<br />

BILDNIS EINES BÄRTIGEN MANNES<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

24 x 18,7 cm.<br />

Das Portrait zeigt den Mann im Brustbildnis, in ähnlicher<br />

Auffassung wie das Gemälde des del Cossa<br />

„Mann mit einem Ring“, das um 1472-1477 entstand<br />

und sich im Museo Nacional Thyssen-Bornemisza in<br />

Madrid befindet. Der Zeit und dem Stil der Frührenaissance<br />

entsprechend ist die Figur vor einer Landschaft<br />

im Hintergrund gezeigt. Hier verläuft ein Fluss unterhalb<br />

einer Anhöhe mit Gebäuden. Es ist anzunehmen,<br />

dass es sich hierbei um eine Gegend handelt, die mit<br />

dem Dargestellten in engem Bezug steht.<br />

Bei der Suche nach dem Maler des Bildes wurden<br />

bereits mehrere Vorschläge gemacht. Das gravierte<br />

Namensschild auf dem Rahmen nennt den Venezianer<br />

Vittore Carpaccio, wogegen jedoch einige Kriterien<br />

sprechen, wie Patricia Fortini Brown mitteilt. Zur Diskussion<br />

stünde auch Ercole de Roberti aus Ferrara, der<br />

seinen Bildnissen jedoch zumeist einen einfarbigen<br />

Hintergrund gab. Letztliche Aussage zu dem Bild galt<br />

dem Kreis des Francesco del Cossa (Amadore Ponella,<br />

laut gegebenem Schreiben). A.R.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Andrea Bacchi, Francesco del Cossa, Soncino<br />

1991.<br />

Vgl. Eberhard Ruhmer, Francesco del Cossa, München<br />

1959.<br />

Vgl. Alexander Rauch, Die Kunst der italienischen<br />

Renaissance - Architektur, Skulptur, Malerei,<br />

Zeichnung, Köln 1994.<br />

(1380705) (4) (11)<br />

SCHOOL OF FERRARA, 15TH CENTURY<br />

FROM THE CIRCLE OF FRANCESCO DEL COSSA<br />

(1435 - 1477)<br />

PORTRAIT OF A BEARDED MAN<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

24 x 18.7 cm.<br />

The present half-length portrait features a similar<br />

composition to Del Cossa’s painting titled Man with a<br />

Ring, which was created ca. 1472 - 1477 and is held at<br />

the Thyssen-Bornemisza Museo Nacional in Madrid<br />

€ 14.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

34 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


266<br />

NORDITALIENISCHER MALER<br />

DES 16. JAHRHUNDERTS<br />

DER BÜSSENDE HEILIGE HIERONYMUS<br />

Öl auf Holztafel.<br />

90 x 65,5 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen mit Wasserschlag.<br />

Verso mit Plexiglasplatte.<br />

Vor einem Kruzifix mit lebensecht dargestelltem Corpus<br />

Christi sitzt der Eremit vor aufgeschlagenem Buch<br />

und Schädel, sowie seiner Kardinalsrobe mit einem<br />

Geißelstein, sein Haupt wird von einem Nimbus umspielt.<br />

Der Hintergrund hügelig mit einer Kirche und<br />

den Hieronymus beim Herausziehen eines Dorns aus<br />

der Löwentatze zeigend.<br />

(1380072) (13)<br />

NORTHERN ITALIAN SCHOOL,<br />

16TH CENTURY<br />

THE PENITENT SAINT JEROME<br />

Oil on panel.<br />

90 x 65.5 cm.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

35


267<br />

LOMBARDISCHER MEISTER AUS DEM KREIS DES<br />

AMBROGIO DE PREDIS (UM 1455 <strong>–</strong> NACH 1508)<br />

MARIA MAGDALENA<br />

Öl auf Holz.<br />

71 x 54 cm.<br />

In Nussholz geschnitzter Rahmen, verso zwei Querleisten.<br />

Wenngleich das Gemälde nicht die feinpinselige<br />

Malweise des berühmten lombardischen Meisters<br />

aufweist, so ist doch eine stilistische Nähe zu dessen<br />

Werken erkennbar. Dies betrifft die sehr ruhige Körperhaltung,<br />

aber auch die nahezu schematisch aufgefasste<br />

Wiedergabe der Augenpartie. Allerdings findet<br />

sich ein derart detailreicher räumlicher Hintergrund<br />

bei De Predis nirgends. Dies weist darauf hin, dass<br />

das Gemälde zwar dem Mailänder Raum zuzuordnen<br />

ist, jedoch wohl weit später entstanden sein dürfte.<br />

Die Bildnisse des Hofmalers von Ludovico Sforza und<br />

des deutschen Königs und späteren Kaisers Maximilian<br />

I verzichten sämtlich auf jeglichen Hintergrundraum,<br />

die Körperhaltungen sind weit weniger bewegt<br />

als bei der hier dargestellten Magdalena. Dagegen<br />

zeigt der Maler hier einen raffinierten Einfallsreichtum<br />

in der Darstellung der räumlichen Elemente wie auch<br />

etwa der scheinbar zufälligen, jedoch kunstvoll drapierten<br />

langen Haarlocken, die er symmetrisch über den<br />

nackten Oberkörper verteilt hat. Dabei ist das offene<br />

Haar in der Malerei seit jeher als Zeichen der Sünde<br />

verstanden worden, was der Magdalenen-Legende<br />

entspricht. Die hier gezeigten Stein-Elemente einer<br />

angedeuteten Grotte als umfangender Raum werden<br />

manieristisch-architektonisch umgebildet. Der scheinbar<br />

natürliche Stein bildet eine möbelähnliche Konsole<br />

für das attributive Salbgefäß. Lediglich der schwarze<br />

tiefere Hintergrund im Bildzentrum ist noch als ein<br />

Erbe der früheren De Predis-Stilistik zu sehen. Die<br />

wenig bunte, nahezu monochrome bräunliche Gesamtfarbigkeit<br />

im Bild wird lediglich durch das Rot<br />

des Gebetbuches bereichert und darf ebenfalls als<br />

stilistisches Element der lombardischen Malerei<br />

des 16. Jahrhundert gesehen werden.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Janice Shell, Ambrogio de Predis in I Leonardeschi,<br />

Mailand 1998. A.R.<br />

(1380651) (2) (11)<br />

LOMBARDY MASTER FROM THE CIRCLE OF<br />

AMBROGIO DE PREDIS (CA. 1455 <strong>–</strong> AFTER 1508)<br />

268<br />

LOMBARDISCHER MALER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

ECCE HOMO<br />

SCHOOL OF LOMBARDY,<br />

17TH CENTURY<br />

ECCE HOMO<br />

MARY MAGDALENE<br />

Oil on panel.<br />

71 x 54 cm.<br />

In carved walnut frame, two parquetting slats on the<br />

back.<br />

€ 13.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

124 x 100 cm.<br />

In ornamental reliefiertem Rahmen.<br />

Inmitten einer klassischen Architektur mit korinthischen<br />

Kapitellen der präsentierte Christus mit Dornenkranz,<br />

zusammengebundenen Händen und rotem<br />

Umhang. Vor ihm zahlreiche Figuren und hinterfangende<br />

Architektur, wobei sich die Darstellung vermutlich<br />

an einem Holzschnitt des 16. Jahrhunderts<br />

orientiert.<br />

(1380681) (13)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

124 x 100 cm.<br />

€ 30.000 - € 40.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

36 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


269<br />

GILLIS COIGNET D. Ä.,<br />

1542 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1599 HAMBURG, ZUG.<br />

ECCE HOMO<br />

Öl auf zwei vertikal zusammengefügten Holztafeln.<br />

99 x 71 cm.<br />

Beigegeben eine Expertise von Prof. Justus Müller<br />

Hofstede vom 20. Februar 1978.<br />

In Nahsicht vor nächtlichem Hintergrund der stehende<br />

Jesus mit freiem Oberkörper, einem weißen Tuch um<br />

die Hüfte und einem Umhang, der teils über seinen<br />

Schultern hängt. Er hat die Arme mit einem Seil zusammengebunden<br />

und hält in seiner rechten Hand<br />

ein Spottzepter. Auf seinem Haupt trägt er die Dornenkrone<br />

und mit leidendem schmerzvollen Gesicht<br />

blickt er seitlich nach oben. Rechts hinter ihm stehend<br />

Pontius Pilatus in edlem Gewand und einem prächtigen<br />

Turban mit Brosche, der ihn traurig anblickt.<br />

Linksseitig ein Knecht, in seiner rechten Hand eine<br />

brennende Fackel haltend, in der anderen ein kleines<br />

Horn, das er bläst. Das Gemälde, so Müller Hofstede,<br />

lässt sich gut stilistisch mit anderen Werken des<br />

Künstlers vergleichen, vor allem die physiogno mische<br />

Bildung des Knechtes mit der Fackel und des Christus.<br />

Er ordnet das Bild in die letzte Schaffens periode des<br />

Künstlers ein. Im unteren Bereich teils Kratzsp.<br />

(1360711) (18)<br />

€ 1.500 - € 3.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

38 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


270<br />

MALER DER TOSKANISCHEN SCHULE<br />

DES 16./ 17. JAHRHUNDERTS<br />

SCHOOL OF TUSCANY,<br />

16TH/ 17TH CENTURY<br />

DIE HEILIGE FAMILIE<br />

THE HOLY FAMILY<br />

Öl auf Holz.<br />

65 x 55,5 cm.<br />

Verso zwei vertieft eingelassene Querleisten.<br />

Die Gruppe insgesamt hell beleuchtet, in einem Innenraum<br />

mit Fensterausblick auf den Wolkenhimmel. Die<br />

Farbgebung weist auf die Einflüsse des Manierismus<br />

hin, insbesondere das leuchtende Rosa im Kleid der<br />

Maria, komplementär zum Grün und Gelb im Tuch.<br />

Das Gemälde ist als Andachtsbild geschaffen und dadurch<br />

so zu verstehen, dass das Jesuskind den Bildbetrachter<br />

segnet. Die Rose in der Hand des Kindes<br />

<strong>–</strong> ein Attribut, das mit der nun einsetzenden speziellen<br />

Verehrung der Maria als Rosenkönigin theologisch zu<br />

sehen ist.<br />

(1380688) (11)<br />

Oil on panel.<br />

65 x 55.5 cm.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

39


271<br />

BERNARDO STROZZI UND WERKSTATT,<br />

GENANNT „IL CAPPUCCINO“,<br />

1581 GENUA <strong>–</strong> 1644 VENEDIG<br />

EKSTASE DES HEILIGEN FRANZISKUS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

125 x 98 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Beigegeben eine Expertise von Anna Orlando, Genua,<br />

in Kopie.<br />

Im Zentrum der Darstellung in freier Natur der Heilige<br />

Franziskus in brauner Kutte, der in fast theatralischer<br />

Weise seine Arme ausgebreitet hat und sich mit zum<br />

Himmel gerichteten Blick niederwirft. Am linken Bildrand<br />

ist zudem unterhalb eines Baumstammes ein<br />

weiterer Mönch mit erhobenem Arm erkennbar. Typisch<br />

für den Künstler sind hier die schwung- und<br />

kraftvoll gestalteten Arme und Hände. Die Hände des<br />

Franziskus sowie sein linker Fuss sind deutlich mit<br />

Stigmata gekennzeichnet; durch den Lichteinfall von<br />

oben werden diese und auch sein fahles Gesicht mit<br />

den geröteten.Augen besonders hervorgehoben.<br />

BERNARDO STROZZI, AND WORKSHOP,<br />

ALSO KNOWN AS “IL CAPPUCCINO”<br />

1581 GENOA <strong>–</strong> 1644 VENICE<br />

THE ECSTASY OF SAINT FRANCIS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

125 x 98 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Anna Orlando,<br />

Genoa, in copy.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Literatur:<br />

Für eine Biografie siehe: Bernardo Strozzi 1582 -<br />

1654. La conquista del colore, hrsg. von A. Orlando<br />

und D. Sanguineti,Ausstellungskatalog, Genua 2019,<br />

mit umfangreicher Bibliographie.<br />

(1371611) (18)<br />

40 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


272<br />

LAVINIA FONTANA,<br />

1552 BOLOGNA <strong>–</strong> 1614 ROM, ZUG.<br />

DIE MYSTISCHE VERMÄHLUNG<br />

DER HEILIGEN KATHARINA<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

115,5 x 99,5 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Beigegeben eine Expertise von Emilio Negro, Bologna,<br />

in Kopie vorliegend, das Gemälde an genannte Künstlerin<br />

zuschreibend.<br />

Vor einem braunen Vorhang Maria in rosa-blauem<br />

Gewand, den auf einem hellen Kissen mit goldenen<br />

Quasten sitzenden nackten Jesusknaben haltend, der<br />

gerade einen goldenen Ring an einen Finger der rechten<br />

Hand der Heiligen Katharina streift. Sie wird wiedergegeben<br />

in einem prachtvollen Kleid mit wertvollem<br />

Halsgebinde, einer goldenen Krone auf dem Haupt<br />

und einem ihr attributiv zugeordneten, mit Nägeln<br />

versehenen Rad am unteren rechten Rand. Beide<br />

schauen sich liebevoll an. Hinter Maria der stehende<br />

Josef, der diese Vermählung voller Aufmerksamkeit<br />

betrachtet. Malerei eines beliebten Themas in zurückhaltender<br />

Farbigkeit. Emilio Negro ordnet das vorliegende<br />

Gemälde den reifen Werken von Lavinia Fontana<br />

zu und nennt zudem in seiner Expertise Vergleiche.<br />

(1381602) (18)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

273<br />

GUIDO RENI,<br />

1575 BOLOGNA <strong>–</strong> 1642 EBENDA, WERKSTATT<br />

HEILIGER SEBASTIAN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

54 x 46 cm.<br />

In ebonisiertem Profilrahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten im Original von Jörg<br />

Michael Henneberg, München, 1. August 2023, das<br />

Werk der Werkstatt Renis zuordnend.<br />

Brustportrait des Heiligen Sebastian im Oval mit nach<br />

links oben gerichtetem Blick. Besonders gut zu vergleichen<br />

ist das vorliegende Werk mit einem quasi<br />

identischen Gemälde auf Schloss Windsor in der Royal<br />

Collection Inv.Nr. RCiN 405562 mit den Maßen 56,9 x<br />

48,8 cm. Beide Gemälde zeigen den wesentlichen<br />

Detailausschnit aus dem Heiligen Sebastian in der<br />

Landschaft an einen Baum gebunden, das sich im<br />

Museo del Prado in Madrid (Inv.Nr. P000211) befindet.<br />

Ebenso wie in Windsor zeigt auch das hier angebotene<br />

Gemälde den Kopf vor neutraler dunkler Folie<br />

bei redu zierten Maßen, sodass die Grausamkeit des<br />

Geschehens lediglich durch den schmerzerfüllten<br />

Blick offenbar wird. Es ist kennzeichnend für Guido<br />

Renis Werkstatt, dass sie oft Ausschnittkopien aus<br />

größeren Kompo sitionen fertigte, die sich auf den<br />

Kopfausschnitt konzen trierten.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Sybille Ebert-Schifferer, Guido Reni und Europa.<br />

Ruhm und Nachruhm, Frankfurt a. Main 1988.<br />

Vgl. Max von Boehn, Guido Reni, Bielefeld und<br />

Leipzig 1910.<br />

(1380071) (13)<br />

GUIDO RENI,<br />

1575 BOLOGNA <strong>–</strong> 1642 IBID., WORKSHOP OF<br />

SAINT SEBASTIAN<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

54 x 46 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Jörg Michael<br />

Henneberg, Munich, dated 1 August 2023.<br />

€ 14.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

42 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


274<br />

RÖMISCHE/ BOLOGNESER SCHULE<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

PORTRAIT EINES APOSTELS ODER HEILIGEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

67 x 50 cm.<br />

In teilvergoldetem Rahmen.<br />

Halbbildnis nach links eines älteren Mannes mit langem<br />

grauem Bart und Halbglatze, seinen Kopf auf die linke<br />

Hand gestützt und den Blick nach oben gen Himmel<br />

gerichtet. Er hat eine faltenreiche Stirn und feuchte<br />

dunkle Augen, aus denen ein paar Tränen über seine<br />

Wangen laufen. Die Art der Darstellung mit traurigem<br />

Blick weist auf einen Heiligen oder vielmehr einen<br />

Apostel hin.<br />

(1380531) (18)<br />

SCHOOL OF ROME/ BOLOGNA, 17TH CENTURY<br />

PORTRAIT OF AN APOSTLE OR SAINT<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

67 x 50 cm.<br />

€ 11.000 - € 13.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

275<br />

CARAVAGGIST DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

KREUZTRAGUNG CHRISTI<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

117 x 100 cm.<br />

In schlichtem Holzrahmen.<br />

Vor dunklem Grund dem Caravaggismus eigenen<br />

Chiaro- Scuro verpflichtet Christus das Kreuz tragend.<br />

Beide Hände umfassen den rechten Querbalken, während<br />

er von links her von zwei Schergen Bedrängung<br />

erfährt. Rest.<br />

(1381686) (10)<br />

CARAVAGGIST 17TH CENTURY<br />

CHRIST CARRYING THE CROSS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

117 x 100 cm.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

44 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


276<br />

LUCA LONGHI,<br />

1507 RAVENNA <strong>–</strong> 1580, ZUG.<br />

DIE HEILIGE FAMILIE MIT DEM HEILIGEN<br />

HIERONYMUS SOWIE EINEM BISCHOF<br />

Öl auf Holz.<br />

94 x 73 cm.<br />

Die Figurengruppe dicht gedrängt und nahe an den<br />

Betrachter herangeführt. Im Zentrum des Bildes dominiert<br />

das Rot im Kleid der Maria, ihr Blick gilt dem<br />

rechts tiefer knienden, bärtigen Bischof, bei dem es<br />

sich möglicherweise um den Stifter des Werkes handelt.<br />

Der Heilige Josef rechts oben auf einen Stab<br />

gestützt mit Blick auf das Kind, das auf dem Knie der<br />

Mutter sitzt und sich mit beiden Händchen und dem<br />

Blick dem Bischof zuwendet. Dahinter links oben<br />

Hie ronymus, bärtig wiedergegeben, der seine rechte<br />

Hand auf die Schulter des Kindes gelegt hat. So ist<br />

die Komposition bewusst in eine Art Verschränkung<br />

der Figuren insgesamt und miteinander angelegt. Die<br />

Ruhe in der komplizierten Personenverschränkung geschieht<br />

durch die exakt nebeneinander komponierten<br />

Häupter der Heiligen, die eine kompositionelle Festigung<br />

im oberen Bildteil ergeben, während darunter<br />

die Bewegung des Kindes auf den Bischof hin eine<br />

Diagonalbeziehung und damit eine Verlebendigung erzeugt.<br />

Ähnliche kompositionelle Aufbauformen finden<br />

wir etwa auch in der Darstellung der Heiligen Familie<br />

bei Innocenzo da Imola (um 1490-um 1545), dessen<br />

Werke dem hier vorliegenden Gemälde doch sehr<br />

nahe stehen. Stilistisch könnte auch hier der Name<br />

Girolamo Imparato (um 1550-1607) genannt werden.<br />

(1381663) (2) (11)<br />

LUCA LONGHI,<br />

1507 RAVENNA <strong>–</strong> 1580, ATTRIBUTED<br />

THE HOLY FAMILY WITH SAINT JEROME<br />

AND A BISHOP<br />

Oil on panel.<br />

94 x 73 cm.<br />

The group of figures is depicted in a tight and close-up<br />

composition. Similar compositions of the Holy Family<br />

are also known by Innocenzo da Imola (ca. 1490-ca.<br />

1545), whose works are close to the painting on offer<br />

for sale in this lot. The style of the painting could also<br />

suggest Girolamo Imparato (ca. 1550-1607).<br />

€ 40.000 - € 60.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

46 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


277<br />

NEAPOLITANISCHE SCHULE<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DIE GEISSELUNG CHRISTI<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

146 x 161 cm.<br />

In schmalem Holzleistenrahmen.<br />

Die nächtliche Darstellung zeigt den am Boden liegenden<br />

Jesus mit einer Kette um seinen Hals und seinem<br />

festgebundenen linken Unterarm, jeweils gehalten von<br />

zwei hinter ihm stehenden Schächern, von denen der<br />

rechte muskulöse Mann mit seinem rechten Arm weit<br />

ausholt, um ihn erneut zu schlagen und mit seinem<br />

rechten Fuß zu treten. Am Boden rechts liegt zudem<br />

ein kleines Bündel mit Dornenzweigen, ebenfalls für<br />

die Geißelung vorgesehen. Jesus, nur mit einem Tuch<br />

um den Hüftbereich bekleidet, lässt die Taten über sich<br />

ergehen und blickt mit feuchten Augen nach links. Im<br />

Hintergrund links wohl ein Apostel mit zusammengefalteten<br />

Händen und dahinter weitere Figuren, teils mit<br />

Nimbus erkennbar. Malerei, die durch die Hell- Dunkel-<br />

Inszenierung stark an die Caravaggisten erinnert.<br />

(1380602) (18)<br />

NEAPOLITAN SCHOOL, 17TH CENTURY<br />

THE FLAGELLATION OF CHRIST<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

146 x 161 cm.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

47


278<br />

JUAN DE LA CORTE,<br />

UM 1597 <strong>–</strong> UM 1660, ZUG.<br />

AENEAS RETTET SEINEN VATER ANCHISES<br />

AUS DEM BRENNENDEN TROJA<br />

JUAN DE LA CORTE,<br />

CA. 1597 <strong>–</strong> CA. 1660, ATTRIBUTED<br />

AENEAS RESCUING HIS FATHER ANCHISES FROM<br />

BURNING TROY<br />

Öl auf Leinwand.<br />

108 x 145 cm.<br />

Die Zuweisung an den Maler erfolgte vor allem aufgrund<br />

des Interesses des Malers an antik-historischen<br />

Themen. So kennen wir von seiner Hand mehrere<br />

Darstellungen aus dem antiken Legendenkreis, wie<br />

„Eroberung einer antiken Stadt“ (Koller, Zürich 2016),<br />

„Paris entführt Helena“ (Prado, Madrid) oder eine<br />

weitere Version des Brandes von Troja (ebenfalls Prado,<br />

Madrid).<br />

Im Gegensatz zu der Version in Madrid ist hier im<br />

Gemälde auch noch das Trojanische Pferd rechts ins<br />

Bild gesetzt, aus dem die griechischen Krieger steigen.<br />

Die Flammen im Hintergrund sind in der hier<br />

vorliegenden Version wesentlich heller und bewegter<br />

wiedergegeben. Ansonsten zeigen sich der Bildaufbau<br />

und die Säulenarchitektur nahezu identisch und<br />

durchaus in der Malqualität der Werke des De la Corte.<br />

Möglicherweise entstand das vorliegende Gemälde<br />

als Erweiterung und zeitlich nach der Madrid-Version.<br />

A.R.<br />

(13804512) (11)<br />

Oil on canvas.<br />

108 x 145 cm.<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

48 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


279<br />

FLÄMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DAS URTEIL DES PARIS<br />

FLEMISH SCHOOL, 17TH CENTURY<br />

THE JUDGEMENT OF PARIS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

159 x 199 cm.<br />

Großformatige Darstellung des griechisch-mytholo gischen<br />

Themas, wonach Paris einer der drei Göttinnen<br />

den goldenen Apfel überreicht. Er entscheidet sich für<br />

Venus als die Schönste der drei, die in ihrer Hand<br />

symbolisch ein entflammtes Herz hält und ihm somit<br />

ihre Liebe anbietet. Daneben sitzt in leichter Rückenansicht<br />

Hera, mit ihrem Attribut, einem Pfau, sowie<br />

Minerva in Rüstung mit Lanze und ihrem Attribut, der<br />

Eule. Paris als Schäfer dargestellt mit Schäferstab,<br />

neben ihm der Amorknabe, der ihn eindringlich anblickt<br />

um seine Verliebtheit Venus gegenüber zu bestärken.<br />

Die Figurengruppe in einer fantasievollen Landschaft<br />

mit Ausblick in ein Tal rechts hinten mit auffliegenden<br />

Schwänen über einer Burgruine. Die Malerei in starker<br />

manieristischer Stilistik. Rahmenschäden.<br />

(1381682) (10)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

159 x 199 cm.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

49


280<br />

SCIPIONE COMPAGNO,<br />

UM 1624 NEAPEL <strong>–</strong> UM 1680<br />

DER TRIUMPH DES DAVID<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

87 x 122 cm.<br />

Verso auf altem Aufkleber betitelt, mit anderer<br />

Künstlerangabe.<br />

In breitem vergoldeten Prunkrahmen.<br />

Blick von erhöhtem Standpunkt auf den großen Triumphzug<br />

des David, der am unteren linken Rand beginnt<br />

und sich schlangenförmig in die Tiefe bis zum<br />

Eingangstor der Stadt Jerusalem erstreckt. In dem Zug<br />

zunächst zahlreiche behelmte Soldaten, dann David in<br />

blauem Gewand mit rotem Mantelüberwurf, in seinen<br />

Händen einen langen Stab sowie den Kopf des von<br />

ihm besiegten Riesen Goliaths haltend, davor einige<br />

Musikanten sowie mehrere tanzende Frauen und<br />

triumphierende Figuren. Im Hintergrund die überwiegend<br />

in beige- brauner Farbigkeit gehaltene Stadt,<br />

unter hohem bräunlich- blauem wolkenreichen Himmel<br />

sowie ein sich von der vorderen Mitte nach rechts<br />

erstreckender großer Baum mit grün-braunem Blattwerk.<br />

Malerei in der typischen Manier des Künstlers,<br />

der mehrere Gemälde zu dem Thema des Triumphes<br />

des David gemalt hat. Ein stilistisch vergleichbares<br />

Gemälde mit dem Titel „Moses lässt Wasser aus<br />

dem Felsen fließen“, vom Künstler signiert und auf<br />

1640 datiert wurde auf einer Auktion in Florenz am 21.<br />

Dezember 2022 mit der Lot 33 versteigert. Teils rest.<br />

(1381539) (3) (18)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

50 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


281<br />

FRANCESCO FIERAVINO,<br />

GENANNT „IL MALTESE“,<br />

AUCH „FRANCESCO MALTESE“,<br />

UM 1611 VALETTA <strong>–</strong> 1654 ROM, ZUG.<br />

GROSSES STILLLEBEN MIT ORIENTALISCHEM<br />

TEPPICH, PRUNKGEFÄSSEN UND OBST<br />

80 x 107 cm.<br />

Die Präsentation von Orientteppichen ist das wohl<br />

markanteste Merkmal im Werk des Malers. Wie auch<br />

in weiteren seiner Bilder zeigt er stilllebenhaft arrangierte<br />

zumeist wertvolle Gegenstände wie Turmuhren,<br />

Schatz truhen, oder wie hier eine Prunkkanne<br />

zwischen Glasgefäßen, Silberplatte und einem Obstteller.<br />

Auffallend sind seine oft carravagesken Hell­<br />

Dunkel-Kontraste, die Licht und Schatten betonen.<br />

Seine Vorliebe für Orientteppiche mag auf seine<br />

Heimat Malta zurückzuführen sein, damals ein Umschlagplatz<br />

zwischen Orient und Italien. Ein ähnliches<br />

Stillleben mit orientalischem Teppich (Öl auf Leinwand,<br />

97 × 132 cm) befindet sich in der Hermitage<br />

von Sankt Petersburg. A.R.<br />

(1380754) (11)<br />

€ 9.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

51


282<br />

FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

HAFENSTADT MIT SCHIFFEN, WERFT UND<br />

FIGUREN IM MONDSCHEIN<br />

Öl auf Holz.<br />

46,5 x 67,5 cm.<br />

In ebonisiertem Profilrahmen.<br />

Eine befestigte Hafenstadt mit ihren Türmen, Lagerhäu<br />

sern und Kaimauern bietet eine abwechslungsreiche<br />

Kulisse mit brennender Stadt und mit Leitern herbeieilenden<br />

Figuren sowie einem am Ufer liegendem<br />

Schiff, das seetauglich gemacht wird.<br />

Für eine ähnliche Darstellung lässt sich etwa die<br />

bekannte Hafenansicht Pieter Brueghels d. Ä. in der<br />

Galleria Doria Pamphilj in Rom (Inv.Nr. FC546) heranziehen,<br />

auch hier wird bei ähnlicher Lichtstimmung<br />

die Wasser landschaft mit Schiffen von erhabenem<br />

Standpunkt aus gezeigt.<br />

(1380064) (13)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

52 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


283<br />

GILLIS VAN VALCKENBORCH<br />

UM 1570 <strong>–</strong> 1622, ZUG.<br />

DER BRAND TROJAS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

108 x 139 cm.<br />

In ebonisiertem Rahmen.<br />

Großformatige Darstellung von ruinöser klassischer<br />

Architektur nahe eines offenen Gewässers mit zahlreichen,<br />

vom Schein des vom Hintergrund herrührenden<br />

Feuers erleuchteten Staffagefiguren in dramatischen<br />

Posen. Das Werk lässt sich dem Umfeld<br />

der flämischen Malerbrüder Frederik und Gillis von<br />

Valckenborch zuordnen, die den größten Teil ihres<br />

Lebens in Deutschland verbrachten. Beide lernten<br />

bei ihrem Vater Marten van Valckenborch (1534-1612)<br />

und zogen 1586 in das religiös liberale Frankfurt am<br />

Main, wo sie sich schnell etablierten und enormen<br />

Einfluss auf das dortige Kunstgeschehen ausübten. In<br />

ihrer Motivik verwandt sind auch die Werke des Pieter<br />

Schoubroeck (1570-1607), der von Jan Brueghel und<br />

den Valckenborchs beeinflusst wurde.<br />

Provenienz:<br />

Sammlung Pepperells, London.<br />

(1380065) (13)<br />

€ 9.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

53


284<br />

SPANISCHE SCHULE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

SCHLACHTENGEMÄLDE<br />

SPANISH SCHOOL, 17TH CENTURY<br />

BATTLE PAINTING<br />

Öl auf Leinwand.<br />

152 x 205 cm.<br />

Das vorliegende Gemälde ist im unteren Bildbereich<br />

beschriftet „Historia del Apostel Santiago“, was so<br />

viel bedeutet wie „Die Geschichte des Apostels Jakobus<br />

d. Ä.“, dieser zählt zu den zwölf Aposteln Jesu.<br />

Seit dem 9. Jahrhundert wurde dem Apostel, der sich<br />

zum Nationalheiligen entwickelte, zunehmend eine<br />

militärische Funktion zugeschrieben. Einer späteren,<br />

aus dem 12. Jahrhundert stammenden Legende zur<br />

Folge, griff Jakobus schon im Jahr 844 auf der Seite<br />

der Christen gegen die Mauren ein und führte den<br />

Sieg herbei, wobei er als Ritter auf einem Schimmel<br />

erschien. Auch im Spätmittelalter wurde er bildlich als<br />

galoppierender Ritter dargestellt. In der Mitte des Gemäldes<br />

ist er demzufolge als Ritter mit Rüstung und<br />

federbesetztem Helm, erhobenem Schwert und einem<br />

mit Kreuz versehenem Schild auf einem Schimmel zu<br />

erkennen, wie er gegen die Feinde kämpft. Vor ihm<br />

sind bereits mehrere Männer zu Boden gegangen,<br />

während links- und rechtsseitig auf einer Brücke die<br />

Schlacht weiter tobt. Im Hintergrund rechts große<br />

Felsen und schemenhaft eine Stadt, sowie auf eine<br />

Säule die mit Nimbus erkennbare Jungfrau Maria mit<br />

dem Jesusknaben. Linksseitig im Himmel ein großer<br />

Engel mit Märtyrerzweig in seiner Hand. Figurenreiche<br />

Malerei mit dem berühmten Heiligen im Mittelpunkt.<br />

Teils Rahmenschäden.<br />

(1380483) (3) (18)<br />

Oil on canvas.<br />

152 x 205 cm.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

54 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


285<br />

FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

ANSICHT VON ANTWERPEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

96,5 x 151,5 cm.<br />

In ebonisiertem Kehlrahmen.<br />

Von einem Hafenkai aus gesehen wird dem Betrachter<br />

die Stadtsilhouette von Antwerpen offenbar, vor welcher<br />

sich die glatten Bastionsmauern im Sonnenlicht<br />

spiegeln und aufgetakelte Segelschiffe mit niederländischer<br />

Beflaggung den Vordergrund beleben. Rest.<br />

Anmerkung:<br />

Das vorliegende Gemälde ist beim RKD in Den Haag<br />

unter Inv.Nr. 232991 verzeichnet.<br />

(1381301) (1) (13)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

55


286<br />

FRANS FRANCKEN II,<br />

1581 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1642 EBENDA, KREIS DES<br />

SALOMONS GÖTZENANBETUNG<br />

Öl auf Holz.<br />

26 x 42 cm.<br />

Vor einem nach außen offenen Palastraum der vor<br />

einem runden Sockel mit Götzenskulptur kniende König<br />

Salomon, der Sohn Davids. Er trägt einen wertvollen<br />

goldfarbenen Mantel und hat rechts neben sich seinen<br />

bekrönten Turban und sein Zepter abgelegt. Er wird<br />

dabei von einer seitlich von ihm stehenden heidnischen<br />

Frau zur Götzenanbetung verleitet. Umgeben<br />

ist er von zahlreichen Frauen, von denen eine im goldfarbenen<br />

Kleid mit der Hand auf die Skulptur weist<br />

und dabei auf den Betrachter aus dem Bild schaut. Im<br />

Hintergrund links fällt der Blick auf eine Landschaft, in<br />

der ein Tempel zu erkennen ist.<br />

Gegen Ende seiner Regierungszeit begannen die<br />

Frauen, den Götzendienst offen zu praktizieren, wobei<br />

der Monarch selbst, unter dem Einfluss seiner vielen<br />

ausländischen Ehefrauen, diesen förderte, indem er<br />

seine Zustimmung dazu gab. Es wurden besondere<br />

Orte gebaut, u.a. für Astaroth, Kamos und Milkom<br />

oder Molech.<br />

(1381408) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

56 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


287<br />

FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

HÖFISCH-FESTLICHES BANKETT IM FREIEN<br />

Öl auf Holz.<br />

44 x 67,5 cm.<br />

Gezeigt ist eine lange Tafel, mit weißem Tuch gedeckt,<br />

dicht und gedrängt umgeben von einer großen höfischen<br />

Gesellschaft, wobei zusammengehörige Paare<br />

deutlich zusammensitzend gezeigt sind. An den<br />

Schmalseiten des Tisches ältere Hauptfiguren, die<br />

wohl als Gastgeberpaar zu sehen sind: rechts ein<br />

langbärtiger alter Herr mit schwarzem Hut, in einem<br />

hohen Korbstuhl, ihm wohl zugehörig gegenüber eine<br />

Dame in schwarzem Seidenkleid, die Blickkontakt mit<br />

dem Betrachter aufnimmt, was das Paar wohl als<br />

Auftraggeber des Bildes deuten lässt. Die 23 im Bild<br />

gezeigten Figuren verschiedener Altersgruppen sind<br />

sämtlich festlich gekleidet, zumeist mit Mühlsteinkragen<br />

in weißer Spitze, zwei der jüngeren Damen<br />

tragen geflochtene Strohhüte, höfische Anleihen aus<br />

der ländlichen Gesellschaft, was bereits in dieser Zeit<br />

eine Kleidertendenz beweist, die später so ganz Thema<br />

in der Malerei werden sollte. Auf dem Tischtuch Spezereien,<br />

wie Pastete, auf einem Anrichttisch rechts weitere<br />

Dessertgerichte wie Zuckergebäck und Kuchen,<br />

davor ein Diener. Ein weiterer dienender Knabe reicht<br />

einer Dame eine Wasserschale zur Händewaschung.<br />

In der Bedeutung ebenfalls hervorgehoben das Paar am<br />

linken Tischende, in Begleitung zweier Jagdhunde.<br />

Die Detailmalerei, insbesondere die Gesichter äußerst<br />

delikat behandelt, wobei in der Mimik der Figuren<br />

lebendiger und individueller Ausdruck liegt. Es dürfte<br />

sich hier also um ein Erinnerungsbild an eine festliche<br />

Zusammenkunft handeln.<br />

Der landschaftliche Hintergrund bietet mit den Baumgruppen<br />

eine dunklere Folie, was die Figuren umso<br />

leuchtender zur Geltung bringt. Am linken Bildrand<br />

ein Backsteinbau mit Treppengiebelfassade und angebauter<br />

Weinpergola, der wohl als Jagdschloss zu<br />

sehen ist. Rechts eine Häusergruppe von Wirtschaftsgebäuden.<br />

A.R.<br />

Provenienz:<br />

Sammlung Foundation Glénat, Grenoble.<br />

Sammlung Jan De Maere.<br />

Literatur:<br />

Abgebildet in: Tables et festins. L‘hospitalité dans<br />

la peinture flamande et hollandaise et la bande dessinée,<br />

Ausstellungskatalog, Sainte-Cécile, Grenoble,<br />

27. November 2015-12. März 2016, hrsg. von Alain<br />

Tapié, Laurence Huault-Nesme und Philippe Duvanel,<br />

Grenoble 2015, S. 32-34.<br />

(1381409) (11)<br />

FLEMISH MASTER OF THE 17TH CENTURY<br />

COURTLY BANQUET OUTDOORS<br />

Oil on panel.<br />

44 x 67.5 cm.<br />

Provenance:<br />

Collection Foundation Glénat, Grenoble.<br />

Jan De Maere collection.<br />

Literature:<br />

Illustrated in: Tables et festins. L’hospitalité dans<br />

la peinture flamande et hollandaise et la bande<br />

dessinée, exhibition catalogue, Sainte Cécile,<br />

Grenoble, 27 November 2015-12. March 2016, eds.<br />

by Alain Tapié, Laurence Huault-Nesme and Philippe<br />

Duvanel, Grenoble 2015, pp. 32-34<br />

€ 35.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

57


288<br />

DANIEL SEGHERS,<br />

1590 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1661 EBENDA, KREIS DES<br />

DER JUNGE JOHANNES DER TÄUFER<br />

IN PRACHTVOLLER BLUMEN GIRLANDE<br />

DANIEL SEGHERS,<br />

1590 ANTWERP <strong>–</strong> 1661 IBID., CIRCLE OF<br />

YOUNG SAINT JOHN THE BAPTIST<br />

IN MAGNIFICENT FLORAL WREATH<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

140 x 108 cm.<br />

Umrahmt von einer gemalten oktagonalen Goldleiste<br />

der im Zentrum in abendlicher Landschaft sitzende<br />

junge Johannes der Täufer mit Nimbus, Fellumhang,<br />

einem Kreuzstab mit Rotulus in seiner linken Hand<br />

und mit seiner Rechten ein junges Schaf streichelnd,<br />

die typischen Attribute des Dargestellten. Mit seinen<br />

glänzenden braunen Augen blickt er aufmerksam aus<br />

dem Bild heraus. Umgeben wird die Darstellung von<br />

einer Girlande mit überwiegend leuchtenden weißen,<br />

rot-weißen, roten und rosafarbenen Blumen, darunter<br />

Nelken, Rosen, Schneeball, Chrysanthemen, Anemonen,<br />

Tulpen sowie kleinen Narzissen, die sich besonders<br />

gut gegenüber dem dunklen, fast schwarzen Hintergrund<br />

abheben. Ausführung in hoher künstlerischer<br />

Qualität.<br />

(1380021) (18)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

140 x 108 cm.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

58 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


289<br />

JAN WILDENS,<br />

1586 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1653 EBENDA, ZUG.<br />

JÄGER VOR WEITER LANDSCHAFT<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

78 x 107,5 cm.<br />

Rückseitig königlich schwedisches Sammlungsetikett.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Beigegeben ein Zertifikat von Stéphane Pinta, Cabinet<br />

Turquin, vom 3. November 2023, in Kopie.<br />

Im Vordergrund des Gemäldes mehrere Jäger mit ihren<br />

Hunden, von denen einer sein Gewehr reinigt sowie<br />

ein Paar, das sich unter einem hohen Baum ausruht.<br />

Dahinter ein bräunlicher Feldstreifen mit Kühen, einem<br />

Fuhrwerk sowie einem Hirten mit Tieren, deren Weg<br />

zu zwei alten Häusern führt. Rechtsseitig ein Teich mit<br />

Enten, auf die gerade ein Jäger mit seinem Gewehr<br />

zielt. Dahinter in der mittleren Ebene eine weite grüne<br />

Landschaft unter hohem grau-blauen Himmel mit<br />

mehreren fliegenden Vögeln. Am linken Bildrand ein<br />

hoher, in den Himmel reichender Baum als Repoussoir.<br />

Malerei mit farblicher, horizontal hintereinanderliegender<br />

Staffelung mit vielen Details in überwiegend beigebrauner<br />

und grünlicher Farbgebung.<br />

(1381362) (18)<br />

JAN WILDENS,<br />

1580 ANTWERP <strong>–</strong> 1653 IBID., ATTRIBUTED<br />

HUNTSMEN IN VAST LANDSCAPE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

78 x 107.5 cm.<br />

Accompanied by a certificate by Stéphane Pinta,<br />

Cabinet Turquin, dated 3 November 2023, in copy.<br />

€ 18.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

60 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


290<br />

FLÄMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS,<br />

UMKREIS JAN BRUEGHEL D. J.<br />

(1601 - 1678 ANTWERPEN)<br />

DIANA UND IHRE NYMPHEN BEI DER JAGD<br />

FLEMISH MASTER OF THE 17TH CENTURY,<br />

CIRCLE OF JAN BRUEGHEL THE YOUNGER<br />

(1601 - 1678 ANTWERP)<br />

DIANA AND HER NYMPHS HUNTING<br />

Öl auf Kupferplatte, parkettiert.<br />

65 x 84 cm.<br />

In Waldlandschaft unter wolkigem Himmel die Göttin<br />

Diana mit weißem Unter- und darüberliegendem,<br />

leuchtend rotem Obergewand, in ihrer Hand einen<br />

langen Speer haltend, während sie mit ihrer linken<br />

Hand versucht einen sie anspringenden Jagdhund abzuwehren.<br />

Links von ihr eine Nymphe mit umgehängtem<br />

Bogen und Pfeileköcher, ein Jagdhorn blasend,<br />

zu der ein weiterer Jagdhund gerade aufblickt. Rechts<br />

von Diana drei weitere Nymphen mit Speeren sowie<br />

weitere Jagdhunde. Im Bildzentrum leicht links eine<br />

größere stehende Baumgruppe. Malerei in überwiegend<br />

differenzierten Grün- und Brauntönen, aufgelockert<br />

durch die farbige Kleidung der Figuren und der<br />

teils bewegten Hunde.<br />

(1380457) (18)<br />

Oil on copper panel, parquetted.<br />

65 x 84 cm.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

61


291<br />

MARTEN VAN CLEVE D. Ä.,<br />

1527 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1581 EBENDA, ZUG.<br />

Der Maler studierte unter Frans Floris (um 1516<br />

-1570) und entdeckte zunächst seine Vorliebe für die<br />

Landschaftsmalerei. Durch seinen Bruder Heinrich<br />

veranlasst, widmete er sich aber alsbald fast ausschließlich<br />

der figürlichen Malerei. Seine meist vielfigurigen<br />

Genre bilder werden oft nur vordergründig<br />

als teilweise humorige Szenen verstanden, hinter<br />

denen sich jedoch nicht selten ein tieferer allegorischer<br />

oder gesellschaftskritischer Sinn verbirgt. 1551<br />

wurde er Mitglied der Antwerpener Lukasgilde.<br />

BESUCH BEI DER AMME<br />

Öl auf Holz, verso Parkettierfestigungsklötzchen aufgeleimt.<br />

72,5 x 101,5 cm.<br />

In altem Rahmen.<br />

Das großformatige Gemälde besticht durch seinen<br />

Detailreichtum in der köstlich dargestellten Szene in<br />

einem Innenraum mit großer Feuerstelle und zum Teil<br />

recht kuriosen Einzelfiguren. Im Zentrum eine Mutter,<br />

die ihr Kind gestillt hat und es einer älteren Frau,<br />

vielleicht der Großmutter übergibt. Links am Kamin<br />

eine Magd, die einen Kessel Milch übers Feuer hält,<br />

wohl für das Kind bestimmt, das von einem älteren<br />

Mann gehalten wird. Hinten mittig eine junge Magd<br />

am Fenster, oder ein Knabe mit Krug, dem ein Mann<br />

in Pluderhosen Geld in die Hand legt, um Wein zu holen<br />

<strong>–</strong> ein Motiv, das sich bei Van Cleve mehrmals findet<br />

(Hampel 134, Lot 257). Die ländliche Szene belebt<br />

mit Haustieren, wie Hunde, ein Schwein, Hühner und<br />

eine Katze, die sich das Kinderbett erobert hat.<br />

Die gehobene Gesellschaft des 17. Jahrhunderts mag<br />

sich an derlei Darstellungen der ländlichen Gesellschaft<br />

genüsslich amüsiert haben. Dass solche Themen<br />

auch die Hierarchie der Gesellschaft dokumentieren<br />

wollten, liegt auf der Hand. Die Thementradition<br />

wurde durch Maler wie David Teniers d. Ä. (1582-<br />

1649), David Vinckboons (1576-1629) und anderen bis<br />

ins 18. Jahrhundert fortgesetzt. Zentrale Rolle im Werk<br />

des Künstlers bildet die bäuerliche Lebens- und Haussituation<br />

im 16. Jahrhundert in den Niederlanden.A.R.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Klaus Ertz, Christa Nitze-Ertz, Marten van Cleve<br />

1524-1581: kritischer Katalog der Gemälde und<br />

Zeichnungen, Lingen 2014.<br />

(1381364) (11)<br />

MARTEN VAN CLEVE THE ELDER,<br />

1527 ANTWERP <strong>–</strong> 1581 IBID., ATTRIBUTED<br />

A VISIT TO THE WET NURSE<br />

Oil on panel, with glued parquetting slats on the back.<br />

72.5 x 101.5 cm.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

62 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


292<br />

JAN WILDENS,<br />

ANTWERPEN 1586 <strong>–</strong> 1653,<br />

UND CORNELIS DE WAEL,<br />

1592 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1667 ROM, ZUG.<br />

LANDSCHAFT MIT FIGUREN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

120 x 202 cm.<br />

Antiker Rahmen.<br />

Dieses besonders schöne Landschaftsgemälde mit<br />

Figuren entstand in einer kunsthistorischen Epoche,<br />

in der sich Genua, das in der ersten Hälfte des 17.<br />

Jahrhunderts seine kommerzielle Blütezeit erlebte, zu<br />

einem bedeutenden künstlerischen Zentrum entwickelte<br />

und somit für viele weltberühmte nordeuropäische<br />

Künstler zum beliebten Ziel wurde. Natürlich<br />

müssen hier Rubens und Van Dyck erwähnt werden,<br />

die beide die Stadt besuchten, jedoch sollte man auch<br />

Cornelis De Wael und Jan Wildens und deren Einfluss<br />

in diesem Zusammenhang nicht unterschätzen. Cornelis<br />

De Wael kam erstmals 1610 nach Genua und<br />

war von 1627 bis 1657 dort ansässig. Er malte mit<br />

Vorliebe Schlachten sowie Hafen- und Genrebilder,<br />

war jedoch auch ein hervorragender Figurenmaler und<br />

versuchte sich sogar vereinzelt in religiösen Darstellungen.<br />

Jan Wildens hingegen verweilte wahrscheinlich<br />

von 1613 bis mindestens 1614 in der Stadt. In dieser<br />

Zeitspanne entstanden eine Anzahl den Monaten gewidmete,<br />

datierte Bilder, die heute in den Musei di<br />

Strada Nuova in Genua zu sehen sind. Wildens war<br />

ein exzellenter Landschaftsmaler. Ihm gelang eine<br />

meisterhafte Synthese zwischen nieder ländischer<br />

Detailtreue und Analytik und typisch italienischem<br />

Lichteinfall sowie Erhabenheit und perspektivischer<br />

Raffinesse. Während der Zeit seines Aufenthalts arbeitete<br />

de Wael an einigen Werken mit Jan Wildens<br />

zusammen, hierzu existieren zwei Publikationen aus<br />

den Jahren 2006 und 2010 von Anna Orlando. Das<br />

vorliegende monumentale und doch feinsinnige Landschaftsgemälde<br />

ähnelt den in Zusammenarbeit entstandenen<br />

Werken und auch anderen, die bisher allein<br />

Wildens zugeschrieben wurden. Besonders auffallend<br />

ist diese Affinität bei der Darstellung des Monats<br />

„Mai“, zu sehen in den Musei di Strada Nuova in<br />

Genua, sowie bei zwei weiteren Gemälden im Kunstmuseum<br />

Sevilla und Museo di Palazzo Bianco, Genua.<br />

Das vorliegende Werk weist dieselbe klare Raumaufteilung<br />

auf mit der charakteristischen, in der Mitte<br />

gelegenen langen, von vier Baumreihen gesäumten<br />

Straße, welche die gesamte Perspektive bestimmt.<br />

Auch die Gebäude im Hintergrund weisen bei all<br />

diesen Gemälden, die alle von ungefähr gleicher Größe<br />

sind, dieselbe Verquickung nordischer und italienischer<br />

Architekturen auf. Eine weiter Parallele stellen die<br />

Hauptfiguren im Vordergrund dar und die bäuerlichen<br />

Szenen am Rand dieser weitläufigen Ausführung.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Ausstellungskatalog, I fiori del barocco. Pittura<br />

a Genova dal naturalismo al rococò, Musei di Strada<br />

Nuova, Mailand, 2006, S. 114-117 und 122-125.<br />

Vgl. A. Orlando, Dipinti genovesi dal Cinquecento<br />

al Settecento, Turin, 2010, S. 105.<br />

(1381555) (4) (10)<br />

JAN WILDENS,<br />

1586 ANTWERP <strong>–</strong> 1653<br />

AND CORNELIS DE WAEL,<br />

1592 ANTWERP <strong>–</strong> 1667 ROME, ATTRIBUTED<br />

LANDSCAPE WITH FIGURES<br />

Oil on canvas.<br />

120 x 202 cm.<br />

Antique frame.<br />

This exceptionally beautiful landscape painting with<br />

figures belongs to an historic era in which Genoa<br />

developed into an important artistic centre. Cornelis<br />

De Wael first arrived in Genoa in 1610 and remained<br />

resident between 1627 and 1657. He had a preference<br />

for battle scenes, harbour scenes and genre painting,<br />

but he was also an excellent figure painter. On the<br />

other hand, Jan Wildens probably stayed in the town<br />

from 1613 until at least 1614; in this period a number<br />

of dated paintings dedicated to the months were<br />

created which are today on display at the Musei di<br />

Strada Nuova in Genoa. Wildens was an excellent<br />

landscape painter. During this time of his stay, De<br />

Wael worked on a few paintings together with Jan<br />

Wildens.<br />

The present monumental yet sophisticated landscape<br />

painting resembles those paintings, which were created<br />

in collaboration, and also other paintings, which until<br />

now were solely attributed to Wildens. This affinity is<br />

particularly striking considering the depiction of the<br />

month “May”, which is, as already mentioned, held at<br />

the Musei di Strada Nuova in Genoa, as well as two<br />

further paintings at the Seville Art Museum and the<br />

Museo di Palazzo Bianco, Genoa.<br />

Literature:<br />

Cf. exhibition catalogue Genoa, I fiori del barocco.<br />

Pittura a Genova dal naturalismo al rococò, Musei di<br />

Strada Nuova, Milan, 2006. pp. 114-117<br />

and 122-125.<br />

Cf. A. Orlando, Dipinti genovesi dal Cinquecento al<br />

Settecento, Turin, 2010, p. 105.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

63


293<br />

FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

Gemäldepaar<br />

WALDLANDSCHAFT MIT BAUMGRUPPE LINKS -<br />

OBERHALB EINES FLUSSLAUFS<br />

sowie<br />

WALDLANDSCHAFT MIT BAUMGRUPPE RECHTS.<br />

JEWEILS MIT FIGURENSTAFFAGE<br />

Jeweils Öl auf Kupfer.<br />

17 x 22,5 cm.<br />

Auf einem der Bilder verso leicht geritzte Aufschrift<br />

„Genre de Brueghel, né a Bruxelle 1579 - 1649“<br />

(sic.!). Hier ehemaliger Knick der Platte rest.<br />

Identische vergoldete Rahmen.<br />

Die beiden kleinformatigen Gemälde zeigen sich<br />

kompositionell als Gegenstücke. Während im links<br />

positioniert zu denkenden Bild eine Stadt am Ufer<br />

rechts zu sehen ist, mit Kuhhirten im Vordergrund,<br />

scheint das zweite Bild den Blick in die Gegenrichtung<br />

zu führen. Auch hier beleben Staffagefiguren die<br />

Landschaft <strong>–</strong> ein bäuerliches Paar im Vordergrund auf<br />

der Rast sowie perspektive am gegenüberliegenden<br />

Flussufer ebenfalls eine Gebäudegruppe zu erkennen.<br />

Wie in Wald- und Landschaftsbildern Brueghels üblich,<br />

finden sich auch hier zum Teil versteckt Vögel und<br />

Enten, was die Entdeckerfreude bei der Betrachtung<br />

erhöhen soll. A.R.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Klaus Ertz, Jan Brueghel der Jüngere (1601-<br />

1678), Die Gemälde mit kritischem Œuvrekatalog,<br />

Freren 1984.<br />

(1380612) (11)<br />

64 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


FLEMISH MASTER, 17TH CENTURY<br />

A pair of paintings.<br />

FOREST LANDSCAPE WITH CLUSTER OF TREES<br />

ON THE LEFT ABOVE A RIVER COURSE<br />

and<br />

FOREST LANDSCAPE WITH CLUSTER OF TREES<br />

ON THE RIGHT - EACH WITH FIGURE STAFFAGE<br />

Oil on copper each.<br />

17 x 22.5 cm.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

65


294<br />

PETER PAUL RUBENS,<br />

1577 SIEGEN <strong>–</strong> 1640 ANTWERPEN, UMKREIS DES<br />

DIE ANBETUNG DER HEILIGEN DREI KÖNIGE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

75 x 93 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Im Zentrum des Gemäldes die stehende Maria in rotblauem<br />

Gewand, in ihren Händen den nackten, blond<br />

gelockten Jesusknaben festhaltend, der auf einer<br />

strohbedeckten Krippe auf einem weißen Tuch sitzt.<br />

Um ihn herum die Heiligen Drei Könige, einer links von<br />

ihm kniend, dieser in silbernem und gold besticktem<br />

Gewand mit Hermelin über den Schultern, den Knaben<br />

anblickend und eine goldene Schale reichend. Links<br />

und rechts weitere, der Anbetung beiwohnende Figuren<br />

sowie im rechten Hintergrund zwei Soldaten mit Helm,<br />

die verwundert auf den Neugeborenen hinabblicken.<br />

Hinter ihnen der blaue Himmel mit grauen Wolkenformationen<br />

und dem leuchtenden Stern von Bethlehem.<br />

Rest.<br />

(13813617) (18)<br />

€ 9.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

295<br />

UTRECHTER SCHULE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DIE EMMAUSJÜNGER<br />

Öl auf Leinwand.<br />

110 x 155 cm.<br />

In ebonisiertem Profilrahmen.<br />

In unserem Gemälde ist gut zu sehen, dass das Werk<br />

stark durch Caravaggio beeinflusst ist, aber auch<br />

durch die Flamen Rubens, Anthony van Dyck und<br />

Gaspard de Crayer.<br />

Anmerkung:<br />

Die Utrechter Caravaggisten waren eine Malschule,<br />

die von Hendrick Terbrugghen, Gerard van Honthorst<br />

und Dirck van Baburen nach 1620 begründet und<br />

unter anderem in Rom tätig war. (13814011) (13)<br />

UTRECHT SCHOOL, 17TH CENTURY<br />

THE EMMAUS DISCIPLES<br />

Oil on canvas.<br />

110 x 155 cm.<br />

In ebonized, profiled frame.<br />

€ 22.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

66 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


296<br />

VICTOR WOLFVOET,<br />

1612 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1652 EBENDA, ZUG.<br />

Flämischer Maler, dessen Arbeiten von Peter Paul<br />

Rubens beeinflusst waren.<br />

DIANA UND KALLISTO<br />

VICTOR WOLFVOET,<br />

1612 ANTWERP <strong>–</strong> 1652 IBID., ATTRIBUTED<br />

Flemish painter, whose artistic work was influenced<br />

by Peter Paul Rubens.<br />

DIANA AND CALLISTO<br />

Öl auf Kupfer.<br />

70 x 88 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Die Nymphe Kallisto hatte der Jagdgöttin Diana<br />

Keuschheit gelobt. Sie brach ihr Gelübde und ihre<br />

Schwangerschaft wurde schließlich von der Göttin entdeckt.<br />

Zur Strafe wurde sie verstoßen. Das Gemälde<br />

zeigt linksseitig die schöne, fast nackte Diana mit<br />

langem, wohlfrisiertem blonden Haar, auf dem eine<br />

kleine Mondsichel zu erkennen ist. Über ihr, an einem<br />

Baum hängend, ein erlegtes Reh, das von einem links<br />

ins Bild ragenden Hund angebellt wird. Die Darstellung<br />

wird durch ein rotes, im Baum hängendes Tuch<br />

mit der Seite nach rechts verbunden, auf der ein hoher<br />

Fels zu sehen ist, mit Wasserspeier und einem Krug<br />

aus dem Wasser in ein Brunnenbecken fließt, um das<br />

sich die Nymphen der Diana befinden. In ihrem Mittelpunkt<br />

die traurig nach unten blickende Kallisto mit<br />

einem weißen Tuch verhüllt. Während die meisten<br />

Nymphen sie mitleidsvoll betrachten, schaut die links<br />

neben ihr Stehende direkt aus dem Bild auf den Betrachter<br />

hinaus. Links und rechts am Boden liegend<br />

sind noch weitere Jagdutensilien, wie ein goldener<br />

Köcher mit Pfeilen sowie ein Speer und ein Jagdhorn<br />

zu erkennen. Qualitätvolle Darstellung mit besonderer<br />

Betonung des hellen weißen und zarten Inkarnats<br />

der Figuren, farblich durch rote Tücher und kleine<br />

rote Accessoires miteinander verbunden.<br />

(1381369) (18)<br />

Oil on copper.<br />

70 x 88 cm.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

67


297<br />

STEVEN WILS D. J.,<br />

1590 <strong>–</strong> 1628, ZUG.<br />

SATYR UND DIANA<br />

Öl auf Kupfer.<br />

31,5 x 24 cm.<br />

Verso mit New Yorker Rahmenetikett.<br />

In plastisch verziertem Rahmen.<br />

Diana, erkenntlich an ihrem Speer und an der Begleitung<br />

ihrer Jagdhunde, kehrt soeben mit ihrem Gefolge<br />

von der Jagd zurück, wo sie von einem Satyr empfangen<br />

wird.<br />

(13814014) (13)<br />

STEVEN WILS THE YOUNGER,<br />

1590 <strong>–</strong> 1628, ATTRIBUTED<br />

SATYR AND DIANA<br />

Oil on copper.<br />

31.5 x 24 cm.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

68 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


298<br />

ADAM VAN NOORT,<br />

1562 <strong>–</strong> 1641, ZUG.<br />

DIE VERURTEILUNG EINES GLÄUBIGEN CHRISTEN<br />

Öl auf Kupfer.<br />

84 x 103 cm.<br />

In Prunkrahmen mit Floraldekor.<br />

In weiter Landschaft, mit grauen Wolken und den letzten<br />

gelb-rötlichen Streifen der untergehenden Sonne<br />

der Eingang eines mit Säulen gesäumten Palastes,<br />

vor dem auf einem Podest ein römischer Priester mit<br />

langem weiß-grauem Mantel, grauem Bart und einem<br />

Lorbeerkranz steht. Vor ihm ein halb kniender Mann<br />

mit freiem Oberkörper, den er anblickt und mit ausgestreckten<br />

Armen auf eine stehende Skulptur eines<br />

heidnischen Gottes verweist. Er versucht zum letzten<br />

Mal, den Knienden vom christlichen Glauben abzubringen,<br />

um sich zu der stehenden Gottheit zu bekehren.<br />

Der Kniende wird bereits von einem weiteren<br />

muskulösen Mann am Kopf festgehalten, der zudem<br />

in seiner nach unten geführten Hand den Griff eines<br />

nicht sichtbaren Schwertes hält, um ihn sogleich zu<br />

enthaupten. Im Hintergrund mehrere Figuren, die<br />

voller Aufmerksamkeit das Geschehen verfolgen,<br />

während rechts im Vordergrund eine sitzende Frau<br />

mit Kleinkind sich bereits die Tränen mit einem Tuch<br />

trocknet. Vom Himmel herab fällt ein Lichtstrahl auf<br />

den Märtyrer, zudem ist im Licht ein Engel mit einem<br />

Lorbeerkranz sichtbar. Besonders auffällig auch<br />

die beiden reitenden Figuren auf prachtvollen, teils<br />

glänzenden Pferden, davon ein Soldat in Rüstung,<br />

mit rotem Mantelüberwurf in Rückenansicht.<br />

Feine, qualitätvolle Malerei des Künstlers. Teils Rahmenschäden.<br />

Anmerkung:<br />

Adam van Noort wurde 1587 in die Lukasgilde aufgenommen<br />

und hatte mit Peter Paul Rubens, Hendrik<br />

van Balen und Frans Fanken d. J. äußerst berühmte<br />

Schüler. Rubens attestierte ihm sogar, dass er seine<br />

Zeitgenossen übertroffen hätte, wäre er zu Schulungszwecken<br />

nach Italien gereist.<br />

(13814012) (18)<br />

ADAM VAN NOORT,<br />

1562 <strong>–</strong> 1641, ATTRIBUTED<br />

THE SENTENCING OF A DEVOUT CHRISTIAN<br />

Oil on copper.<br />

84 x 103 cm.<br />

Notes:<br />

Adam van Noort was accepted into the Guild of<br />

Saint Luke in 1587 and, among his students were<br />

famous artists such as Peter Paul Rubens, Hendrik<br />

van Balen and Frans Francken the Younger. Rubens<br />

said about him that he would have surpassed his<br />

contemporaries had he travelled to Italy for training<br />

purposes.<br />

€ 30.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

69


299<br />

ALEXANDER KEIRINCX,<br />

1600 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1652 AMSTERDAM, ZUG.<br />

HÜGELIGE LANDSCHAFT MIT DOMINANTEM<br />

BAUM<br />

Öl auf Holz.<br />

48 x 62 cm.<br />

In ornamental reliefiertem Rahmen.<br />

Weite hügelige Landschaft mit sich in Luftperspektive<br />

verlierender Hügelkette, davor ein mächtiger für Keirincx<br />

typischer Baum auf einer Erhebung, darunter<br />

Rastende. Verso mit alten Etiketten.<br />

ALEXANDER KEIRINCX,<br />

1600 ANTWERP <strong>–</strong> 1652 AMSTERDAM, ATTRIBUTED<br />

HILLY LANDSCAPE WITH PROMINENT TREE<br />

Oil on panel.<br />

48 x 62 cm.<br />

Provenance:<br />

P. von Kesseler collection.<br />

Pierre Bergé, collection, 11 June 2012.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Provenienz:<br />

Kunsthandel Abels, Köln.<br />

Sammlung P. von Kesseler.<br />

Sammlung Pierre Bergé, 11. Juni 2012.<br />

(13813612) (13)<br />

70 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


300<br />

LUCAS VAN UDEN,<br />

1595 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1672 EBENDA, ZUG.<br />

BELEBTE WALDLANDSCHAFT MIT TEICH<br />

Öl auf Leinwand.<br />

57 x 80 cm.<br />

Der Maler lernte vermutlich bei seinem Vater Artus<br />

van Uden und war Enkel des Pieter van Uden, der<br />

eine Weberei für Seidentapisserien unterhielt. 1626<br />

wird er in der Lukasgilde seiner Stadt genannt. Seinen<br />

Ruhm begründete seine Mitarbeit an Landschaften<br />

für David Teniers d. J. und für Rubens. Der überwiegende<br />

Teil seiner Landschaftsbilder beinhaltet thematisch<br />

narrative Figurenstaffage, zum Teil mit biblischen<br />

Themen, aber auch Erinnerungen an gesellschaftliche<br />

Ereignisse. Dies dürfte auch hier der Fall sein, wenn<br />

wir beobachten, dass sich links am Ufer des Waldteiches<br />

eine höfische Gesellschaft mit einem Reiter<br />

und einem rot gekleideten Herrn zwischen bäuerlichen<br />

Figuren findet. Möglicherweise steht dies im Zusammenhang<br />

mit einem weiteren Gemälde mit Darstellung<br />

des „Einzugs des Gaston d‘Orléans“ (gleiche<br />

Abmessungen), das sich im Petworth House, West<br />

Sussex befindet.<br />

Werke seiner Hand finden sich in mehreren bedeutenden<br />

Sammlungen und Museen, wie etwa zu Brüssel,<br />

Dresden, München, Wien, Petersburg, Berlin usw.<br />

und natürlich in seiner Heimatstadt Antwerpen. A.R.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Ulrich Haussmann, Lucas van Uden: Blick<br />

auf eine weite Landschaft, Lucas van Uden:<br />

Baumreiche Küstenlandschaft, in: Rolf Bothe (Hrsg.),<br />

Ulrich Haussmann (Hrsg.), Goethes „Bildergalerie“.<br />

Die Anfänge der Kunstsammlungen zu Weimar,<br />

Berlin 2002, S. 218-220.<br />

(1381363) (11)<br />

LUCAS VAN UDEN,<br />

1595 ANTWERP <strong>–</strong> 1672 IBID., ATTRIBUTED<br />

LIVELY FOREST LANDSCAPE WITH POND<br />

Oil on canvas.<br />

57 x 80 cm.<br />

Works by van Uden’s hand are held in several important<br />

collections and museums, such as those in<br />

Brussels, Dresden, Munich, Vienna, Saint Petersburg,<br />

Berlin, etc. and naturally also in his hometown<br />

Antwerp.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

71


301<br />

WILLEM VAN NIEULANDT D. J.,<br />

1584 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1635/36 AMSTERDAM, ZUG.<br />

FLUSSLANDSCHAFT MIT RUINEN<br />

UND WANDERERN<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

49 x 65,7 cm.<br />

In kartuschiertem Holzrahmen.<br />

Ein ruhiger Fluss, dessen Oberfläche den leicht<br />

bewölkten Himmel widerspiegelt, durchzieht eine<br />

hüge lige italienisierende Landschaft, deren Vordergrund<br />

von antiken Ruinen bestanden ist mit einer<br />

sich dahinter erhebenden Kirche. Wanderer, Hirten<br />

und Nutztiere dienen als Staffage. Horizontaler Spalt.<br />

Provenienz:<br />

Gemäß der Einlieferertradition bei Christie‘s London,<br />

erworben.<br />

(1381325) (1) (13)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

72 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


302<br />

JOOS DE MOMPER D. J.<br />

(1564 <strong>–</strong> 1635)<br />

UND SEBASTIAN VRANCX<br />

(1573 <strong>–</strong> 1647), ZUG.<br />

FELSIGE LANDSCHAFT MIT ARCHITEKTUR­<br />

STAFFAGE IN DER FERNE<br />

Öl auf Holz.<br />

68 x 103 cm.<br />

In goldstuckiertem, floral dekoriertem Rahmen.<br />

Die Architekturstaffage mit einer Burg mit Rundturm.<br />

Im Zentrum eine leicht nach links gerückte Baumgruppe,<br />

von der der eine Baum nur noch als Stumpf<br />

vorhanden ist. Darunter vier Figuren, die Rastend neben<br />

einer, sich den Weg durch den Felsen bahnenden<br />

Quelle machen und sich an dieser laben. Aus dieser<br />

wird auch ein Fluss gespeist, der links im Vordergrund<br />

zu sehen ist, wie er sich unter eine Rundbrücke<br />

schiebt, deren linkes Ende eine kleine Häusergruppe<br />

mit dahinterliegender Kirche bildet. Die Figurenstaffage<br />

vermutlich von Sebastian Vrancx gefertigt, der<br />

häufig mit Joos de Momper d. J. zusammenarbeitete.<br />

(1362331) (13)<br />

JOOS DE MOMPER THE YOUNGER<br />

(1564 <strong>–</strong> 1635)<br />

AND SEBASTIAN VRANCX<br />

(1573 <strong>–</strong> 1647), ATTRIBUTED<br />

ROCKY LANDSCAPE WITH ARCHITECTURE<br />

SCENERY IN THE DISTANCE<br />

Oil on penal.<br />

68 x 103 cm.<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

303<br />

FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS,<br />

WOHL NACH KOMPOSITION VON<br />

JOOS DE MOMPER D. J. (1564 <strong>–</strong> 1635)<br />

WEITE TALLANDSCHAFT MIT FELSEN<br />

UND FIGURENSTAFFAGE<br />

Gouache auf Papier, auf Kupfer.<br />

22 x 40,5 cm.<br />

Hinter Glas gerahmt.<br />

Um die Weite der Landschaft zu betonen, hat der<br />

Maler ein Längsformat gewählt. Rechts schließen<br />

Fels formationen mit darin eingebauten Häusern die<br />

Landschaft ab, mittig weitet sich der Blick bis zum<br />

Horizont mit blauen Bergen. Links steht ein Kirchlein<br />

mit Neben gebäuden im Schatten. Diese landschaftliche<br />

Bühne nutzt der Maler, um Reiter, Fußvolk, einen<br />

Bauern mit Esel und einen Bettler ins Bild zu setzen.<br />

A.R.<br />

(1381365) (11)<br />

€ 7.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

73


304<br />

GERARD VAN BERLEBORCH,<br />

UM 1610 <strong>–</strong> UM 1660, ZUG.<br />

STILLLEBEN MIT KRAAKSCHALE,<br />

WEINGLAS UND FRÜCHTEN<br />

Öl auf Holz.<br />

55 x 73 cm.<br />

Auf der Tischplatte links bezeichnet<br />

„G v Berleborch f“ und datiert „1655“.<br />

In gekehltem Holzrahmen.<br />

Das hier angebotene Gemälde ist beim RKD in Den<br />

Haag unter Nummer 7387 registriert.<br />

Komposition von rechts in das Bild hereinragender<br />

durch ein Textil gedeckter Tischplatte. Darauf eine<br />

ornamental verzierte Silberplatte, eine absteigende<br />

Diagonale beschreibende Kraakplatte sowie ein mit<br />

Zitrone dekoriertes gefülltes Weinglas, das zwar nicht<br />

an Maerten Boelema de Stomme heranreicht, jedoch<br />

in ähnlicher Weise das Bild dominiert. Des Weiteren<br />

zieren Pfirsiche, Weintrauben und Silbergerät das<br />

Werk.<br />

Provenienz:<br />

Curt Benedict, Paris, 1957.<br />

Brian Koetser, London, 1966.<br />

Galerie Fischer, Luzern, 12. November 1974,<br />

Lot 2181.<br />

Galerie Edel, Köln, 1985.<br />

Sammlung Dr. Heinrich Jellissen.<br />

Sotheby‘s, London, 6. Dezember 1995, Lot 183.<br />

Literatur:<br />

B. J. A. Renckens, Aanvulling, in: Oud Holland,<br />

Vol. 82, Nr. 4, Januar 1967, S. 236, Abb. 3.<br />

N. R. A. Vroom, A modest message as intimated<br />

by the painters of the „Monochrome banketje“,<br />

Bd. 3, Nr. 9, Schiedam 1980.<br />

(13813610) (13)<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

GERARD VAN BERLEBORCH,<br />

CA. 1610 <strong>–</strong> CA. 1660, ATTRIBUTED<br />

STILL LIFE WITH KRAAK BOWL,<br />

WINE GLASS, AND FRUIT<br />

Oil on panel.<br />

55 x 73 cm.<br />

Inscribed on tabletop “G v Berleborch f”<br />

and dated “1655” on the left.<br />

Literature:<br />

B. J. A. Renckens, in: Oud Holland, 82, 1967,<br />

p. 236, ill. 3.<br />

74 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


305<br />

JAN COSSIERS,<br />

1600 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1671, ZUG.<br />

JÜNGLING MIT PASTETENTELLER<br />

(ALLEGORIE DES GESCHMACKS)<br />

Öl auf Leinwand.<br />

62 x 48,5 cm.<br />

Der junge Mann im Halbbildnis lächelt dem Betrachter<br />

zu, während er auf eine Pastete deutet, die er auf einer<br />

Zinnschale hält. Die gesamte Farbwirkung des Gemäldes<br />

von hoher Eleganz insofern, als sämtliche Bildelemente<br />

wie sein Wams, das dunkle Haar, die Pastete<br />

und selbst der Hintergrund in Brauntönen gehalten<br />

sind. Lediglich die Kappe mit langer Feder verleiht<br />

durch das leuchtende Rot einen belebenden Farbakzent.<br />

Der Maler erhielt seinen ersten Unterricht bei seinem<br />

Vater und begab sich dann in die Werkstatt des damals<br />

bedeutenden Portrait- und Historienmalers Cornelis de<br />

Vos (um 1584-1651). Im Jahre 1623 reiste er nach<br />

Frankreich, wo er sich bei dem niederländischen Maler<br />

Abraham de Vries (um 1590-1650/62) aufhielt und bei<br />

ihm studierte, danach wurde dessen Einfluss im Werk<br />

Cossiers deutlich. 1624 bereits in Italien, konnte er die<br />

Werke von Michelangelo Merisi il Caravaggio (1570/<br />

71-1610) studieren, die einen großen Einfluss auf ihn<br />

ausübten. Durch den Humanisten De Peiresc wurde<br />

er an Rubens empfohlen, in dessen Werkstatt er sich<br />

vermutlich kurze Zeit aufhielt. 1628 wurde er Mitglied<br />

der Lukasgilde, 1640 deren Dekan. Ab 1630 folgten<br />

große Aufträge, vermittelt durch Rubens, dem er 1635<br />

zusammen mit Cornelis de Vos bei den Dekorationen<br />

für den Einzug des Kardinal-Infanten Ferdinand in<br />

Antwerpen assistierte. Von den Habs burger Gouverneuren<br />

der Spanischen Niederlande gefördert, stieg<br />

er nach dem Tod Rubens alsbald zu einem der führenden<br />

Historienmaler, aber auch Portraitisten Flanderns<br />

auf. Das vorliegende Gemälde reiht sich gut ein in<br />

weitere seiner Bildnisse, wie etwa „Der Raucher“,<br />

„Junger Mann mit Trinkkrug“, oder „Der Geschmackssinn“.<br />

(1381361) (11)<br />

JAN COSSIERS,<br />

1600 ANTWERP <strong>–</strong> 1671, ATTRIBUTED<br />

YOUNG MAN WITH PLATE OF PATÉS (ALLEGORY<br />

OF THE SENSE OF TASTE)<br />

Oil on canvas.<br />

62 x 48.5 cm.<br />

The present painting fits in well with other portraits by<br />

the artist, such as The Smoker, Young Man with a<br />

Drinking Jug, or The Sense of Taste.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

75


306<br />

CARAVAGGIST DER ERSTEN HÄLFTE<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DER LAUTENSPIELER<br />

CARAVAGGIST,<br />

FIRST HALF OF THE 17TH CENTURY<br />

THE LUTE PLAYER<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

130,5 x 107 cm.<br />

In ornamental reliefiertem Rahmen.<br />

Um einen angedeuteten Tisch gruppiert vier Figuren,<br />

von denen die jüngste den Betrachter direkt anblickt.<br />

Das rote Gewand des Lautenspielers korrespon diert<br />

mit der roten Kopfbedeckung des stehenden Geharnischten,<br />

der den rechten Bildrand einnimmt und<br />

lässt an die Nähe zu Theodor Rombouts denken, der<br />

auch thematisch für das hier angebotene Werk Pate<br />

gestanden haben dürfte.<br />

(1381532) (3) (13)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

130.5 x 107 cm.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

76 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


307<br />

UTRECHTER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DIOGENES<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

106 x 83 cm.<br />

In ebonisiertem Kehlrahmen.<br />

Vor einer angedeuteten antikisierenden Stadtsilhouette<br />

die Darstellung des Diogenes mit der Laterne einen ehrlichen<br />

Mann suchend, um ihn herum mehrere Figuren.<br />

Anmerkung:<br />

Diogenes von Sinope (404-323 v. Chr.), ein griechischzynischer<br />

Philosoph, der am besten dafür bekannt<br />

ist, eine Laterne (oder Kerze) an die Gesichter der<br />

Bürger Athens zu halten und zu behaupten, er sei auf<br />

der Suche nach einem ehrlichen Mann oder einem<br />

wahren Menschen. (13804518) (13)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

77


308<br />

UTRECHTER CARAVAGGIST<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DIE VERLEUGNUNG DES PETRUS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

109 x 152 cm.<br />

Die Darstellung bezieht sich auf eine Stelle, die u. a.<br />

im Markusevangelium Erwähnung findet (MK, 14,66-<br />

72). Das Gemälde zeigt die nach der Gefangennahme<br />

Jesu im Hof des Hohepriesters versammelten Soldaten,<br />

zu denen er ans Feuer tritt, um sich zu wärmen.<br />

An seiner Sprache wurde er als Galiläer erkannt und<br />

von einer Magd bezichtigt, ein Gefolgsmann Jesu zu<br />

sein, was er heftig abstritt. Das Gemälde zeigt die um<br />

einen Tisch versammelten kartenspielenden Soldaten<br />

und rechts den stehenden Petrus mit grauem Bart<br />

und hellblauem Umhang, der von der rechts neben<br />

ihm stehenden Magd durch Fingerzeig gerade bezichtigt<br />

wird, ein Gefolgsmann Jesu zu sein, was er<br />

mit erhobenem Handgestus heftig ablehnt. Großfigurige<br />

Darstellung in qualitätvoller Manier mit gekonnter<br />

Lichtinszenierung.<br />

(1381313) (18)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

78 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


309<br />

NORDITALIENISCHE SCHULE<br />

DES AUSGEHENDEN 17. JAHRHUNDERTS<br />

Gemäldepaar<br />

DIE PREDIGT<br />

sowie<br />

DAS GESTÄNDNIS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

Je 81 x 191 cm.<br />

In vergoldeten Rahmen.<br />

Das eine Gemälde zeigt einen Kircheninnenraum mit<br />

Altar, in dem neben dem Kreuz zahlreiche Leuchter<br />

stehen, sowie auf einer Kanzel ein predigender Priester,<br />

vor einer Vielzahl von meist sitzenden Zuhörern. Unter<br />

diesen zahlreichen Männern und edel gekleidete Frauen,<br />

Priester, Ordensleute sowie Orientalen in reicher<br />

Kleidung mit Turban. Links und rechts der Bildseite<br />

jeweils weitere Altäre mit darüber hängenden großen<br />

Gemälden. Das andere, ebenfalls großquerformatige<br />

Gemälde zeigt eine breite Straße in einer Stadt, auf<br />

der sich zahlreiche Figuren unterschiedlicher Schichten<br />

vor einem Gebäude versammelt haben, in dem hinter<br />

einem vergitterten Fenster ein Priester mit einem<br />

Kreuz zu erkennen ist, der wohl den an ihn heran getretenen<br />

Edelleuten die Absolution von ihren Sünden<br />

erteilen soll. Zahlreiche Figuren sind zu erkennen,<br />

darunter edel gekleidete Frauen, Ordensleute und<br />

Ordensfrauen, eine Mutter mit Kind und mehrere<br />

Orientalen. Vielfigurige Darstellungen mit starken<br />

Hell-Dunkel­ Akzenten in überwiegend weißer, roter,<br />

blauer und brauner Farbigkeit.<br />

(1380484) (3) (18)<br />

€ 5.500 - € 7.500<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

79


310<br />

PIER FRANCESCO CITTADINI IL MILANESE,<br />

1616 MAILAND <strong>–</strong> 1681 BOLOGNA, ZUG.<br />

GANZFIGURIGES PORTRAIT EINER SITZENDEN<br />

ADELIGEN AUS PARMA<br />

PIER FRANCESCO CITTADINI IL MILANESE,<br />

1616 MILAN <strong>–</strong> 1681 BOLOGNA, ATTRIBUTED<br />

FULL-LENGTH PORTRAIT OF A SEATED<br />

ARISTOCRAT FROM PARMA<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

178 x 130 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Vor einem roten Velum mit goldener Bordüre und<br />

herabhängender Quaste, auf einem thronartigen Stuhl<br />

sitzend, eine elegante Dame in langem blau-rötlichen<br />

Gewand, das reich mit Spitze, Schlaufen sowie im<br />

Brustbereich mit Perlenketten und wertvollen Broschen<br />

besetzt ist. Zudem trägt sie eine kostbare<br />

Perlenkette um den Hals, mehrfache Perlenketten um<br />

ihre Handgelenke und einen Ring an einem Finger<br />

ihrer rechten Hand. Ihre Linke hält einen kleinen Fächer<br />

nach unten. Sie hat eine breite Haarfrisur mit Locken,<br />

in die wohl einige Federn eingearbeitet sind. Mit ihren<br />

braunen Augen schaut sie würdevoll seitlich aus<br />

dem Bild heraus. Auf dem neben ihr befindlichen<br />

Sockel, auf dem eine Säule steht, ist zudem ein farbiges<br />

Familienwappen erkennbar.<br />

(1381689) (18)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

178 x 130 cm.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

80 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


311<br />

FRANCESCO CURRADI,<br />

1570 <strong>–</strong> 1661, ZUG.<br />

MARTA UND MARIA<br />

FRANCESCO CURRADI,<br />

1570 <strong>–</strong> 1661, ATTRIBUTED<br />

MARTHA AND MARY<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

167 x 149 cm.<br />

In ornamental reliefiertem Rahmen.<br />

Ganzfigurige Darstellung: In einem Innenraum die biblischen<br />

Gestalten, teils mit reich geschmücktem und<br />

verziertem Gewand sowie einem Schminktisch mit<br />

Spiegel und Gefäßen.<br />

(1380561) (13)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

167 x 149 cm.<br />

€ 30.000 - € 40.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

82 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


312<br />

CARLO MARATTA,<br />

AUCH CARLO MARATTI,<br />

1625 CAMERANO <strong>–</strong> 1713 ROM, UMKREIS DES<br />

Hauptmeister des klassizistischen römischen<br />

Hochbarock.<br />

CARLO MARATTA,<br />

ALSO KNOWN AS CARLO MARATTI,<br />

1656 CAMERANO <strong>–</strong> 1746 ROME, CIRCLE OF<br />

THE VIRGIN AND CHILD WITH TWO ANGELS<br />

MARIA MIT DEM KINDE UND ZWEI ENGELN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

95 x 73 cm.<br />

In vegetabil ausgestaltetem, teilweise à jour gearbeiteten<br />

Rahmen.<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

95 x 73 cm.<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Vor unbestimmtem Grund die halbfigurige Sitzfigur<br />

Mariens, auf ihrem Schoß ein Kissen mit dem in geschickt<br />

optischer Verkürzung präsentiertem Christuskind,<br />

dessen Aufmerksamkeit zwei Engeln gilt, die den<br />

rechten Bildrand zieren.<br />

(13804513) (13)<br />

84 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


313<br />

ABRAHAM VAN DIEPENBECK,<br />

1596 <strong>–</strong> 1675, ZUG.<br />

DIE BEWEINUNG CHRISTI<br />

Öl auf Holz.<br />

48 x 61 cm.<br />

Im Zentrum der vom Kreuz genommene Jesus auf<br />

einem weißen Laken, das teils auch seinen Schambereich<br />

bedeckt, mit seinem Oberkörper und den<br />

Armen im Schoß der hinter ihm sitzenden Maria in<br />

türkis farbenem Gewand liegend. Sie hat ihre Arme<br />

nach unten ausgestreckt, hält mit ihrer rechten Hand<br />

den Unterarm Jesu und blickt mit verweinten Augen<br />

zum Himmel. Hinter ihr der Kreuzbalken mit der darauf<br />

befestigten Inschrift „I.N.R.I.“ zu erkennen.<br />

Linksseitig drei Engel, von denen besonders der mittlere<br />

mit seinen großen Flügeln und einem leuchtend<br />

roten Gewand herausragt, die alle den Leichnam betrachten<br />

und ihn beweinen. Im rechten Hintergrund<br />

des Himmelsbereiches vier Puttiköpfe mit Flügeln<br />

erkennbar sowie am rechten unteren Boden liegend<br />

die Dornenkrone Jesu und drei Kreuznägel.<br />

Das Gemälde ist eine seitenverkehrte Kopie eines Originals<br />

von Anthonius van Dyck, die von ihm um 1628<br />

bis 1630 angefertigt wurde und sich heute in der Alten<br />

Pinakothek in München befindet.<br />

(1381407) (18)<br />

ABRAHAM VAN DIEPENBECK,<br />

1596 <strong>–</strong> 1675, ATTRIBUTED<br />

THE LAMENTATION OF CHRIST<br />

Oil on panel.<br />

48 x 61 cm.<br />

The painting is a mirror-inverted copy after an original<br />

by Anthony van Dyck which was created in ca. 1628-<br />

30 and is today held at the Alte Pinakothek in Munich.<br />

€ 10.000 - € 14.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

85


314<br />

GUIDO RENI,<br />

1575 BOLOGNA <strong>–</strong> 1642 EBENDA,<br />

KREIS DES<br />

SANTA CATERINA DA SIENA<br />

Öl auf Leinwand.<br />

100 x 74,5 cm.<br />

Die Gestalt der Heiligen ist im Dreiviertelbildnis vor<br />

nahezu nachtschwarzem Hintergrund wiedergegeben.<br />

Alles Licht fällt auf das nach oben gerichtete Gesicht,<br />

die Halspartie, die Hände und den weißen Pelzsaum<br />

des hermelingefütterten Mantels, der auf die königliche<br />

Herkunft der Heiligen verweist. Die linke Hand auf die<br />

Brust gelegt, die Rechte hält einen Märtyrer-Palmzweig.<br />

Ihrem Stand gemäß trägt sie eine mit Steinen<br />

besetzte Krone, der Brustsaum ihres purpurfarbenen<br />

Kleides ist mit Mondsteinen belegt. Nur ein schmaler,<br />

kaum hervorgehobener Nimbusreif deutet ihre Heiligkeit<br />

an. Die betont nach oben gerichteten Augen, ein<br />

Merkmal der Malerei Renis, sind durch Glanzlichter<br />

betont.<br />

Eine weitere Version des Themas, geschaffen in der<br />

Werkstatt des Meisters, um 1625/28, zeigt Katharina<br />

in ähnlicher Bildkomposition, ebenfalls mit Krone. Eine<br />

weitere Darstellung, im Halbbildnis, lässt die Heilige<br />

mit nach rechts geneigtem Körper nach oben blicken.<br />

Die Heilige, unter dem Imperator Maxentius im vierten<br />

Jahrhundert hingerichtet, war beliebtes Bildthema der<br />

Zeit, und findet sich auch im Gesamtwerk Renis. Bereits<br />

1606/07 schuf er das großformatige „Martyrium<br />

der Heiligen Katharina von Alexandrien“ für die Kirche<br />

S. Alessandro in Conscente in Albenga. Reni hatte<br />

hochbetagt bereits enormes Ansehen, viele seiner<br />

Werke dieser Spätphase sind in Zusammenarbeit mit<br />

der Werkstatt entstanden, nicht selten gerade bei Wiederholungen.<br />

Renis überaus schnelle Arbeitsweise ließ<br />

<strong>–</strong> besonders mithilfe der Werkstatt <strong>–</strong> ein enorm umfangreiches<br />

Œuvre entstehen, was eine Händescheidung<br />

äußerst schwierig macht.<br />

Das Gemälde befindet sich in sehr gutem Zustand.<br />

A. R.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Andrea Emiliani, Guido Reni, Florenz 1997.<br />

Vgl. Sybille Ebert-Schifferer (Hrsg.), Guido Reni und Europa.<br />

Ruhm und Nachruhm. Ausstellungskatalog Frankfurt/M.,<br />

Schirn-Kunsthalle 1988-1989, Frankfurt/M. 1988.<br />

Vgl. D. Stephen Pepper, Guido Reni. A complete catalogue<br />

of his works with an introductory text, New<br />

York 1984. (13816612) (2) (11)<br />

GUIDO RENI,<br />

1575 BOLOGNA <strong>–</strong> 1642 IBID., CIRCLE OF<br />

SANTA CATERINA DA SIENA<br />

Oil on canvas.<br />

100 x 74.5 cm.<br />

Literature:<br />

cf. Andrea Emiliani, Guido Reni, Florence 1997.<br />

cf. Sybille Ebert-Schifferer (ed.), Guido Reni and Europe.<br />

Fame and post-fame. Exhibition catalogue<br />

Frankfurt/M., Schirn-Kunsthalle 1988-1989, Frankfurt/M.<br />

1988.<br />

cf. D. Stephen Pepper, Guido Reni. A complete catalogue<br />

of his works with an introductory text, New<br />

York 1984.<br />

€ 18.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

86 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


315<br />

GUIDO RENI,<br />

1575 BOLOGNA <strong>–</strong> 1642 EBENDA,<br />

NACHFOLGE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

JOHANNES DER TÄUFER<br />

Öl auf Leinwand.<br />

118 x 39 cm.<br />

In profiliertem und vergoldetem Rahmen.<br />

Ganzfigurige Darstellung des sitzenden Johannes des<br />

Täufers mit erhobener Hand und Kreuzstab. Um ihn<br />

herum an einem Fluss, der von einer Walddarstellung<br />

gesäumt wird, zahlreiche emporblickende Figuren.<br />

Rahmen besch.<br />

(1381912) (13)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

87


316<br />

ITALIENISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

CLORINDA RETTET SOFRONIA UND OLINDO<br />

Öl auf Leinwand.<br />

95 x 125 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Das Thema der Darstellung stammt aus einem populären<br />

Buch seiner Zeit, Torquato Tassos Epos über den<br />

Ersten Kreuzzug. Als der König von Jerusalem, Aladine,<br />

drohte, die gesamte christliche Gemeinschaft wegen<br />

eines Diebstahls hinzurichten, nahm Sofronia die<br />

Schuld auf sich, um die anderen zu retten. Ihr Geliebter<br />

Olindo aber behauptete dann, er sei schuld, um wiederum<br />

sie zu retten; der König verurteilte schließlich<br />

beide zum Tod auf dem Scheiterhaufen. Auf dem Gemälde<br />

sieht man auf einem großen Platz, umgeben<br />

von den Häusern der Stadt Jerusalem, die an einem<br />

Pfahl gefesselten Liebenden, unter denen bereits<br />

durch einen knienden Mann in roter Kleidung das Feuer<br />

angefacht wird. Darunter sind die beiden Namen der<br />

Verurteilten angegeben. Zahlreiche Einwohner in teils<br />

eleganter Kleidung mit Turbanen und einige Soldaten<br />

mit Schild und Speer verfolgen das Geschehen. Von<br />

links eilt jedoch Hilfe herbei: es ist auf einem Schimmel<br />

das persische Kriegermädchen Clorinda in voller<br />

Rüstung mit Helm und Lanze, deren Namen unterhalb<br />

des Pferdes steht. Sie rettet das junge Paar indem sie<br />

dem König anbietet, für ihn in der kommenden<br />

Schlacht mit den Kreuzfahrern zu kämpfen. Die Darstellung<br />

gibt genau die literarische Geschichte wieder;<br />

der Maler hat dabei den Himmel verdunkelt, die Häuser<br />

überwiegend in Grautönen und die Figuren in reduzierter<br />

Farbigkeit wiedergegeben, wobei lediglich der mit<br />

einem Blasebalg das Feuer anfachende Mann und der<br />

hinter ihm Stehende, wohl der König mit Gefolge,<br />

durch ihre rote Kleidung beziehungsweise den roten<br />

Mantel, ebenso wie das Pferd in prachtvoller Rüstung<br />

samt Reiter, besonders hervorgehoben werden. Rahmenschäden.<br />

(1381666) (2) (18)<br />

ITALIAN PAINTER OF THE 17TH CENTURY<br />

CLORINDA RESCUES SOFRONIA AND OLINDO<br />

Oil on canvas.<br />

95 x 125 cm.<br />

In gilded frame.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

88 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


317<br />

ERCOLE GENNARI,<br />

1597 <strong>–</strong> 1658, ZUG.<br />

Italienischer Renaissance Zeichner und Maler. Hatte<br />

eine lebenslange Verbindung mit dem Maler Guercino,<br />

einschließlich der Heirat mit seiner Schwester Lucia<br />

1628. Lebte mit seiner Familie dann in Bologna.<br />

DER HEILIGE APOSTEL PAULUS<br />

Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />

70 x 54,5 cm<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Beigegeben eine Expertise von Emilio Negro, Bologna,<br />

in Kopie.<br />

Italienischer Zeichner und Renaissance-Maler. Hatte<br />

eine lebenslange Verbindung mit dem Maler Guercino,<br />

einschließlich der Heirat mit seiner Schwester Lucia<br />

1628. Lebte mit seiner Familie dann in Bologna.<br />

Brustbildnis des Heiligen im Profil nach links. Er hat ein<br />

länglich-schmales Gesicht mit Halbglatze und dunklem<br />

Haarkranz sowie einen langen gesträhnten Bart. Gekleidet<br />

ist er mit einem rotem, in Falten gelegtem<br />

Überwurf, unter dem am Hals ein grünes Gewand hervorschaut.<br />

In seiner Linken hält er mit fester Hand ein<br />

Schwert. Das helle Inkarnat in feiner Manier und das<br />

leuchtend rote Gewand bilden einen starken Kontrast<br />

zum dunklen Hintergrund. Typische Art der Darstellung<br />

des Apostels auf Gemälden, vglb. mit Arbeiten<br />

von Montagna (1482) und A. Dürer (1526).<br />

(13816623) (2) (18)<br />

ERCOLE GENNARI,<br />

1597 <strong>–</strong> 1658, ATTRIBUTED<br />

THE HOLY APOSTLE PAULUS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

70 x 54,5 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Emilio Negro,<br />

Bologna, in copy.<br />

€ 20.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

89


318<br />

FLÄMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

MUTTER GOTTES MIT DEM KINDE<br />

IN ENGELSSCHAAR<br />

FLEMISH SCHOOL, 17TH CENTURY<br />

THE VIRGIN AND CHRIST CHILD SURROUNDED<br />

BY ANGELS<br />

Öl auf Eichenholz.<br />

90,5 x 69,5 cm.<br />

In profiliertem Holzrahmen.<br />

Mehrere kannelierte Rundsäulen gliedern einen sonst<br />

in seiner Funktion unbestimmten Innenraum, der sich<br />

nach hinten zu einer Gartenanlage mit Nischenfigur<br />

öffnet. Auf Wolkenbänken musiziert eine Engelsschaar<br />

ausgerüstet mit Harfen, Tamburin, Lauten Noten blättern<br />

all zu dem Zweck der Heiligen Jungfrau Maria<br />

mit ihrem Kind zu huldigen. Diese wird begleitet von<br />

zahlreichen Heiligen, die teils an ihren Attributen<br />

kenntlich gemacht sind. Der Künstler kannte und bediente<br />

sich verschiedentlicher Vorbilder wie etwa der<br />

Werke von Johannes Sadeler und Maerten de Vos.<br />

Oil on oak panel.<br />

90.5 x 69.5 cm.<br />

€ 25.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Provenienz:<br />

Galerie Moderne, 15. April 1997, Nr. 3106.<br />

(1381404) (13)<br />

90 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


319<br />

AURELIO LOMI,<br />

1556 PISA <strong>–</strong> 1622 EBENDA, ZUG.<br />

BATHSEBA IM BADE<br />

AURELIO LOMI,<br />

1556 PISA <strong>–</strong> 1622 IBID., ATTRIBUTED<br />

BATHSHEBA IN THE BATH<br />

Öl auf Leinwand.<br />

135 x 109 cm.<br />

Bei der Darstellung der Szene des Alten Testaments<br />

ist der Maler von der üblichen, tradierten Sichtweise<br />

abgewichen, die mit dem Titel „Bathseba im Bade“<br />

gewöhnlich eine Badesituation zeigt. Stattdessen<br />

zeigt uns das Bild in erkenntlich manieristischer Weise<br />

die von König David belauschte Bathseba bei der Toilette.<br />

Nur mit einem über die Schenkel gelegten Tuch<br />

ist sie dabei, ihr geflochtenes Haar zu richten, in dem sie<br />

in einen Handspiegel blickt. Gleichzeitig entdeckt sie<br />

jedoch die Gestalt des Königs, der auf einer Terrasse<br />

gegenübersteht. Ihre Gehilfin ist dabei ihr noch loses<br />

Haar zu kämmen. Die figürliche Wiedergabe ist mit<br />

den Körperdrehungen noch ganz vom Manierismus<br />

geprägt. Diese Auffassung gilt auch für die Raffinesse,<br />

die in der Darstellung selbst liegt. Dabei scheint auch<br />

ein gewisses Interesse der Beobachteten darin zu liegen,<br />

sich zwar sehen zu lassen, aber sich nicht sofort<br />

preiszugeben. A.R.<br />

(13814010) (11)<br />

Oil on canvas.<br />

135 x 109 cm.<br />

€ 35.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

92 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


320<br />

NICCOLÒ DE SIMONE,<br />

TÄTIG 1636 <strong>–</strong> 1655, ZUG.<br />

BACCHANAL<br />

NICCOLÒ DE SIMONE,<br />

ACTIV 1636 <strong>–</strong> 1655, ATTRIBUTED<br />

BACCHANAL<br />

Öl auf Leinwand.<br />

95 x 130 cm.<br />

Ab dem zweiten Drittel des 17. Jahrhundert steigt die<br />

Produktion von Bacchanalen unter dem Einfluss von<br />

Tizian wesentlich, Neuinterpretationen seiner Kompositionen<br />

entstanden durch Nicolas Poussin. Das<br />

Beispiel des französischen Meisters bildete zusammen<br />

mit den Gemälden Giovanni Benedetto Castigliones,<br />

der 1635 in Neapel tätig war, die wichtigste<br />

Inspirationsquelle für Niccolo de Simone.<br />

Bei der vorliegenden Komposition dienen die farbenprächtige<br />

Palette sowie die opulente Detaildarstellung<br />

als bedeutende Merkmale der Manier des Künstlers.<br />

Im Zentrum der Komposition huldigen vier Frauen<br />

Bacchus, dem Gott des Weines, mit opulenten Krügen,<br />

während um sie herum Putten feiern, streiten, tanzen<br />

und begleitet von mehrere Schönheiten, ebenfalls<br />

tanzen und spielen.<br />

(13813613) (10)<br />

Oil on canvas.<br />

95 x 130 cm.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

94 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

95


321<br />

ITALIENISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

Gemäldepaar<br />

APOLLO UND DAPHNE<br />

sowie<br />

DIANA UND AKTÄON<br />

Öl auf Nadelholz.<br />

Jeweils 51 x 39 cm.<br />

Gerahmt.<br />

Die beiden Darstellungen illustrieren die antiken Legenden<br />

nach den Texten des römischen Dichters Publius<br />

Ovidius Naso aus dem 1. Jahrhundert, bekannt als<br />

„Metamorphosen“, also die „Bücher der Verwandlungen“.<br />

Von den rund 250 Einzelerzählungen aus der<br />

römischen und griechischen Mythologie sind hier die<br />

zwei sehr bekannten Legenden gezeigt: Im Gegenstück<br />

ist der Sonnengott Apollo zu sehen, der die<br />

Quellnymphe Daphne begehrt und sie verfolgt. Sie<br />

jedoch entzieht sich und verwandelt sich sogleich in<br />

einen Ölbaum. Neben den beiden ist ihr Vater, der<br />

thessalische Flussgott Peneios zu sehen.<br />

In beiden Bildern sind die Hauptgestalten in Begleitung<br />

mehrerer Nebenfiguren gezeigt. In einem der<br />

Bilder der Liebesgott Amor als schwebender Putto.<br />

Aktäon, ein Jäger, belauscht die mit ihren Gespielinnen<br />

badende Jagdgöttin Diana und wird zur Strafe in einen<br />

Hirsch verwandelt.<br />

Vor dunklem, nahezu schwarzen Hintergrund bringt<br />

der Maler die Figuren in ihrer Nacktheit besonders zur<br />

Geltung. Das betonte Rot in den Gewändern dient<br />

dem Kontrast zum vorherrschenden Schwarz und<br />

dem Inkarnat. Dies - und die Wiedergabe der Figuren<br />

insgesamt - ist als manieristisches Merkmal zu sehen,<br />

wobei die Körperlichkeit und Komposition an Pietro da<br />

Cortona denken lassen. A.R.<br />

(1380673) (3) (11)<br />

€ 6.500 - € 8.500<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

96 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

97


322<br />

CARLO CALIARI,<br />

1570 VENEDIG <strong>–</strong> 1596 EBENDA, ART DES<br />

DAS GASTMAHL DES HERODES<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

57 x 106 cm.<br />

In reich verziertem Rahmen.<br />

Die vielfigurige Szene ist kulissenhaft aufgebaut. Ein<br />

Vorhang auf der rechten Seite ist kunstvoll, in vielen<br />

tiefen Falten gelegt, zur Seite geschoben. Rechts ist<br />

König Herodes in erschreckter Pose zu sehen. Neben<br />

ihm Salome, die den Kopf von Johannes dem Täufer<br />

verlangt hatte, nachdem Herodes ihr die Erfüllung<br />

jedes Wunsches zugesichert hatte.<br />

Caliari, italienischer Renaissance-Künstler, war jüngster<br />

Sohn des Paolo Veronese. Er übernahm Vero ne ses<br />

Werkstatt und widmete sich den vielfigurigen Bankettgemälden.<br />

Der Maler dieses Gemäldes hat sich<br />

sicherlich von Caliari beeinflussen lassen, vor allem<br />

in der präzisen Ausführung und der Komposition der<br />

Szene.<br />

(1370921) (19)<br />

€ 2.000 - € 3.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

98 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


323<br />

BOLOGNESER MALER DER ZWEITEN HÄLFTE<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

GROSSES FESTBANKETT MIT ORCHESTER <strong>–</strong><br />

HEIMKEHR DES VERLORENEN SOHNES<br />

Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />

91 x 129 cm.<br />

Um 1690.<br />

Ungerahmt.<br />

Zahlreich höfisch gekleidete Personen haben sich zu<br />

einer Festveranstaltung im Laubenhof eines Palazzo<br />

zusammengefunden. Die Szenerie gerahmt von einer<br />

Palastloggia links und einem weinüberwachsenen<br />

Wirtschaftsgebäude rechts. Ganz offensichtlich ist<br />

der in der Mitte stehende hell gekleidete Herr als<br />

Gastgeber zu sehen, der mit seiner Hand auf einen<br />

jungen Mann am gedeckten Tisch links weist. Dieser<br />

wiederum wird von einer Dame am Arm gehalten. Ein<br />

kleines Orchester ist rechts vor der Pergola erhöht zu<br />

sehen. Der Bildinhalt lässt erkennen, dass es sich hier<br />

um ein biblisches Thema handelt: die „Heimkehr des<br />

verlorenen Sohnes“ (Lukas, 15,11). Dies wird durch<br />

die Freude der Mutter, der danebenstehenden älteren<br />

Frau und die nahezu zufrieden segnende Hand des<br />

Vaters im Zentrum erkennbar. Links, am Tischende ein<br />

junger Mann in heftiger Diskussion mit einer jungen<br />

Dame - hierbei handelt es sich themengemäß um die<br />

eifersüchtigen Geschwister des Heimgekehrten.<br />

Das Thema gab für den Maler Anlass, hier ein Ereignis<br />

in barocker Festlichkeit darzustellen. Gleichzeitig galt<br />

der Stoff in der Zeit als moralisch belehrend; nicht<br />

wenige Maler haben sich - neben Rembrandt, dem<br />

Thema angenommen. Fehlstellen. A.R.<br />

(1370024) (11)<br />

€ 3.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

99


324<br />

GIOVANNI FRANCESCO GESSI,<br />

1588 <strong>–</strong> 1649<br />

SALOME MIT DEM KOPF JOHANNES DES TÄUFERS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

113 x 154 cm.<br />

In gekehltem Rahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Emilio Negro, Bologna,<br />

in Kopie.<br />

Der Auslöser des hier geschilderten Dramas wird in<br />

den Evangelien des Matthäus (14,1-9) und des Markus<br />

(6,17-25) erzählt: Johannes der Täufer hatte König Herodes<br />

Antipas öffentlich des Ehebruchs bezichtigt, als<br />

dieser seine Schwägerin Herodias, die Frau seines<br />

Halbbruders Herodes Boethos, heiratete. Um den<br />

Beschuldigungen ein Ende zu setzen, ließ Herodes<br />

den Täufer kurzerhand gefangen nehmen, wagte jedoch<br />

nicht, ihn zu töten, da das Volk in ihm einen<br />

Propheten sah. Herodias, die ebenfalls gedemütigte<br />

Ehebrecherin, verfolgte indes einen mörderischen<br />

Plan. Als der König anlässlich seines Geburtstages ein<br />

großes Buffet gab, ließ Herodias ihre Tochter Salome<br />

vor ihm tanzen, sodass er, der von der verführerischen<br />

Darbietung seiner Stieftochter ganz hingerissen war,<br />

ihr jeglichen Wunsch erfüllen wollte. Von ihrer Mutter<br />

angestiftet, verlangte Salome den Kopf Johannes des<br />

Täufers, der ihr soeben überreicht wird. In ihren Händen<br />

eine weite den Blick auf sich ziehende vergoldete<br />

Schüssel, die im nächsten Moment das Haupt aufnehmen<br />

wird. Rahmen besch.<br />

(13807519) (13)<br />

GIOVANNI FRANCESCO GESSI,<br />

1588 <strong>–</strong> 1649<br />

SALOME WITH THE HEAD OF SAINT JOHN<br />

THE BAPTIST<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

113 x 154 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Emilio Negro,<br />

Bologna, in copy.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

100 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


325<br />

MATTEO LOVES,<br />

UM 1610 <strong>–</strong> UM 1662, ZUG.<br />

ERMINIA UND TANKRED<br />

Öl auf Leinwand.<br />

120 x 136 cm.<br />

Die Familie des Malers stammte aus England. Loves<br />

wurde jedoch in Köln geboren, zog nach Cento, in die<br />

Werkstatt des Guercino, des großen Meisters des<br />

emilianischen Barock. Nach den Forschungen von<br />

Pietro di Natales lassen sich Leben und Werk des<br />

Malers einigermaßen nachvollziehen. Danach war<br />

Guercino 1625 Taufpate einer Tochter des Künstlers.<br />

Als Werkstattmitglied begleitete Matteo seinen Lehrer<br />

auf Reisen zu Auftraggebern wie dem Herzog von<br />

Ferrara oder den Ludovisi in Rom. Er kopierte mehrmals<br />

Guercinos Gemälde, schuf jedoch auch eigenständige<br />

Werke, ganz in der Bildsprache des emilianischen<br />

Barock, wobei es sich zumeist um religiöse<br />

Themen handelt. Darunter finden sich Aufträge für<br />

Altargemälde, etwa für den Dom zu Carpi oder die<br />

Kirche Santi Pietro e Paolo in Bologna. Die vorliegende<br />

Darstellung zeigt die in Kunst und Literatur vielfach<br />

thematisierte Szene des verwundeten Kreuzfahrers<br />

Tankred, den die in ihn verliebte Jungfrau Erminia (Hermine)<br />

aus Antiochien auffindet und die Bevölkerung<br />

Jerusalems bittet, ihm zu helfen. Die Legende fand<br />

besonders nach Erscheinen des Epos „Jerusalemme<br />

liberata“ (Das befreite Jerusalem) von Torquato Tasso<br />

(1544-1595) nachhaltigen Niederschlag. So schuf<br />

Goethe 1790 ein themenentsprechendes Bühnenwerk.<br />

Auch die Maler Poussin, Pietro Ricci oder Tiepolo<br />

widmeten sich diesem Thema. Große Ähnlichkeit besteht<br />

bei diesem Bild mit dem gleichthematischen<br />

Werk von Guercino von 1618/19, das sich in der<br />

Sammlung Dora Pamphilj in Rom befindet, und das<br />

Matteo Loves bekannt gewesen sein dürfte, denn hier<br />

wie dort trägt der am nackten Oberkörper verwundete<br />

Tankredi eine ganz ähnliche eiserne Beinrüstung.<br />

Da es sich hier um einen versöhnlichen Aspekt zwischen<br />

zwei Kulturen handelt, lassen sich Bildentsprechungen<br />

mit dem Thema des „Barmherzigen<br />

Samariters“ beobachten. A.R.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Pietro di Natale, Per il catalogo di Matteo Loves,<br />

2018.<br />

(1380543) (11)<br />

MATTEO LOVES,<br />

CA. 1625 <strong>–</strong> CA. 1662, ATTRIBUTED<br />

ERMINIA AND TANCRED<br />

Oil on canvas.<br />

120 x 136 cm.<br />

€ 18.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

101


326<br />

CARLO MARATTA,<br />

AUCH CARLO MARATTI<br />

1625 CAMERANO <strong>–</strong> 1713 ROM, ZUG.<br />

Der Maler war einer der Hauptmeister der klassizistischen<br />

Strömung des Hochbarock in Rom, stark beeinflusst<br />

durch seinen Lehrer Andrea Sacchi (1599-1661).<br />

DIE DREI MARIEN MIT MUTTER GOTTES UND<br />

DORNENKRANZ VOR GOLGOTA<br />

Öl auf Leinwand.<br />

72,5 x 59,5 cm.<br />

Verso auf der Leinwand alte Sammlungsnummer „262“<br />

und auf dem Keilrahmen mit vermuteter Künstlernennung<br />

Carlo Dolci.<br />

In ebonisierten Profilrahmen.<br />

Carlo Maratta, der auch als „Carletto delle Madonne“<br />

bekannt war, stellt auf dieser Leinwand den Besuch<br />

der drei Marien am leeren Grab Christi dar, die von der<br />

Jungfrau Maria begleitet werden (Mk 16,6-7). Ein Engel<br />

nähert sich und zeigt der Mutter die Dornenkrone,<br />

das Symbol für die Passion ihres Sohnes. Von der hier<br />

angebotenen Darstellung gibt es mindestens zwei<br />

weitere Versionen, die als autograph angesehen werden:<br />

Die eine war für Papst Alexander VIII Ottoboni<br />

bestimmt, wurde aber dem gleichnamigen Kardinal<br />

übergeben, da der Pontifex inzwischen verstorben<br />

war, während die andere Version für Niccolò Maria<br />

Pallavicini bestimmt war. Andere Künstler wie Sebastiano<br />

Conca und Francesco Trevisiani bezogen sich in<br />

ihren Werken auf diese Komposition, die für den römischen<br />

Barock so bezeichnend ist.<br />

Anmerkung:<br />

Eine vergleiche Version in Auktion bei Sotheby‘s,<br />

Mailand, 30. November 2004, Lot 76 (86 x 71,5 cm).<br />

Die Version in der Fondazione Sorgente Group, Rom,<br />

mit dem Gutachten von Giancarlo Sestieri vom 15.<br />

Juni 2005, der darauf hinweist, dass es von dieser<br />

Komposition mindestens zwei autographe Versionen<br />

gibt. Desweiteren soll es eine Version in Melbourne<br />

Hall, Derby, Großbritannien geben.<br />

(13700211) (13)<br />

CARLO MARATTA,<br />

ALSO KNOWN AS CARLO MARATTI<br />

1625 CAMERANO <strong>–</strong> 1713 ROME, ATTRIBUTED<br />

THE THREE MARYS WITH THE VIRGIN AND<br />

CROWN OF THORNS IN FRONT OF GOLGOTHA<br />

Oil on canvas.<br />

72.5 x 59.5 cm.<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

102 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


327<br />

CARPOFORO TENCALLA,<br />

1623 <strong>–</strong> 1685, ZUG.<br />

ECCE HOMO<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

94 x 73 cm.<br />

Prächtiger Rahmen.<br />

Großformatiges Bild mit Darstellung des dornenbekrönten<br />

und an Händen gefesselten Jesus, der<br />

Oberkörper entblößt, um den Unterleib ein rotes Tuch<br />

gebunden. Das Haupt nach links geneigt, das Gesicht<br />

leidend wiedergegeben mit leicht geöffnetem Mund.<br />

Neben der Leidensgestalt, der römische Stadthalter<br />

Pontius Pilatus mit nach vorne erhobene Hand, mittig<br />

ist noch eine Figur leicht angedeutet. Das Gesicht, die<br />

Brust sowie der Arm Jesus heben sich von dem dunklen,<br />

nahezu schwarzen Hintergrund hervor und weisen<br />

auf den typischen Stil des 17. Jahrhunderts, mit Unterstreichung<br />

der Schmerzen Christi sowie der nahen<br />

Wiedergabe der Anatomie des Körpers. Leinwand<br />

minimal besch.<br />

(1380481) (3) (10)<br />

€ 4.500 - € 6.500<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

328<br />

SIMONE VENEZIANO PETERZANO,<br />

1535 BERGAMO <strong>–</strong> 1599, ZUG.<br />

Der in Bergamo geborene Peterzano war ein Vertreter<br />

des späten lombardischen Manierismus und vor allem<br />

als Lehrer Caravaggios bekannt.<br />

ECCE HOMO<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

125 x 96 cm.<br />

In profiliertem vergoldeten Rahmen.<br />

Als Kniestück wiedergegebene Christusfigur mit Dornenkranz,<br />

Strahlennimbus und Schilfzepter in der Hand,<br />

im Kontrapost stehend, von den Schärgen mit einem<br />

roten Ehrentuch bekleidet. Diese einmal Christus anblickend,<br />

einmal aus dem Bildfeld herausschauend.<br />

Besch.<br />

Provenienz:<br />

Privatsammlung, Vercelli.<br />

Anmerkung:<br />

Der Vergleich mit Caravaggios „Ecce Homo“ im<br />

Palazzo Bianco, Genua, macht die Verwandtschaft<br />

zu dem hiesigen Gemälde augenfällig. Während es<br />

dem hier angebotenen Gemälde noch an Raumstaffelung<br />

ermangelt, sind die wesentlichen Merkmale<br />

der Komposition und der Figur Jesu Christus bereits<br />

vorhanden.<br />

(13804812) (3) (13)<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

103


329<br />

VERONESER MALER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DER HEILIGE ANTONIUS IN ANBETUNG<br />

DES KINDES<br />

Öl auf schwarzer Schieferplatte.<br />

42 x 31,5 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Der Heilige kniet im Ordenskleid vor dem Kind und<br />

der Mutter, die als Erscheinung in Wolken zu deuten<br />

sind. Die rechte Hand an die Brust gelegt, in der linken<br />

ein rot gebundenes Buch, bei dem es sich wohl um<br />

die Ordensregel handelt. Zu seinen Füßen Lilien, Attribut<br />

des Heiligen Antonius von Padua. Das Jesuskind<br />

neigt sich ihm zu. Die Szene vor schwarzem Hintergrund,<br />

im oberen Bildteil schwebende Engel in Wolken.<br />

Malerei in hoher Qualität, die auf einen Maler von<br />

Rang weist.<br />

(1380489) (3) (11)<br />

€ 3.500 - € 4.500<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

104 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


330<br />

ANDREA POZZO,<br />

1642 TRENTO <strong>–</strong> 1709 WIEN<br />

CHRISTUS IM HAUS DES PHARISÄERS SIMON<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

97,5 x 128,5 cm.<br />

In vergoldetem Profilrahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Alessandro Morandotti,<br />

Mailand, 14. Dezember 2010, in Kopie.<br />

Das Lukas-Evangelium (Lk7,36-50) berichtet, dass der<br />

Pharisäer Simon Christus einst zu sich bat, um ihn in<br />

seinem Haus zu bewirten. Während des Mahles erschien<br />

eine in der Stadt wohlbekannte Sünderin, die<br />

der Evangelist nicht mit Namen nennt, die jedoch<br />

später stets mit Maria Magdalena, der Schwester des<br />

Lazarus, gleichgesetzt worden ist. Zum Befremden<br />

des Gastgebers kniete sie vor Christus nieder und<br />

weinte, netzte seine Füße mit ihren Tränen, trocknete<br />

sie mit ihrem Haar, küßte und salbte sie.<br />

Literatur:<br />

Susanna Gualazzini, Fabio Obertelli, Carlo Scagnelli<br />

(Hrsg.), Barocco spaziale. Dialoghi di luce, forma,<br />

colore fra pittura barocco e spazialismo, Mailand 2021,<br />

S. 102.<br />

Anmerkung:<br />

Andrea Pozzo fertigte auch ein Gemälde mit Jesus im<br />

Tempel unter den Ärtzten in der Basilika di San Defendente<br />

in Romano di Lombardia. (13803133) (13)<br />

ANDREA POZZO,<br />

1642 TRENTO <strong>–</strong> 1709 VIENNA<br />

CHRIST IN THE HOUSE OF THE PHARISEE SIMON<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

97.5 x 128.5 cm.<br />

In gilt profile frame.<br />

Accompanied by an expert’s report by Alessandro<br />

Morandotti, Milan, 14 December 2010, in copy.<br />

Literature:<br />

Susanna Gualazzini, Fabio Obertelli, Carlo Scagnelli<br />

(eds.), Barocco spaziale. Dialoghi di luce, forma,<br />

colore fra pittura barocco e spazialismo, Milan 2021,<br />

p. 102.<br />

Notes:<br />

Andrea Pozzo also produced a painting of Jesus in<br />

the temple among the doctors in the Basilica di San<br />

Defendente in Romano di Lombardia.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

105


331<br />

FRANCESCO BASSANO D. J.,<br />

1549 <strong>–</strong> 1592 VENEDIG, WERKSTATT DES<br />

ALLEGORIE DES SOMMERS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

111 x 138 cm.<br />

In teilvergoldetem Prunkrahmen.<br />

Weite Landschaft im leicht rötlichen Licht der untergehenden<br />

Sonne, eine Vielzahl von Bauern mit diversen<br />

Tätigkeiten an einem Sommertag beschäftigt. Im<br />

Vordergrund rechts ein älterer Mann mit Gehilfen beim<br />

Scheren von Schafen, links daneben eine Frau mit<br />

Kindern beim Vorbereiten von Speisen, die auf einem<br />

am Boden ausgelegten weißen Tuch platziert werden<br />

sollen, auf dem bereits Brot liegt. Im Mittelgrund ein<br />

zweispanniger Ochsenkarren mit Getreidebündeln,<br />

die gerade ausgeladen werden, rechts davon zu sehen<br />

noch zwei Bauern mit Sichel, bei der Ernte des Korns<br />

und schließlich linksseitig vor einer alten Hütte mehrere<br />

Figuren mit Schlägeln beim Ausschlagen des<br />

Getreides. Vielfigurige Malerei in überwiegend beigebrauner<br />

Farbigkeit, aufgelockert durch rote, gelbe und<br />

weiße Kleidungsstücke der zahlreichen arbeitenden<br />

Figuren.<br />

Anmerkung:<br />

Von dem vorliegenden Gemälde existieren mehrere<br />

nur gering abweichende, jedoch seitenverkehrte Gemäldeversionen.<br />

(1380571) (18)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

106 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


332<br />

FRANKOFLÄMISCHER MALER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

ALLEGORIE VON HIMMEL UND HÖLLE<br />

Öl auf Eichenholz. Parkettiert.<br />

99 x 130 cm.<br />

In zwei Registern werden hier die christlichen Jenseitsvorstellungen<br />

von Himmel und Hölle, die Aufenthalte<br />

der Seligen in Gottesnähe und Verdammten vor dem<br />

Höllenschlund vor Augen geführt. Symmetrisch geordnet<br />

und in waagrechter Gliederung getrennt die<br />

Darstellung der Heiligen auf Wolken, im Zentrum Jesus<br />

als Weltenrichter, flankiert von Maria und Johannes<br />

dem Täufer, darüber Gottvater mit Sphärenkugel.<br />

Rechts Moses, die Propheten und Paulus, links Petrus,<br />

König David mit der Harfe sowie die Allegorie der<br />

Kirche mit einem Buch. Im unteren Abschnitt werden<br />

die Verdammten nackt, als muskulöse Gestalten gezeigt.<br />

Darüber schwebende Engel, die Einzelne aus<br />

dem Inferno nach oben retten; rechts der feurige Höllenschlund.<br />

Gemälde dieser Thematik standen als mahnende<br />

Andachtsbilder in einer langen Ausstattungstradition<br />

meist in den Vorhallen von Kirchen, nächst dem Weihwasserbecken.<br />

Der manieristische Malstil ist vor allem in den Leibern<br />

der Verdammten auszumachen; ein Einfluss italienischer<br />

Vorbilder ist unverkennbar.<br />

(1380488) (3) (11)<br />

€ 6.500 - € 8.500<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

107


333<br />

GIOVANNI FRANCESCO BARBIERI,<br />

GENANNT „IL GUERCINO“,<br />

1591 CENTO <strong>–</strong> 1666 BOLOGNA, WERKSTATT DES<br />

ECCE HOMO<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

62,5 x 48 cm.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen mit durchbrochener<br />

Volutenschnitzerei.<br />

Christus nach der Gefangennahme im Halbbildnis vor<br />

braunem Hintergrund, hier wiedergegeben mit Dornenkrone<br />

auf dem Haupt und einem langen Rohrstock in<br />

seiner rechten Hand, als Spottzeichen der Königswürde,<br />

sowie mit einem roten Spottmantel über seiner<br />

linken Schulter herabhängend. Das Inkarnat bewusst<br />

heller aufleuchtend, das Haupt zur Seite geneigt und<br />

den Kopf erhoben, die Konturen in Sfumato wiedergegeben.<br />

Auf seiner linken Wange, sowie im Bereich der<br />

Brust, ist jeweils ein roter Blutstropfen zu finden. Er hat<br />

einen leicht geöffneten Mund und mit seinen glänzenden,<br />

zum Himmel gerichteten Augen scheint er mit<br />

Gottvater zu sprechen. Qualitätvolle Malerei mit starker<br />

Hell-Dunkel-Akzentuierung in der typischen Manier<br />

des Künstlers.<br />

Anmerkung:<br />

Im Werk des Künstlers sind weitere Ecce Homo-<br />

Darstellungen zu finden. Das Motiv lässt sich häufig<br />

auch bei anderen Künstlern des 16. und 17. Jahrhunderts<br />

wiederfinden, so auch bei Bartolomeo Cesi<br />

(1556-1629), Bartolomeo Passarotti (1529-1592),<br />

Jusepe de Ribera (1588/91-1652) und Bartolomé<br />

Esteban Murillo (1618-1682). (13816620) (2) (10)<br />

GIOVANNI FRANCESCO BARBIERI,<br />

ALSO KNOWN AS “IL GUERCINO”,<br />

1591 CENTO <strong>–</strong> 1666 BOLOGNA, WORKSHOP OF<br />

ECCE HOMO<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

62.5 x 48 cm.<br />

Notes:<br />

Other Ecce Homo depictions can be found in the<br />

artist’s œuvre. The motif is common during the 16th<br />

and 17th centuries and can also be found in the<br />

œuvre of Bartolomeo Cesi (1556-1629), Bartolomeo<br />

Passarotti (1529-1592), Jusepe de Ribera (1588/91-<br />

1652) and Bartolomé Esteban Murillo (1618-1682).<br />

€ 25.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

108 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


334<br />

HENDRICK BLOEMAERT,<br />

1601/02 UTRECHT <strong>–</strong> 1672, KREIS DES<br />

DER APOSTEL PETRUS<br />

Öl auf Leinwand.<br />

81 x 64 cm.<br />

In vergoldetem Profilrahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Jörg Michael<br />

Henneberg, München, 08. März 2021.<br />

Halb auf eine Steinplatte lehnend das Brustbildnis des<br />

Apostels Petrus mit auf eben dieser Steinplatten liegendem<br />

Schlüsselpaar - der eine für das irdische, der<br />

andere für das himmlische Reich -, das ihn attributiv<br />

bestimmt. Als absteigende Diagonale komponiert,<br />

der Mund leicht geöffnet, der glänzende Blick aus<br />

dem Bildfeld gerichtet, die Hände gefaltet. Wie auch<br />

Hendrick ter Brugghen, Dirck van Barburen und Theodor<br />

Rombouts, alles Utrechter Kollegen, wollte auch<br />

Hendrik Bloemaert offensichtlich das damals in Rom<br />

aufsehenerregende Werk Michelangelo Merisi il Caravaggios<br />

vor Ort kennenlernen. Die hier angebotene<br />

Petrusdarstellung könnte in Bloemaerts kurzer römischer<br />

Schaffensperiode entstanden sein, wofür auch<br />

die gewählte Farbigkeit spricht.<br />

Anmerkung:<br />

Vergleiche auch die Petrus-Darstellungen von Hendrick<br />

ter Brugghen „Der reuige Petrus“ von 1616 im Centraal<br />

Museum Utrecht, Inv.Nr. 15762 und Jusepe de<br />

Riberas „Der heilige Petrus“ von 1616 / 1620 in der<br />

Quadreria dei Girolamini in Neapel.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Bernd Ebert, Liesbeth M. Helmus, Utrecht,<br />

Caravaggio und Europa, München 2019.<br />

Vgl. Barbara Eclercy, Jochen Sander, Caravaggio in<br />

Holland: Musik und Genre bei Caravaggio und den<br />

Utrechter Caravaggisten, München 2009.<br />

(1380061) (13)<br />

HENDRICK BLOEMAERT,<br />

1601/02 UTRECHT <strong>–</strong> 1672, CIRCLE OF<br />

THE APOSTLE PETER<br />

Oil on canvas.<br />

81 x 64 cm.<br />

In gilt profiled frame.<br />

Accompanied by an expert's report by Jörg Michael<br />

Henneberg, Munich, dated 8 March 2021.<br />

Notes:<br />

Comparisons with depictions of Saint Peter by<br />

Hendrick ter Brugghen, titled Saint Peter Penitent<br />

and dated 1616 at the Centraal Museum Utrecht,<br />

inv. no. 15762 and Ribera's Saint Peter, dated 1616 /<br />

1620 held at the Quadreria dei Girolamini in Naples.<br />

€ 18.000 - € 22.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

109


336<br />

ITALIENISCHER MEISTER DES FRÜHEN<br />

17. JAHRHUNDERTS<br />

ECCE HOMO<br />

Öl auf Holz.<br />

210 x 100 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

In einer weiß gekälkten Rundnische steht auf einem<br />

gefassten Podest mit bekröntem Familienwappen die<br />

Figur des Christus, leicht nach rechts gewandt und mit<br />

rotem Lendentuch bekleidet, der Cherubim-Nimbus à<br />

jour gearbeitet.<br />

(1370783) (3) (13)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

335<br />

SÉBASTIEN BOURDON,<br />

1616 MONTPELLIER <strong>–</strong> 1671 PARIS, ZUG.<br />

DIE HEILIGE FAMILIE MIT DEM JOHANNESKNABEN<br />

Öl auf Kupfer.<br />

44,5 x 44 cm.<br />

Klassizistischer Rahmen.<br />

Sowohl die Feinmalerei dieses Gemäldes als auch der<br />

Kompositionscharakter sprechen für die Handschrift<br />

des Malers, obwohl sein Œuvre recht uneinheitlich<br />

ist. Überdies finden sich mehrere seiner Bilder <strong>–</strong> wie<br />

hier <strong>–</strong> nicht selten in nahezu quadratischem Format.<br />

Bourdon, dessen Lebenslauf als recht abenteuerlich<br />

überliefert wird, zählt dennoch zu den bemerkenswertesten<br />

Malern Frankreichs seiner Zeit. 1634 in<br />

Rom befasste er sich mit Werken im Bambocciade-<br />

Stil. In Paris hatte er mehr Erfolg mit Schlachten- und<br />

Jagdbildern. 1652 wurde er von Königin Christine als<br />

Hofmaler nach Stockholm berufen. Sein Reiterbild der<br />

Herrscherin befindet sich heute in Madrid. Sein Spätwerk<br />

ist deutlich von Poussin beeinflusst.<br />

In der Darstellung der Heiligen Familie hat der Maler<br />

ungeachtet der Marienfigur die beiden Kinder Jesus<br />

und Johannes ins Bildzentrum gesetzt. Damit ist auch<br />

das Lamm - Symbol der Opferung Christi - zum eigentlichen<br />

Mittelpunkt geworden. Wie immer ist auch hier<br />

die Figur des Josef in den Hintergrund gestellt, in der<br />

Braunfärbung des Gewandes als betonter Gegensatz<br />

zu den kräftigen Farbwerten von Rot und Blau in der<br />

Kleidung Mariens, wobei diese Farbtrias Blau-Weiß-<br />

Rot wie häufig in der französischen Malerei auf die<br />

Farben des Landes anspielt. A.R.<br />

(1380674) (3) (11)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

110 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


337<br />

DOMENICO PIOLA D. Ä.,<br />

1627 GENUA <strong>–</strong> 1703, ZUG.<br />

DER HEILIGE FRANCESCO DI PAOLA<br />

Öl auf Leinwand.<br />

90 x 70 cm.<br />

Halbbildnis des Heiligen, der 1416 als Francesco Martolillo<br />

in der italienischen Stadt Paola geboren wurde,<br />

als Franziskanermönch 1471 den Orden der Paulaner<br />

gegründet hatte und 1519 heiliggesprochen wurde.<br />

Dargestellt in der braunen Kutte der Franziskaner, die<br />

Rechte hält einen Wanderstab. Der Putto ist als Attribut<br />

seiner Heiligsprechung zu verstehen.<br />

Domenico Piola war bedeutendes Mitglied einer<br />

Genueser Künstlerfamilie und Begründer der sogenannten<br />

casa Piola in der Salita San Leonardo. Zu seinen<br />

Hauptwerken zählen die Fresken im Palazzo Rosso,<br />

aber neben weiteren Werken etwa auch die Entwürfe<br />

für den Baldachin des Dogen im Palazzo Ducale zu<br />

Genua. Seine Malschule, die casa Piola wurde von<br />

Paolo Gerolamo Piola (1666-1724), dem begabtesten<br />

seiner Söhne weitergeführt. A.R.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Piero Boccardo, Margherita Priarone: Domenico<br />

Piola (1627-1703). Progetti per le arti, Mailand 2006.<br />

Vgl. Mariangela Bruno. „D. Piola. fe“: alcune considerazioni<br />

su Domenico Piola e l'editoria seicentesca,<br />

in: Vedi Anche, Vol. 29, N. 2, 2019.<br />

R. Dugoni. Domenico Piola, in: Ezia Gavazza (Hrsg.),<br />

Genova nell'Età Barocca, Bologna 1992, S. 231-242.<br />

(1380542) (11)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

111


338<br />

PETER VAN LINT,<br />

1609 <strong>–</strong> 1690, ZUG./ UMKREIS DES<br />

ANBETUNG DER KÖNIGE<br />

Öl auf Kupfer.<br />

85 x 103 cm.<br />

In vergoldetem, ornamental verziertem Rahmen.<br />

Großformatige Darstellung, in dem rechten Drittel die<br />

Heilige Familie mit dem Ochsen in einer Scheune<br />

darstellend, in den linken zwei Dritteln ein großes Figurenaufgebot<br />

mit den Heiligen Drei Königen in teils<br />

prächtigem hermelinbesetzten Ornat, zwei Kamelen,<br />

Soldaten und Bediensteten, die sich allesamt vor einer<br />

antiken Architekturruine versammelt haben.<br />

PETER VAN LINT,<br />

1609 <strong>–</strong> 1690, ATTRIBUTED/ CIRCLE OF<br />

THE ADORATION OF THE MAGI<br />

Oil on copper.<br />

85 x 103 cm.<br />

Notes:<br />

Another devotional painting of the same composition<br />

by van Lint is held in the church San Ginés, Madrid.<br />

€ 18.000 - € 22.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Anmerkung:<br />

Ein weiteres Anbetungsgemälde gleicher Komposition<br />

von van Lint befindet sich in der Kirche San Ginés,<br />

Madrid. In der Gestaltung des Hintergrunds und dem<br />

Figuren-Arrangement sehen wir einige Variationen.<br />

(1371631) (13)<br />

112 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


339<br />

PIETER FRANSZ. DE GREBBER,<br />

UM 1600 HAARLEM <strong>–</strong> 1653 EBENDA, ZUG.<br />

DIE PREDIGT JOHANNES DES TÄUFERS<br />

PIETER FRANSZ. DE GREBBER,<br />

CA. 1600 HAARLEM <strong>–</strong> 1653 IBID., ATTRIBUTED<br />

SAINT JOHN THE BAPTIST PREACHING<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

108 x 152 cm.<br />

In Prunkrahmen.<br />

In Landschaft, rechtsseitig unter einem Baum stehend<br />

Johannes der Täufer mit einem Fellgewand und einem<br />

Kreuzstab, die ihm attributiv zugeordnet werden. Um<br />

ihn herum eine große Zahl von Männern, Frauen und<br />

Kindern, darunter ein vor ihm stehendes hochrangiges<br />

orientalisches Paar, wohl ein Herrscher in edlem Gewand<br />

mit langem rotem, teils gold besticktem Mantel,<br />

der am Ende von zwei Knaben gehalten wird. Auf seinem<br />

Haupt einen großen weißen Turban tragend. Neben<br />

ihm wohl seine junge Frau in einem weißen langen<br />

Seidengewand mit Goldstickereien und einem Fächer<br />

in ihrer Hand. Zu Füßen des Täufers weitere, edel gekleidete<br />

Frauen in glänzenden Gewändern, davon eine<br />

ein Kind im Schoß haltend. Im Hintergrund wohl einige<br />

Bauern, sowie vor Johannes mehrere Soldaten, teils<br />

mit Helm und Lanzen. Feine qualitätvolle Darstellung,<br />

bei der besonders durch die hellere Lichtführung die<br />

prachtvollen Kleidungsstücke betont werden.<br />

(1380511) (3) (18)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

108 x 152 cm<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

115


116 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


340<br />

FLÄMISCHER MALER DES AUSGEHENDEN<br />

17./ BEGINNENDEN 18. JAHRHUNDERTS<br />

Gemäldepaar<br />

BERGIGE LANDSCHAFTEN MIT RUINEN<br />

UND FIGUREN<br />

FLEMISH SCHOOL,<br />

LATE 17TH/ EARLY 18TH CENTURY<br />

A pair of paintings:<br />

MOUNTAINOUS LANDSAPE WITH RUINS<br />

AND FIGURES<br />

Jeweils Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

Je 78 x 108 cm.<br />

Das eine Gemälde zeigt linksseitig von zwei großen,<br />

bis über den Himmel hinausragenden Bäumen einen<br />

Viadukt, der über einen Fluss führt und rechtsseitig,<br />

unterhalb eines antiken Gebäuderestes mit Skulptur<br />

einen Weg mit zwei vollbepackten Mulis, der ins Tal<br />

zu einer Stadt führt. Das andere Gemälde zeigt im<br />

Zentrum ein halb verfallenes, von Pflanzen bewachsenes<br />

Gebäude, umgeben von einem Gewässer und<br />

links seitig eine alte steinerne Brücke mit zwei großen<br />

Bögen, unter denen mehrere Figuren zu erkennen<br />

sind. Im Hintergrund ein hohes Gebirge unter hellblauem,<br />

teils gelblichem Licht der untergehenden<br />

Sonne.<br />

(13804511) (18)<br />

Oil on canvas each. Relined.<br />

78 x 108 cm each.<br />

€ 15.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

117


341<br />

JAN PHILIPS RIGOULTS VAN THIELEN,<br />

1618 <strong>–</strong> 1667, ZUG.<br />

STEINAMPHORE MIT DER GÖTTIN CERES<br />

UND PRACHTVOLLER BLUMENGIRLANDE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

129 x 92 cm.<br />

Vor dunklem Hintergrund eine große steinerne Amphore<br />

oder Vase, in deren Mittelpunkt die Skulptur der<br />

Ceres zu erkennen ist, der Göttin des Ackerbaus und<br />

der Fruchtbarkeit, die in ihren Händen eine Garbe hält.<br />

Umrahmt wird die Darstellung von zwei kleinen Bouquets<br />

jeweils am oberen linken und rechten Rand,<br />

sowie ein größeres Blumenbouquet am unteren Rand.<br />

Bestehend unter anderem aus Nelken, Tulpen, Rosen<br />

und einer blauweißen Ackerwinde, dazu verschiedene<br />

Kleinblütler und Gräser in leuchtenden weißen, rosafarben,<br />

roten und blauen Farbtönen. Malerei in der<br />

typischen Manier des Künstlers, wobei die Darstellung<br />

der Ceres wohl von Erasmus Quellinus II (1607-<br />

1678) sein könnte.<br />

(13814013) (18)<br />

JAN PHILIPS RIGOULTS VAN THIELEN,<br />

1618 <strong>–</strong> 1667, ATTRIBUTED<br />

STONE AMPHORA WITH THE GODDESS CERES<br />

AND MAGNIFICENT FLORAL GARLAND<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

129 x 92 cm.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

342<br />

HIERONYMUS GALLE D. Ä.,<br />

1625 <strong>–</strong> UM 1679<br />

MADONNENBILD IM BLUMENKRANZ<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

78 x 68 cm.<br />

Das Gemälde im RKD-Bildarchiv aufgeführt unter<br />

Nummer 0000026656.<br />

Die Bildmotividee, von Jan Brueghel d. Ä. (1568-1625)<br />

bis Peter Paul Rubens (1577-1640) mehrmals aufgegriffen,<br />

zeigt auch hier ein gemaltes gerahmtes<br />

Madonnenbildnis, in Grisailletechnik. Die Rahmung<br />

mit seitlichen Voluten in Art einer Steinrahmung. Um<br />

das Bildnis zieht sich ein, vor dunklem Grund, hell<br />

aufleuchtender Kranz aus unterschiedlichsten Blüten<br />

und Blätter. Darunter rosafarbene Rosen, Malven,<br />

weiße Hortensien, gefiederte Tulpen, Feuerlilien, Iris<br />

sowie Blütenrispen und andere Frühsommerblumen.<br />

Die Blütenblätter, äußerst fein gemalt, scheinen vor<br />

dem dunklen, nahezu schwarzen Hintergrund herauszustrahlen.<br />

(1380348) (11)<br />

HIERONYMUS GALLE THE ELDER,<br />

1625 <strong>–</strong> CA. 1679<br />

MADONNA IN FLORAL WREATH<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

78 x 68 cm.<br />

The painting is listed in the RKD image archive under<br />

no. 0000026656.<br />

The idea for this motif was captured repeatedly by<br />

Jan Brueghel the Elder (1568-1625) to Peter Paul<br />

Rubens (1577-1640). It depicts a painted framed portrait<br />

of the Madonna in grisaille.<br />

€ 14.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

118 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


343<br />

PIETRO DELLA VECCHIA,<br />

1603 <strong>–</strong> 1678<br />

BACCHUS UND CERES<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

109 x 130 cm.<br />

In teilvergoldetem Profilrahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Prof. Egidio Martini,<br />

Venedig, in Kopie.<br />

Inmitten einer Waldlichtung, die von Bäumen hinterfangenden<br />

formatfüllenden Figuren eine absteigende<br />

Diagonale aufzeigend während sich rechts oben ein<br />

hügeliger Landschaftsausschnitt zeigt. Ceres liegt mit<br />

entblößten Brüsten und blauem seidigen Gewand<br />

neben Bacchus, der ihr eine silberne gemuschelte<br />

Weinschale zu reichen im Begriff ist.<br />

Nach anfänglichem Studium bei Alessandro Varotari<br />

(genannt Padovanino, 1588-1649), wandte er sich in<br />

seinem Stil besonders den Werken Tizians (1490-<br />

1576) und Giorgiones (1478-1510) zu. Diese und auch<br />

Carlo Saraceni (1579-1620) hatten Einfluss auf ihn,<br />

später auch der Maler Bernardo Strozzi (1581-1644).<br />

In den 1640er-Jahren gehörte er zu den führenden<br />

Malern religöser Themen in Venedig. Verheiratet<br />

war er mit der Tochter des Caravaggisten Nicolas Régnier<br />

(1590-1667).<br />

(13803132) (13)<br />

PIETRO DELLA VECCHIA,<br />

1603 <strong>–</strong> 1678<br />

BACCHUS AND CERES<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

109 x 130 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Professor<br />

Egidio Martini, Venice, in copy.<br />

€ 25.000 - € 45.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

120 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


344<br />

JOACHIM VON SANDRART,<br />

1606 <strong>–</strong> 1688, WERKSTATT<br />

ALLEGORIE DES OKTOBERS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

160 x 125 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Das Zentrum des Bildes wird von einer allegorischen<br />

männlichen Figur gebildet, die mittels Weinlaubes<br />

und Trauben als Bacchus erkenntlich ist, während<br />

links ein Einblick in ein Rauminneres mit arbeitenden<br />

Frauen, rechts ein Ausblick auf einen kleinen Festzug<br />

mit musikalischer Untermalung. Die Art der Darstellung<br />

des Bacchus mit Assistenzfigur geht auf Bartolomeo<br />

Manfredis „Bacchus und ein Trinker“ (Rom, Palazzo<br />

Barberini) zurück, während die Tanzszene im<br />

Hintergrund dagegen die Übernahme eines Motivs<br />

aus Johann Liss‘ Dorfhochzeit ist. Das hier angebotene<br />

Gemälde nimmt direkten Bezug auf das Gemälde,<br />

welches 1642 - 1643 entstand und als Allegorie des<br />

Monats Oktober im Zuge einer Zwölf-Monats-Folge<br />

unter Inventarnummer 365 im Schloss Schleißheim<br />

verwahrt wird. Es ist anzunehmen, dass es sich bei<br />

dem hier angebotenen Gemälde um eine Werkstattwiederholung<br />

handelt.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Christian Klemm, Joachim von Sandrart: Kunstwerke<br />

und Lebenslauf. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft,<br />

Berlin 1986.<br />

Vgl. Andreas Curtius, Die Künstlerfamilie Sandrart,<br />

in: Matthias Henkel, Ursula Kubach-Reutter (Hrsg.),<br />

1662-1806. Die Frühzeit der Nürnberger Kunstakademie.<br />

Eine Ausstellung der Gemälde- und Skulpturensammlung<br />

der Museen der Stadt Nürnberg im Stadtmuseum<br />

Fembohaus, Nürnberg 2012.<br />

Vgl. Anna Schreurs (Hrsg.), Unter Minervas Schutz.<br />

Bildung durch Kunst in Joachim von Sandrarts Teutscher<br />

Academie (= Ausstellungskataloge der Herzog<br />

August Bibliothek. Nr. 95). Unter Mitwirkung von<br />

Julia Kleinbeck, Carolin Ott, Christina Posselt und<br />

Saskia Schäfer-Arnold. Herzog-August-Bibliothek,<br />

Wolfenbüttel 2012.<br />

Anmerkung:<br />

Sandrart, Sohn eines Kupferstechers, ist als weit<br />

mehr als ein Kunstgelehrter in die Geschichte eingegangen.<br />

Völlig zu Recht wurde er „der deutsche<br />

Vasari“ genannt. Als Begründer der „Teutschen<br />

Academie“ war er auch Verfasser zahlreicher kulturwissenschaftlicher<br />

und akademischer Werke. Vom<br />

Hochadel beauftragt, schuf er zusammen mit seiner<br />

Werkstatt zahlreiche Meisterwerke, wie etwa den<br />

Zyklus der Jahreszeiten für Maximilian I von Bayern,<br />

aber auch „Das große Friedensmahl“ anlässlich des<br />

Friedensexekutionskongresses 1649. 2013 wurde<br />

Sandrart eine Ausstellung gewidmet, mit dem Titel<br />

„Unter Minervas Schutz. Bildung und Kunst in Joachim<br />

von Sandrarts „Teutscher Academie“ (Katalog<br />

Herzog Augurst Bibliothek, Katalog Wolfenbüttel.<br />

(13804818) (3) (13)<br />

JOACHIM VON SANDRART,<br />

1606 <strong>–</strong> 1688, WORKSHOP<br />

ALLEGORY OF OCTOBER<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

160 x 125 cm.<br />

Unframed.<br />

Literature:<br />

cf. Christian Klemm, Joachim von Sandrart: Kunstwerke<br />

und Lebenslauf. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft,<br />

Berlin 1986.<br />

cf. Andreas Curtius, Die Künstlerfamilie Sandrart, in:<br />

Matthias Henkel, Ursula Kubach-Reutter (eds.), 1662-<br />

1806. Die Frühzeit der Nürnberger Kunstakademie.<br />

An exhibition of the painting and sculpture collection<br />

of the Museums of the City of Nuremberg in the<br />

Stadtmuseum Fembohaus, Nuremberg 2012.<br />

cf. Anna Schreurs (ed.), Under Minerva’s Protection.<br />

Bildung durch Kunst in Joachim von Sandrart’s Teutscher<br />

Academie (exhibition catalogues of the Herzog<br />

August Bibliothek. No. 95). In collaboration with Julia<br />

Kleinbeck, Carolin Ott, Christina Posselt and Saskia<br />

Schäfer-Arnold. Duke August Library, Wolfenbüttel<br />

2012.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

121


345<br />

JAN PAUWEL GILLEMANS D. J.,<br />

1651 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1704<br />

ALLEGORIE DER IRDISCHEN LIEBE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

67 x 82 cm.<br />

Das detailreich mit Kinderfiguren, Parkarchitektur und<br />

Früchtedarstellungen komponierte Bild ist als Allegorie<br />

zu verstehen, die auf die irdische Liebe Bezug nimmt.<br />

Als zentrale Figur zeigt sich ein kleines Mädchen,<br />

nur mit einem roten Lendentuch bekleidet, das neben<br />

einem Vogelkäfig kauert, während es ein in der rechten<br />

Hand hochgehaltenes Vöglein betrachtet, das alsbald<br />

in den Käfig geführt werden soll. Das Vöglein an einer<br />

Schnur geführt, die die linke Hand des Kindes hält.<br />

Rechts daneben ein weiteres Mädchen sowie zwei<br />

stehende Knaben, die wohl erstmals interessiert auf<br />

das Vögelchen, Symboltier der irdischen Liebe blicken,<br />

während sie sich kräftemessend aneinander halten.<br />

Die allegorische Kindergruppe umgeben von einer<br />

Fülle fein gemalter Früchte wie hellen und dunklen<br />

Trauben, Melonen, Baumobst und Feigen. Ein ganzer<br />

Obststrunk zieht von der Mitte des Vordergrunds<br />

nach links einen schrägstehenden Baumstamm hoch,<br />

an dem zwei weitere Knaben ins Geäst steigen, wohl<br />

nach Vogelnestern suchend. Im Hintergrund Blick in<br />

eine Parklandschaft mit nach hinten zum Horizont führender<br />

Pappelallee, davor eine Parkvase. Am rechten<br />

Bildrand ein im Abendlicht stehendes höfisches Parkgebäude.<br />

Die Symbolik der irdischen Liebe wird noch<br />

unterstrichen durch das in der linken unteren Bildecke<br />

dargestellte Kaninchenpaar. Das Bild in meisterhafter<br />

Malweise vorgeführt, die Früchte stilllebenhaft wiedergegeben,<br />

die Lichtstimmung treffend und konsequent<br />

gemeistert.<br />

(1380349) (11)<br />

JAN PAUWEL GILLEMANS THE YOUNGER,<br />

1651 ANTWERP <strong>–</strong> 1704<br />

AN ALLEGORY OF EARTHLY LOVE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

67 x 82 cm.<br />

This detailed composition of children, park architecture<br />

and fruit depictions symbolizes an allegory referring to<br />

love on earth. The picture is masterfully executed: the<br />

fruit is painted in the manner of a still life and the<br />

atmosphere of the light has aptly and consequently<br />

been mastered.<br />

€ 12.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

346<br />

BOLOGNESER SCHULE DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

VENUS UND ADONIS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

86 x 116 cm.<br />

In profiliertem und vergoldetem Rahmen.<br />

Im Zentrum der leicht hügeligen Landschaft mit großem<br />

Staffagebaum das thematisch hervorgehobene Liebespaar<br />

Venus und Adonis, umgeben von Blüten herbeibringenden<br />

Nymphen, Jagdhunden und Putten, über<br />

Adonis eine Erinnye, die das Unheil ankündigt, das<br />

Adonis ereilen wird.<br />

(1381552) (4) (13)<br />

€ 4.500 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

122 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


347<br />

ANTHONY VAN DYCK,<br />

1599 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1641 LONDON,<br />

NACHFOLGE DES<br />

AMARYLLIS UND MIRTILLO<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

85 x 141 cm.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Die Darstellung geht auf ein italienisches Theaterstück<br />

„Il pastor fido“ (der treue Hirte) zurück. Der Hirte<br />

Mirtillo war in die Nymphe Amaryllis verliebt. Sie war<br />

Halbgöttin und für den einfachen Mirtillo unerreichbar.<br />

Der Hirte verkleidete sich als Nymphe, nahm an einem<br />

Kusswettbewerb teil, bei dem sich Amaryllis beim<br />

ersten Kuss in ihn verliebt. Als Motiv für ein Gemälde,<br />

wie vorliegend, wurde dabei meistens die Krönungsszene<br />

des als Frau verkleideten Mirtillo gewählt, vor<br />

Landschaftshintergrund. Mehrere Nymphen wohnen<br />

dieser Krönung bei, teils verweisen sie durch Handgestus<br />

auf das verliebte Paar. Vereinzelt rest.<br />

Anmerkung.<br />

Das Original-Gemälde von van Dyck stammt von<br />

1631/32 und befindet sich in Schloss Weißenstein,<br />

Pommersfelden<br />

(1380672) (3) (18)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

123


348<br />

ANTHONIUS VAN DYCK,<br />

1599 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1641 LONDON,<br />

NACHFOLGE DES<br />

DER TRUNKENE SILEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

88,5 x 74,6 cm.<br />

Im Flammleistenrahmen.<br />

Das Gemälde entsprechend dem um 1619/20 von Van<br />

Dyck geschaffenen Werk „Der trunkene Silen“, in den<br />

Bildmaßen 107 x 91,5 cm, das sich unter der Inv. Nr.<br />

1017 in der Gemäldegalerie Alte Meister zu Dresden<br />

befindet. Die Ausführung des hier vorliegenden Gemäldes<br />

von hoher detailgenauer Malqualität, auf feingewebter<br />

Leinwand, in einer dem Dresdner Bild gegenüber<br />

leicht verkleinerten Ausführung. Das Thema aus<br />

der antiken Literatur (Ovid Metamorphosen XI) überliefert,<br />

hatte Van Dyck mehrfach aufgegriffen und in<br />

unterschiedlichen Gruppenzusammenhang gestellt.<br />

Im Querformat etwa wird der korpulente Silen von<br />

einem Pan gestützt, in Begleitung weiterer Figuren,<br />

darunter ein auf einer Doppelaulos blasender Musikant;<br />

in einer weiteren Version wird er von einer Mänade aufrecht<br />

gehalten. Der rechts Stehende in rotem Mantel<br />

wurde bereits als Selbstbildnis vermutet. Die Zusammenarbeit<br />

mit seinem Lehrer Rubens begann spätestens<br />

1617; dessen Einfluss ist daher unverkennbar.<br />

(1381368) (11)<br />

ANTHONY VAN DYCK,<br />

1599 ANTWERP <strong>–</strong> 1641 LONDON, FOLLOWER OF<br />

DRUNKEN SILENUS<br />

Oil on canvas.<br />

88.5 x 74.6 cm.<br />

The painting corresponds to a work titled Drunken<br />

Silenus by Van Dyck created ca. 1619/20, measuring<br />

107 x 91.5 cm, held at the Gemäldegalerie Alte<br />

Meister in Dresden under inventory no. 1017.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

124 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


349<br />

FLÄMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

IN DER ART DES PETER PAUL RUBENS<br />

AUFSTIEG ZUM KALVARIENBERG<br />

Öl auf Kupfer.<br />

70 x 87 cm.<br />

Unter hohem Himmel, im Licht der untergehenden<br />

Sonne, der unter der Last des schweren Holzkreuzes<br />

gefallene Jesus beim Aufstieg auf den mit Bäumen<br />

bewachsenen hohen Kalvarienberg. Er trägt ein langes<br />

Gewand, wird an den Haaren kräftig von einem Schächer<br />

gezogen und blickt mit seinem fahlen Gesicht<br />

aus dem Gemälde heraus. Umgeben ist er von zahlreichen<br />

Figuren: hinter ihm Simon von Cyrene, der<br />

ihm hilft, das Kreuz wieder zu heben und ein weiterer<br />

Helfer, ein Soldat zu Pferde, der ihn mit Lanze fordert<br />

aufzustehen, zudem Soldaten in Rüstung, den beiden<br />

weiteren Verurteilten, sowie einem Trupp, der ihnen<br />

voranreitet. Während die linke Bildseite von dem Berg<br />

und den Figuren fast ganz eingenommen wird, fällt<br />

auf der rechten Bildseite der Blick in die weite Landschaft<br />

mit der Stadt unter hohem Himmel. Am Boden<br />

die halb kniende Veronika, die Jesus ein weißes<br />

Schweißtuch reichen möchte, hinter ihr zwei kleine<br />

Kinder und am Bildrand Maria in langem blauem Gewand<br />

mit Johannes. Malerei mit erkennbarer Zweiteilung:<br />

Die linke Bildseite lässt den Einfluss eines<br />

hoch formatigen Werkes von Rubens erkennen, bei<br />

dessen Gemälde jedoch noch Veronika mit dargestellt<br />

ist. Qualitätvolle Malerei in teils kräftiger Farbgebung<br />

mit gekonnter Hell-Dunkel-Inszenierung.<br />

Anmerkung:<br />

Das Gemälde „Der Aufstieg zum Kalvarienberg“ von<br />

Peter Paul Rubens, dat. 1634-1637, Öl auf Leinwand,<br />

560 x 350 cm befindet sich in Brüssel, Musées Royaux<br />

des Beaux-Arts de Belgique, Musée d‘Art Ancien,<br />

Inv.Nr. 374. (13816614) (2) (18)<br />

FLEMISH SCHOOL, 17TH CENTURY<br />

IN THE STYLE OF PETER PAUL RUBENS<br />

ASCENT TO MOUNT CALVARY<br />

Oil on copper.<br />

70 x 87 cm.<br />

Painting visibly divided into two sections: the left side<br />

shows the influence of a portrait-format work by<br />

Rubens, in whose painting Veronica is also shown.<br />

High-quality painting, with strong colours in places<br />

and skilful chiaroscuro.<br />

Notes:<br />

The painting The Ascent to Calvary by Peter Paul<br />

Rubens, dated 1634-1637, oil on canvas, 560 x 350 cm<br />

is held at Brussels, Musées Royaux des Beaux-Arts<br />

de Belgique, Musée d'Art Ancien, inv. no. 374<br />

€ 25.000 - € 35.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

126 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


350<br />

NIEDERLÄNDISCHER MEISTER<br />

DES 16. JAHRHUNDERTS IN DER ART DES<br />

ANTONIS MOR (1512 <strong>–</strong> 1575)<br />

HALBBILDNIS EINES MANNES<br />

Öl auf Eichenholz. Parkettiert.<br />

68 x 57 cm.<br />

Links oben original Beschriftung mit Altersangabe des<br />

Dargestellten und Datierung „Aeta 26. Ao 1555“, darunter<br />

verwischte Reste einer Signatur „Antoni (...)“.<br />

Der Mann in schwarzer spanischer Tracht mit Barett<br />

und geschlitzten Pluderärmeln. Die Lichtwirkung ganz<br />

auf das Gesicht des Portraitierten gerichtet, der dem<br />

Betrachter entgegenblickt, mit lebensnahem Gesichtsausdruck,<br />

wobei der fest geschlossene Mund mit<br />

schmalen Lippen Entschlossenheit zeigt, die Kinn partie<br />

Ähnlichkeit mit Mitgliedern des Habsburgischen Hofes.<br />

Das Halbbildnis vor oliv-grauem, nach rechts sich aufhellendem<br />

Hintergrund.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Joanna Woodall, Anthonis Mor: Art and Authority,<br />

Zwolle 2007.<br />

Vgl. Henri Hymans, Antonio Moro: Son Œuvre<br />

Et Son Temps, Brüssel 1910.<br />

Vgl. W. A. Wijburg, Antonie Mor van Dashorst,<br />

‘vermaard schilder van Utrecht’ en zijn naaste<br />

familie, in: De Nederlandsche Leeuw 76, 1959,<br />

S. 230-248.<br />

(13816613) (2) (11)<br />

DUTCH MASTER OF THE 16TH CENTURY<br />

IN THE MANNER OF ANTONIS MOR<br />

(1512 <strong>–</strong> 1575)<br />

HALF-PORTRAIT OF A MAN<br />

Oil on oak panel. Parquetted.<br />

68 x 57 cm.<br />

Original inscription top left with age of the depicted and<br />

date “Aeta 26. Ao 1555”, beneath smudged remains of a<br />

signature “Antoni (...)”.<br />

Literature:<br />

Compare Johanna Woodall, Anthonis Mor: Art and<br />

Authority, Zwolle 2007.<br />

Compare Henri Hymans, Antonio Moro: Son Œuvre<br />

Et Son Temps, Brussels 1910.<br />

Compare W. A. Wijburg, Antonie Mor van Dashorst,<br />

“vermaard schilder van Utrecht” en zijn naaste familie,<br />

in: De Nederlandsche Leeuw 76, 1959, pp. 230-248.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

127


351<br />

LUDOVICO STERN,<br />

1709 <strong>–</strong> 1777<br />

VANITAS STILLLEBEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

48 x 38 cm.<br />

Links unten eventuell Restsignatur.<br />

In schwarzer Leiste.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Prof. Giancarlo Sestieri,<br />

Rom, 5. Oktober 2015, in Kopie.<br />

Auf einer knapp mit weißem Tischtuch bedeckten<br />

Tischplatte ein dominanter liegender Schädel mit<br />

dahinter sich erhebendem Blütenbouquet. Lodovico<br />

war gebürtiger Römer, jedoch Sohn des Bayerischen<br />

Künstlers Ignazio Stern.<br />

Literatur:<br />

Vgl. F. Petrucci, Ludovico Stern 1709 <strong>–</strong> 177, Pittura<br />

Rococò a Roma, Foligno, 2012.<br />

(13803112) (13)<br />

LUDOVICO STERN,<br />

1709 <strong>–</strong> 1777<br />

VANITAS STILL LIFE<br />

Oil on canvas.<br />

48 x 38 cm.<br />

Remains of a signature possibly lower left.<br />

Accompanied by an expert’s report by Professor<br />

Giancarlo Sestieri, Rome, 5 October 2015, in copy.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

352<br />

GERARD VAN EDEMA,<br />

1652 <strong>–</strong> 1700,<br />

NACHFOLGE DES FRÜHEN 18. JAHRHUNDERTS<br />

HÖCHST DEKORATIVE, GROSSFORMATIGE<br />

WINTERLANDSCHAFT<br />

Öl auf Leinwand.<br />

164 x 112 cm.<br />

Vermutlich handelt es sich bei dem vorliegenden<br />

Gemälde um eine höfische Raumausstattung mit<br />

hochformatigen, wandbetonenden Darstellungen der<br />

vier Jahreszeiten. Wie in dieser Art Gemälde üblich,<br />

wird die karge Landschaft mit knorrigen, laublosen<br />

Bäumen auch hier mit nur wenigen Staffagefiguren<br />

gezeigt, ebenfalls mit einer links hinter Bäumen stehenden<br />

Gebäudegruppe mit Turm.<br />

(1380459) (11)<br />

GERARD VAN EDEMA,<br />

1652 <strong>–</strong> 1700,<br />

FOLLOWER OF THE EARLY 18TH CENTURY<br />

HIGHLY DECORATIVE LARGE FORMAT WINTER<br />

LANDSCAPE<br />

Oil on canvas.<br />

164 x 112 cm.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

128 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

129


353<br />

PIETRO NAVARRA,<br />

TÄTIG 1685 <strong>–</strong> 1714<br />

FRÜCHTESTILLLEBEN MIT MELONE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

50 x 66 cm.<br />

In dekorativem vergoldeten Rahmen.<br />

Unter bewölktem Himmel in Landschaft vor einem<br />

höheren begrünten Hügel am Boden liegend diverse<br />

Früchte: Eine große Melone, Granatapfel, mehrere<br />

samtige Pfirsiche, diverse Pflaumen, Feigen sowie<br />

blaue und weiße Weintraubenrispen. Das Licht fällt<br />

von links oben auf die Früchte herab und setzt gekonnt<br />

Glanzlichter. Malerei mit starker Hell-Dunkel-<br />

Akzentuierung.<br />

(1381162) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

130 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


354<br />

GILLIAM DANDOY,<br />

TÄTIG IM 17. JAHRHUNDERT<br />

STILLLEBEN MIT FRÜCHTEN, GLÄSERN, AUSTERN<br />

UND KREBSEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

52 x 65,1 cm.<br />

Signatur „G. Dandoy“ links unten.<br />

In inkrustiertem Wellenleistenrahmen.<br />

Das hier angebotene Gemälde ist als ein Werk von<br />

Gilliam Dandoy beim RKD in Den Haag unter Nummer<br />

70228 verzeichnet.<br />

Von rechts in die Bildfläche hineinragende Tischplatte<br />

mit gefälteter Decke. Darauf eine Gruppe von Trauben,<br />

Zitronen, einer Melone und zwei gefüllten Gläsern; geöffneten<br />

Austern und einem weiten Teller mit Krebsen,<br />

die als Stütze für eine Tonpfeife dienen, die der Komposition<br />

eine diagonale Ausrichtung verleiht.<br />

(1381324) (1) (13)<br />

GILLIAM DANDOY,<br />

ACTIVE IN THE 17TH CENTURY<br />

STILL LIFE WITH FRUIT, GLASSES, OYSTERS,<br />

AND CRABS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

52 x 65.1 cm.<br />

Signature “G. Dandoy” lower left.<br />

The painting on offer for sale here is listed as Gilliam<br />

Dandoy at the RKD in The Hague under no. 70228.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

131


355<br />

ABRAHAM VAN CALRAET,<br />

1642 DORDRECHT <strong>–</strong> 1722 AMSTERDAM<br />

Calraet war Schüler der beiden Maler Samuel und<br />

Aemilius Hup, die in Dordrecht auch als Bildhauer<br />

wirkten. Es wird angenommen, dass er ein Schüler<br />

des Albert Cuyp (1620-1691) war. Aufgrund der Monogramm-Ähnlichkeit<br />

mit diesem wurden Calraets Bilder<br />

vielfach Cuyp zugewiesen, was der Kunsthistoriker<br />

Abraham Bredius erstmals richtigstellen konnte.<br />

OBSTSTILLLEBEN MIT PFIRSICHEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

44,5 x 52,5 cm.<br />

In Prunkrahmen.<br />

Vor dunklem Hintergrund ein Tisch mit marmorner<br />

grauer Platte, darauf die sorgsam arrangierten Früchte:<br />

In der Mitte einige samtig wirkende Pfirsiche, rechts<br />

da neben eine Rispe mit hellen Weintrauben, zwei Äpfel<br />

und einigen davor liegende Haselnüsse, linksseitig<br />

einige Pflaumen, zwei Kirschen und ein paar Johannisbeeren.<br />

Im Hintergrund jeweils seitlich hochragend<br />

ein Ast mit Weinlaub und mit Obstblättern. Qualitätvolle<br />

Malerei, die Früchte besonders hervorgehoben<br />

durch ihre realistische Wiedergabe und die gekonnte<br />

Beleuchtung mit ausgearbeiteten Hell-Dunkel-<strong>Part</strong>ien<br />

und gesetzten Glanzlichtern auf einzelnen Früchten.<br />

(1381171) (18)<br />

€ 5.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

132 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


356<br />

ABRAHAM SUSENIER,<br />

UM 1620 <strong>–</strong> 1664<br />

FRÜCHTESTILLLEBEN MIT ROSEN UND KORB<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

66,4 x 84,2 cm.<br />

Links unten monogrammiert „AB S“.<br />

In Louis XV-Stilrahmen.<br />

Darstellung einer von rechts in die Bildfläche hineinragenden<br />

Tischplatte mit darauf liegendem Korb mit<br />

Pfirsichen, Trauben zweier Couleur und teils bereits in<br />

voller Blüte stehenden gefüllten Rosen.<br />

Provenienz:<br />

Palais Galliera, Paris, 12. Dezember 1950, Nr. 65.<br />

Ausstellung:<br />

Palais des Beaux-Arts de Bruyelles, La nature morte<br />

hollandaise, les principaux représentants, ses origines,<br />

son influence, Brüssel 1929, Nr. 93, mit Abb. im<br />

Ausstellungskatalog Tafel XXXV.<br />

(1381321) (1) (13)<br />

ABRAHAM SUSENIER,<br />

CA. 1620 <strong>–</strong> 1664<br />

FRUIT STILL LIFE WITH ROSES AND BASKET<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

66.4 x 84.2 cm.<br />

Monogrammed lower left “AB S”.<br />

Provenance:<br />

Palais Galliera, 12 December 1950, no. 65.<br />

Exhibitions:<br />

Brussels, Palais des Beaux-Arts, La nature-morte<br />

hollandaise, 1929, no. 93, ill. plate XXXV.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

133


357<br />

GIORGIO BARBARELLI GIORGIONE,<br />

1476/77 <strong>–</strong> 1510, NACH<br />

LA TEMPESTA (DAS GEWITTER)<br />

Öl auf Leinwand.<br />

85,5 x 73 cm.<br />

In vergoldetem, teils durchbrochenen Prunkrahmen.<br />

Am Ufer eines Flusses, rechtsseitig auf einer Wiese<br />

sitzend, eine junge nackte Frau mit einem weißen<br />

Umhang, der ihren Schulterbereich bedeckt, gerade<br />

einem kleinen Kind ihre Brust gebend. Linksseitig des<br />

Flusses wird sie dabei von einem jungen, elegant<br />

stehenden Mann beobachtet. In der Mitte der breite<br />

Fluss, über den eine hölzerne Brücke führt, vor den<br />

noch von der Sonne bestrahlten Bauten einer Stadt.<br />

Im darüberliegenden hohen Himmel dichte, teils dunkle<br />

Wolken und ein gelblicher zuckender Blitz erkennbar.<br />

Anmerkung:<br />

Unser Gemälde ist im 19. Jahrhundert nach dem<br />

Original des venezianischen Malers Giorgione entstanden.<br />

Dieses datiert um 1508 und befindet sich in<br />

der Accademia in Venedig. Das Gemälde hat bisher<br />

keine gültige und in allen Aspekten befriedigende<br />

Deutung erfahren. Diese Rätselhaftigkeit dürfte wohl<br />

eine Ursache der Faszination sein, die es seit Jahrhunderten<br />

immer wieder auf den Betrachter ausübt.<br />

(1380645) (18)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

358<br />

NICOLAES BERCHEM,<br />

1620 HAARLEM <strong>–</strong> 1683 AMSTERDAM<br />

LANDSCHAFT IM LICHT EINES SPÄTEN<br />

NACHMITTAGS MIT ANTIKEM TEMPEL DER SIBYLLE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

57 x 65 cm.<br />

Rechts unten auf einem Stein signiert „N Berchem“.<br />

Dieses Gemälde gehört zu einer Gruppe von Bildern<br />

im italienischen Stil, die kurz nach der Mitte seiner<br />

Laufbahn entstanden. Deutlich inspiriert von den südlichen<br />

Landschaften seiner Kollegen und unter Vorbild<br />

früherer holländischer Italianisten, insbesondere Jan<br />

Asselijn und Jan Both, in Berchems eigener reifer<br />

italienischer Manier entstanden. Die Landschaft ist<br />

typisch für diesen neuen Stil, vor allem in der Verwendung<br />

von Licht und Farbe. Die allgegenwärtigen<br />

bernsteinfarbene und braune Tonalität von Berchems<br />

Werken aus den 1640er-Jahren wurde durch eine vielfältigere,<br />

buntere und hellere Palette mit reich gesättigten<br />

Farbtönen und einer größeren Klarheit der<br />

Details ersetzt. Die Verwendung von starken Kontrasten<br />

von Licht und Schatten evoziert die Intensität des<br />

abendlichen Sonnenlichts und lenkt die Aufmerksamkeit<br />

des Betrachters auf die Figuren- und Tiergruppe<br />

im Vordergrund. Diese Landschaft ist eine unbekümmerte<br />

Welt der pastoralen Glückseligkeit, die ein Ideal<br />

des Landlebens verkörpert, wie es sich in der zeitgenössischen<br />

niederländischen Literatur wiederfindet.<br />

Der Anschlag ist schnell und lebendig; bei den Tieren<br />

ist eine gewisse Unterzeichnung erkennbar.<br />

Das vorliegende Gemälde ist wohl um 1660/70 zu<br />

datieren (nach Berchems eventueller Italienreise). In<br />

der Mitte seiner Laufbahn hatte er eine Vorliebe für<br />

porzellanblaue Himmel und Horizonte, die von einem<br />

goldenen Schimmer durchdrungen sind. Später arbeitete<br />

er mit seinem Sohn zusammen.<br />

Eine Federzeichnung in Verbindung mit ähnlichen<br />

Figuren in einer anderen Position wie auf dem vorliegenden<br />

Gemälde, befindet sich in der Georges & Maida<br />

Abrams Collection, Boston (157 x 201 mm, Soth<br />

9/7/1968, Nr 33).<br />

Um eine ähnliche Komposition zu studieren, aber mit<br />

Figuren in einer anderen Position, siehe die Zeichnung<br />

aus der Sammlung Abrams, Boston (150 x 195<br />

oder 15,7 x 20,1 cm, Soth, 09/07/1968, Nr. 33).<br />

Es gibt fünf weitere bekannte Versionen (nicht-autografisches<br />

Atelier) oder Kopien:<br />

1. Eine alte Kopie nach dem vorliegenden Gemälde<br />

(mit einer späteren Signatur unten links) befindet sich<br />

in der Glasgow Art Gallery, Graham-Gilbert-Nachlass,<br />

1877 (HdG 118, Öl auf Leinwand, 53 x 64 cm, Kat.<br />

1961, Nr. 569).<br />

2. Hofstede de Groot als „autre version“ erwähnt,<br />

kopiert nach dem vorliegenden Gemälde mit kleinen<br />

Abweichungen: war bei Sotheby‘s, London, 19. April<br />

1972, Nr. 54 (Öl auf Leinwand, 21 ¾ x 25 ¼ inch; 56 x<br />

61,5 cm), Landschaft mit Bauern und Vieh, aus der<br />

Sammlung Baronne de Rotschild; zuvor in der Versteigerung<br />

Sedelmayer, 1897, 16. November Berlin.<br />

134 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.<br />

3. Lempertz-Auktion, Köln, 3./8. Juni 1959, Nr. 11,<br />

Repro, 57 x 63 cm, signiert unten rechts, „Berchem f“.<br />

Diese Version weist kleine Unterschiede im Himmel<br />

und in den Bäumen auf.<br />

4. Dieselbe Gruppe von zwei Frauen und vier Ziegen in<br />

einer anderen Landschaft mit Kühen in einer anderen<br />

Position, rechts von der stehenden Frau, erscheint auf<br />

dem Gemälde im Nationalmuseum in Warschau.<br />

5. Sammlung Holscher-Stumpf, Berlin (Verkauf am<br />

05.07.1918 bei Lepke Nr. 88, Taf. 30), signiert unten<br />

links auf Felsen im Wasser, Berchem (Öl auf Leinwand,<br />

53,5 x 61 cm)- prov. Coll. Scarisbrick, London,<br />

Coll. Earl of Dudley, London- Ausgestellt. Burlington<br />

Haus, 1871.<br />

Provenienz:<br />

Wahrscheinlich Sammlung Linart de Neuville, 1765.<br />

Sammlung Charles Offley Esq., 1809.<br />

Sammlung Artis Esq., Ramsgate, Esq.<br />

Sammlung Dr Max Wassermann, Paris, 1834.<br />

Privatsammlung, Gent.<br />

Privatsammlung, Luxemburg.<br />

Literatur:<br />

John Smith, A catalogue raisonné of the works of<br />

the most eminent Dutch, Flemish and French painters,<br />

Bd. 5, London 1834, S. 48, Nr. 158.<br />

HOFSTEDE de GROOT, 1893, p. 137, Berchem,<br />

(copy after the present painting) n° 118.<br />

WAAGEN, suppl., p. 291.<br />

Bildarchiv Foto Marburg, F 4017, Negativ Nr. 1069426.<br />

(13814015) (18)


NICOLAES BERCHEM,<br />

1620 HAARLEM <strong>–</strong> 1683 AMSTERDAM<br />

LANDSCAPE IN LATE AFTERNOON LIGHT WITH<br />

ANCIENT TEMPLE OF SYBIL<br />

Oil on canvas.<br />

57 x 65 cm.<br />

Signed “N Berchem” on stone lower right.<br />

This painting is one of a group of Italian-style paintings<br />

created shortly after the artist’s mid-career. Clearly inspired<br />

by the southern landscapes of his colleagues<br />

and modelled on earlier Dutch Italianates, notably Jan<br />

Asselijn and Jan Both and executed in Berchem’s<br />

own mature Italian manner. The present painting can<br />

probably be dated to ca. 1660/70 (after Berchem’s<br />

possible trip to Italy). Midway through his career he<br />

preferred porcelain blue skies and horizons steeped in<br />

a golden glow. He later worked with his son. A pen<br />

and ink drawing associated with similar figures in a<br />

different position from the present painting is held at<br />

the Georges & Maida Abrams Collection, Boston (157<br />

x 201 mm, Soth 9/7/1968, no. 33).<br />

To study a similar composition, but with figures in a<br />

different position, see a drawing from the Abrams<br />

Collection, Boston (150 x 195 or 15.7 x 20.1 cm (Soth,<br />

09/07/1968, no. 33).<br />

There are five further known versions (non-autograph<br />

workshop) or copies:<br />

1. An old copy after the present painting (with a later<br />

signature lower left) held at the Glasgow ArtGallery,<br />

Graham Gilbert Estate, 1877 (HdG 118, Oil on canvas,<br />

53 x 64 cm, cat. 1961 no. 569).<br />

2. A version mentioned by Hofstede de Groot as<br />

“autre version”, copied from the present painting with<br />

minor alterations: was at Sotheby’s London, 19 April<br />

1972, no. 54 (oil on canvas: 21 ¾ x 25 ¼ inch; 56 x<br />

61.5 cm), Landscape with Peasants and Cattle, from<br />

the Baronne de Rotschild Collection; previously in the<br />

Sedelmayer auction, 16 November 1897, Berlin.<br />

3. Lempertz auction, Cologne, 3/ 8 June 1959, no.<br />

11, reproduction, 57 x 63 cm, signed lower right,<br />

“Berchem f”. This version shows minor differences in<br />

the sky and trees.<br />

4. The same group of two women and four goats in<br />

another landscape with cows in a different position, to<br />

the right of the standing woman, appears in the painting<br />

held at the National Museum in Warsaw.<br />

5. Holscher-Stumpf Collection, Berlin (sold on 5 July<br />

1918 from Lepke no. 88, plate 30), signed lower left<br />

on rock in water, Berchem (oil on canvas, 53.5 x 61 cm)<br />

<strong>–</strong> prov. Coll. Scarisbrick, London, Coll. Earl of Dudley,<br />

London-exhibited, Burlington House, 1871.<br />

Provenance:<br />

Probably Linart de Neuville collection, 1765.<br />

Charles Offley Esq. collection, 1809.<br />

Artis Esq. collection, Ramsgate, Esq.<br />

Dr Max Wassermann collection, Paris, 1834.<br />

Private collection, Ghent.<br />

Private collection, Luxemburg.<br />

Literature:<br />

John Smith, A catalogue raisonné of the works<br />

of the most eminent Dutch, Flemish and French<br />

painters, vol. 5, London 1834, p. 48, no. 158.<br />

HOFSTEDE de GROOT, 1893, p. 137, Berchem,<br />

(copy after the present painting), no. 118<br />

WAAGEN, suppl., p. 291.<br />

Photo Bildarchiv Marburg, F 4017, negative no.<br />

1069426.<br />

€ 30.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

135


359<br />

PHILIPP PETER ROOS,<br />

GENANNT „ROSA DA TIVOLI“,<br />

UM 1655 FRANKFURT AM MAIN <strong>–</strong> 1706 ROM, ZUG.<br />

Der Künstler war der Sohn des Malers Johann Heinrich<br />

Roos (1631-1685). Ausgebildet wurde er zunächst von<br />

seinem Vater und ab 1677 in Rom von dem Kirchenmaler<br />

Giacinto Brandi (1621/23-1691), seinem Schwiegervater.<br />

Roos hat oft Ölbilder von Hirten und Herden<br />

in Landschaften gemalt. Nach häufigerem Wohnungswechsel<br />

ließ er sich schließlich in einem Haus bei<br />

Tivoli nieder, wo er die Tiere seiner eigenen Herde<br />

zeichnete.<br />

Gemäldepaar<br />

HIRTEN MIT VIEH IN LANDSCHAFT<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

Je 193 x 153 cm.<br />

In teilvergoldeten Rahmen.<br />

Die beiden großformatigen Gemälde zeigen jeweils<br />

eine südliche Landschaft; auf dem einen Gemälde ist<br />

ein rechtssitzender Hirte vor einem großen Gesteinsbrocken<br />

zu sehen, in seiner rechten Hand etwas zum<br />

Fressen für seinen Hütehund haltend, der darauf begierig<br />

mit geöffneter Schnauze blickt. Vor ihm diverse<br />

Tiere seiner Herde, darunter Schafe, ein liegender<br />

Stier und Ziegenböcke. Linksseitig wird das Gemälde<br />

mit einem großen Baumstumpf als Repoussoir eingerahmt,<br />

an dem vorbei der Blick in eine weite hügelige<br />

Landschaft unter blauem Himmel mit aufziehenden<br />

dunklen Wolken fällt. Das andere Gemälde zeigt einen<br />

Hirten mit seiner Schafherde vor einer großen weiten<br />

hügeligen Landschaft, in der alte, halb verfallene und<br />

teils bewachsene Rundtürme zu erkennen sind, zudem<br />

schlängelt sich ein Fluss durch die Felslandschaft. Der<br />

Hirte mit grauem Bart und Haaren hat seinen Blick auf<br />

seinen Hund gerichtet, der oberhalb eines kleinen<br />

Felsbrockens steht, den Blick des Hirtens erwidert<br />

und von dort die Herde, zu der auch Ziegen gehören,<br />

bewacht. Qualitätvolle Werke in der typischen Manier<br />

des bekannten Künstlers, in zurückhaltender Farbigkeit<br />

mit gekonnter Licht- und Schatteninszenierung.<br />

(1380752) (18)<br />

PHILIPP PETER ROOS,<br />

ALSO KNOWN AS “ROSA DA TIVOLI”,<br />

CA. 1655 FRANKFURT AM MAIN <strong>–</strong> 1706 ROME,<br />

ATTRIBUTED<br />

Pair of paintings<br />

SHEPHERDS WITH CATTLE IN A LANDSCAPE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

Each 193 x 153 cm.<br />

€ 12.000 - € 16.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

136 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


360<br />

BERNHARD KEILHAU,<br />

GENANNT „MONSÙ BERNARDO“,<br />

1624 <strong>–</strong> 1687, ZUG.<br />

Als Sohn eines deutschen Malers in Dänemark geboren<br />

und dort zunächst ausgebildet, ging er für zwei<br />

Jahre in die Werkstatt Rembrandts (1606-1669) nach<br />

Amsterdam, um dann ein eigenes Atelier dort zu eröffnen.<br />

1651 begab er sich nach Venedig. Auf seinen<br />

Reisen zwischen Venedig, Bergamont und Mailand<br />

widmete er sich verschiedenen Bildgattungen, vor allem<br />

auch dem Portrait, wobei er die Königin Christina von<br />

Schweden (1626-1689), die sich damals in Ravenna<br />

aufhielt, portraitieren konnte. Letztlich wirkte er ab<br />

1656 in Rom.<br />

SCHLAFENDER HIRTENJUNGE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

75 x 135 cm.<br />

In gekehltem vergoldeten Rahmen.<br />

In weiter Landschaft, vor einem Baumstumpf, der<br />

liegende Junge in beiger und rötlicher Kleidung, seinen<br />

Kopf auf die Hand seines rechten Ellenbogens<br />

abgestützt und mit seiner linken Hand in seine Beuge<br />

greifend. Neben ihm ein Hund liegend. Rechts ein<br />

Hirtenstück in der Handhabe eines Weidenkorbes befestigt,<br />

dahinter sich ein Staffagebaum vor dem freien<br />

Himmel absetzend. Ein vergleichbares Werk des<br />

Künstlers mit einem liegenden Hirtenjungen und<br />

einem Weidenkorb wurde am 12. Dezember 2001 bei<br />

Christie‘s unter Lot 79 versteigert.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Minna Heimbürger, Bernardo Keilhau detto<br />

Monsù Bernardo, Rom 1988.<br />

(13804817) (3) (13)<br />

BERNHARD KEILHAU,<br />

ALSO KNOWN AS “MONSÙ BERNARDO”,<br />

1624 <strong>–</strong> 1687, ATTRIBUTED<br />

SLEEPING SHEPHERD BOY<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

75 x 135 cm.<br />

€ 20.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

137


361<br />

CARAVAGGIST UM 1620<br />

Gemäldepaar<br />

FRUCHTSCHALEN<br />

Öl auf Holzplatte. Jeweils mit oben zusätzlich<br />

angesetztem und bemaltem Holzstück.<br />

Je 32 x 46 cm.<br />

Jeweils in schwarzen Rahmen mit Goldmalerei.<br />

Das eine Gemälde zeigt auf einer hellen Steinplatte<br />

eine Schale mit hellem Sockel, in der sich frische,<br />

rötlich- gelb leuchtende Äpfel mit Zweigen und Blattwerk<br />

befinden, links und rechts der Schale zudem<br />

eine Birne und ein Pfirsich. Auch das andere Gemälde<br />

zeigt auf einer hellen Platte eine beige-goldene Fußschale<br />

mit zahlreichen Früchten, auf Blättern drapiert,<br />

zu denen Äpfel, Mirabellen, Pfirsiche und mittig dunkle<br />

Sauerkirschen gehören. Wiedergabe mit starken Hell-<br />

Dunkel-Kontrasten und Schattenwurf auf den beiden<br />

Platten.<br />

(1381151) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

138 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


362<br />

RÖMISCHER CARAVAGGIST DER ERSTEN HÄLFTE<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

FRÜCHTESTILLLEBEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

48 x 58 cm.<br />

In vergoldetem dekorativen Rahmen.<br />

Vor fast schwarzem Hintergrund auf einer steinernen<br />

Platte liegend die diversen Früchte: Von links eine große<br />

grünliche Melone, davor ein paar rote Kirschen, in der<br />

Mitte auf einem herabhängenden Blatt einige Feigen<br />

sowie rechtsseitig einige samtige orange-rote Pfirsiche<br />

mit Blattrispen. Im Hintergrund ein Zweig mit<br />

blauen Traubenrispen. Malerei mit starker Hell-Dunkel-<br />

Akzentuierung, an Werke des Caravaggio (1571-1610)<br />

erinnernd.<br />

(1381152) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

363<br />

J. BOURJINON,<br />

TÄTIG UM 1660<br />

FRÜCHTESTILLLEBEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

59 x 42 cm.<br />

Wir danken Dr. Fred Meijer für die Bestätigung der<br />

Zuschreibung.<br />

Vor dunkelbraunem Hintergrund auf einer steinernen<br />

Platte liegend die arrangierten Früchte: Bestehend<br />

aus roten und weißen, teils über die Platte hängenden<br />

Traubenrispen, einigen herabhängenden, leuchtend<br />

roten Kirschen sowie ein Zweig mit samtig leuchtenden<br />

Pfirsichen und einigen Feigen. Malerei mit starker<br />

Hell-Dunkel-Inszenierung, durch die Beleuchtung<br />

werden insbesondere die rötlichen Früchte teils mit<br />

Glanzlichtern hervorgehoben.<br />

(1381161) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

139


364<br />

ANTON GOBAU,<br />

ODER AUCH ANTON GOEBOUW,<br />

1616 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1698 EBENDA, ZUG.<br />

GROSSE DORFANSICHT MIT BÄUERLICHEM<br />

TREIBEN<br />

ANTON GOBAU,<br />

ALSO KNOWN AS “ANTON GOEBOUW”,<br />

1616 ANTWERP <strong>–</strong> 1698 IBID., ATTRIBUTED<br />

LARGE VILLAGE VIEW WITH PEASANT ACTIVITIES<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

82,5 x 119 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

In südlicher bergiger Landschaft ein übergroßer Platz,<br />

der von zahlreichen Bauten begrenzt ist. Im Mittelpunkt<br />

wird vielfigurig das fröhliche Handeln und Tun<br />

der Bewohner wiedergegeben: Auf einigen Ständen<br />

werden Marktwaren angeboten, mehrere Hirten mit<br />

Schafen und Kühen überqueren den Platz. Im Vordergrund<br />

linksseitig mehrere fröhlich tanzende Männer<br />

und Frauen sowie rechtsseitig eine sitzende Frau mit<br />

Kindern, die diverse am Boden ausgebreitete Kürbisse<br />

und Melonen zum Verkauf anbietet, an denen ein<br />

von ihr linksseitig mit Pferdefuhrwerk stehendes Paar<br />

Interesse zeigt. Darstellung mit vielen Details unter<br />

hohem Himmel mit großen dichten weißen Wolkenformationen.<br />

Anmerkung:<br />

Der Künstler war ein flämischer Barockmaler, der<br />

einige Zeit in Rom verbrachte, wo er sich im Kreis<br />

der Bamboccianti bewegte, niederländischer und<br />

flämischer Genremaler, die Gemälde vom Alltagsleben<br />

der Unterschicht in Rom und auf dem Land<br />

schufen. Der Einfluss auf dem vorliegenden Werk<br />

ist deutlich erkennbar.<br />

(1381562) (18)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

82.5 x 119 cm.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

140 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


Detailabbildung<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

141


365<br />

GIACOMO FRANCESCO CIPPER,<br />

GENANNT „IL TODESCHINI“,<br />

1664 FELDKIRCH/ VORARLBERG <strong>–</strong> 1736 MAILAND,<br />

ZUG.<br />

JUNGER MANN MIT EINER MAUSEFALLE<br />

UND EINER KATZE AUF DEM RÜCKEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

77 x 63 cm.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Der junge Mann in abgerissener Kleidung im Dreiviertel<br />

bildnis vor dunklem Hintergrund wieder gegeben,<br />

hält eine eben aus der hölzernen Falle genommene<br />

Maus vor seiner Brust und wird dabei von der Katze auf<br />

seinem Rücken scharf beobachtet. Insbesondere die<br />

lachende Mimik des Jünglings erinnert an die Portraitauffassung<br />

von Frans Hals d.Ä. (1580-1666), wie auch<br />

die Katze auf der Schulter seines Bildes der „Malle<br />

Babbe“, das zwischen 1633 und 1635 entstand. Rahmenschäden.<br />

(1381688) (10)<br />

GIACOMO FRANCESCO CIPPER,<br />

ALSO KNOWN AS “IL TODESCHINI”,<br />

1664 FELDKIRCH/ VORARLBERG <strong>–</strong> 1736 MILAN,<br />

ATTRIBUTED<br />

YOUNG MAN WITH MOUSETRAP<br />

AND CAT ON HIS BACK<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

77 x 63 cm.<br />

In magnificent gilt frame.<br />

The laughing facial expression of the young boy is<br />

reminiscent of portraits by Frans Hals the Elder, as is<br />

the cat perched on the shoulder of the boy when<br />

compared with Hals “Malle Babbe” painting, created<br />

between 1633 and 1635. With damages to frame.<br />

€ 12.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

142 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


366<br />

FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

AUS DEM KREIS DES FRANS SNYDERS<br />

(1579 <strong>–</strong> 1657)<br />

JAGDSTILLLEBEN MIT FRÜCHTEN, GEFLÜGEL<br />

UND EINEM HASEN<br />

17TH CENTURY FLEMISH MASTER<br />

FROM THE CIRCLE OF FRANS SNYDERS<br />

(1579 <strong>–</strong> 1657)<br />

HUNTING STILL LIFE WITH FRUIT, POULTRY<br />

AND A HARE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

120 x 162 cm.<br />

In teilvergoldetem Rahmen.<br />

In einem Innenraum auf einer großen, mit rotem Tuch<br />

belegten Tischplatte sind zu finden: Von links ein großer<br />

Korb mit Früchten, darunter Pfirsiche, helle und dunkle<br />

Weintraubenrispen sowie eine Melone. Davor auf der<br />

Platte liegend zwei Vögel, ein über die Kante hinabhängender<br />

Hase, rechtsseitig ein Korb mit weiterem<br />

Geflügel, darunter Schnepfen und eine davorliegende<br />

erlegte Ente und schließlich im Hintergrund der rechten<br />

Tischplatte ein großer Eberkopf. Malerei in der typischen<br />

Manier des Kreises des Frans Synders.<br />

(1381684) (18)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

120 x 162 cm.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

143


367<br />

WILLEM CORNELISZ. DUYSTER,<br />

UM 1600 <strong>–</strong> 1635, ZUG.<br />

OFFIZIER BEI DER BEGUTACHTUNG DER BEUTE<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

58,5 x 50,5 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

In einem einfachen Innenraum ein stehender, leicht<br />

nach vorne gebeugter Offizier mit großem Hut, Stulpen<br />

stiefeln und zwei an seiner Hüftseite herabhängenden<br />

Säbeln, aufmerksam einen jungen Mann<br />

betrachtend, der aus einer geöffneten Truhe silberne<br />

und goldene Gefäße herausnimmt. Links neben ihm<br />

drei weitere Soldaten mit Hüten und am linken unteren<br />

Bildrand eine große Trommel. Durch den Lichteinfall<br />

von links werden Teile des Bodens mit der Trommel<br />

und den Gefäßen sowie das prachtvolle Gewand des<br />

Offiziers beleuchtet. Malerei in der typischen Manier<br />

des Künstlers in überwiegend monochromer beigebrauner<br />

Farbigkeit mit Licht- und Schattensetzung.<br />

(1380401) (18)<br />

WILLEM CORNELISZ. DUYSTER,<br />

CA. 1599 <strong>–</strong> 1635, ATTRIBUTED<br />

OFFICER EXAMINING THE LOOT<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

58.5 x 50.5 cm.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

144 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


368<br />

JOHANNES LINGELBACH,<br />

1622 FRANKFURT AM MAIN <strong>–</strong> 1674 AMSTERDAM<br />

HAFENBUCHT MIT TURM, RUINÖSEM KIRCHEN-<br />

GEBÄUDE UND REICHER FIGURENSTAFFAGE<br />

Öl auf Holz.<br />

44,5 x 38,5 cm.<br />

Im vergoldeten Rahmen.<br />

Zuweisung an den Künstler durch dankenswerte<br />

mündliche Mitteilung von Prof. Franco Moro, die auf<br />

Wunsch auch schriftlich geliefert werden kann.<br />

Im Bildaufbau zeigt sich das Gemälde ähnlich zu einer<br />

„Mediterranen Hafenszene“, die sich im Städel Museum,<br />

Frankfurt befindet. Hier wie dort ist der Vordergrund<br />

dicht bevölkert mit Seeleuten, Händlern und<br />

Hafenarbeitern. In ähnlicher Weise setzt sich auch die<br />

dunklere Figurenstaffage vom betont hellen Hintergrund<br />

ab; hier dominiert ein Kirchengebäude die rechte<br />

Bildseite, links weiter hinten ein Turm, auf dem Meer<br />

einige Segelschiffe. Wie stets in seinen Bildern hat sich<br />

der Maler auch hier besonders dem Wolkenhimmel<br />

gewidmet.<br />

Der Maler zog bereits 15-jährig mit seiner Familie<br />

nach Amsterdam. Nach erster Lehrzeit in Holland studierte<br />

er in Paris und Rom. Vor allem hat ihn dabei die<br />

italienische Malerei wesentlich geprägt. Seine Werke<br />

gelangten in zahlreiche öffentliche Museen und<br />

Sammlungen. A.R.<br />

(1381534) (3) (11)<br />

JOHANNES LINGELBACH,<br />

1622 FRANKFURT ON THE MAIN <strong>–</strong><br />

1674 AMSTERDAM<br />

VIEW OF A HARBOUR BAY WITH TOWER,<br />

CHURCH RUINS AND RICH FIGURAL STAFFAGE<br />

Oil on panel.<br />

44.5 x 38.5 cm.<br />

Identification of the artist thanks to verbal communication<br />

by Professor Franco Moro.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

145


369<br />

FLÄMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS,<br />

IN DER ART DES DAVID VINCKBOONS (1576-1629)<br />

DÖRFLICHES KIRMESVERGNÜGEN<br />

Öl auf Holz.<br />

36 x 59 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Das Gemälde zeigt im Mittelgrund mehrere, fröhlich<br />

feiernde Figurengruppen unterschiedlicher Stände, von<br />

denen am rechten Bildrand mehrere am tanzen sind.<br />

Rechtsseitig eine rote flatternde Fahne am Wirtshaus,<br />

vor dem weitere Figuren an Tischen sitzen. Im Hintergrund<br />

weitere, teils silhouettenhaft wiedergegebene<br />

Figuren, die wohl rechtsseitig ein Theaterstück verfolgen,<br />

vor den Häusern und der Kirche des Ortes.<br />

Im Zentrum zudem ein großes prachtvolles Gebäude,<br />

bei dem es sich um das Stadhuis van Oudenaarde<br />

handeln könnte, das auch auf einigen Gemälden des<br />

David Vinckboons wiederzufinden ist. Kirmesdarstellungen<br />

waren ein beliebtes Bildthema, das von<br />

vielen Malern aufgegriffen wurde und auch bei Pieter<br />

Brueghel d. J. (1564-1638) und häufig bei David Vinckboons<br />

zu finden ist.<br />

(1382001) (18)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

146 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


370<br />

GIACOMO FRANCESCO CIPPER,<br />

GENANNT „IL TODESCHINI“,<br />

1664 FELDKIRCH/ VORARLBERG <strong>–</strong> 1736 MAILAND,<br />

ZUG.<br />

BAUERNPAAR MIT FALLE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

115 x 90 cm.<br />

In ornamental verziertem Rahmen.<br />

An einem Tisch sitzend eine Bauersfrau mit vor ihr<br />

stehendem Kerzenhalter, neben ihr ein Tisch mit dahinter<br />

sitzenden jungem Mann, in ihrer Hand eine<br />

Mausefalle, die sie zu öffnen im Begriff ist.<br />

(1381931) (13)<br />

GIACOMO FRANCESCO CIPPER,<br />

ALSO KNOWN AS “IL TODESCHINI”,<br />

1664 FELDKIRCH/ VORARLBERG <strong>–</strong> 1736 MILAN,<br />

ATTRIBUTED<br />

FARMER COUPLE WITH A TRAP<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

115 x 90 cm.<br />

€ 16.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

371<br />

EGBERT LIEVENSZ VAN DER POEL,<br />

1621 DELFT <strong>–</strong> 1664 ROTTERDAM, ZUG.<br />

Der Künstler wurde 1650 in die Delfter Lukasgilde aufgenommen.<br />

Seine Themen der Frühzeit waren zunächst<br />

Bauernhausinterieurs, Kirchen mit Geräten oder Landschaftsansichten<br />

in meist warmen bräunlichen Tönen.<br />

In seinem letzten Jahrzehnt bevorzugt er nächtliche<br />

Feuersbrünste und die damit in Verbindung stehenden<br />

Plünderungen. Diese Bilder stehen oft Aert van<br />

der Neer d. Ä. (1603/04-1677) nahe. Seine Bilder wurden<br />

nachgeahmt u.a. von Hendrik Maertensz Sorgh<br />

(um 1611-1670), Daniel Vosmaer (um 1622-1669/70)<br />

und Johann Georg Trautmann (1713-1769).<br />

INTERIEUR MIT KÜCHENGERÄTSCHAFTEN UND<br />

GEMÜSE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

56 x 67 cm.<br />

Blick in einen Innenraum, wohl in eine Küche oder ein<br />

Vorratslager, in dem auf der dunklen linken Seite lediglich<br />

eine ältere Frau in einem weißen Gewand bei<br />

der Reinigung eines Gefäßes zu erkennen ist sowie<br />

ein vor ihr stehender Holzbottich mit Gerätschaften.<br />

Auf der rechten helleren Seite, in einer Art Dreieckskomposition<br />

sind diverse Küchenutensilien zu finden,<br />

stilllebenhaft präsentiert. Dazu gehören glänzende<br />

Zinnteller, ein großer, goldglänzender Kupferkessel,<br />

größere Schalen, ein kleiner Keramiktopf oberhalb<br />

eines Löffels und eines Deckels sowie am rechten<br />

Rand ein großes Holzfass, auf dem eine Flasche steht<br />

und ein Brot liegt sowie ein weißes Tuch herabhängt.<br />

Darüber hängend, an der Wand, ein beiges, nach oben<br />

abgerundetes Bord. Im Vordergrund, vom Licht beschienen,<br />

mehrere Gemüsesorten, darunter ein großer,<br />

gelb-orange leuchtender Kürbis, Kohlköpfe, Salate<br />

und Zwiebeln. Malerei in zurückhaltender Farbigkeit,<br />

bei der der Künstler jedoch sein Können beweist, das<br />

unterschiedliche Material der Küchengerätschaften<br />

sowie die präzise Darstellung des Gemüses zu zeigen.<br />

Bemerkenswert ist, dass immer wieder vergleichbare<br />

Gerätschaften und auch Gemüsesorten auf den<br />

Werken des Künstlers auftauchen.<br />

(1380314) (18)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

147


372<br />

PIETER SNYERS,<br />

1681 <strong>–</strong> 1752, UMKREIS DES<br />

PLÜNDERUNG EINES DORFES<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

112 x 161 cm.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Große Dorflandschaft mit plündernden Soldaten, an<br />

die Zeiten des 30-jährigen Krieges erinnernd. Im Zentrum<br />

ein bis über den Himmel herausragender großer<br />

Baum, vor dem sich wohl ein Heerführer und zwei<br />

weitere Männer zu Pferde versammelt haben. Einer<br />

von ihnen in Rückenansicht mit rotem Gewand, darauf<br />

eine Fanfare befestigt, der zweite Mann ein Gewehr<br />

haltend und schließlich ein Dritter, auf einem Braunen<br />

sitzend in eleganter Kleidung mit rotem gebundenen<br />

Tuch um die Hüfte, wohl ein Offizier. Rechtsseitig des<br />

Baumes einige Häuser und davor zahlreiche, miteinander<br />

kämpfende Figuren, linksseitig des Baums im<br />

Hintergrund eine alte Kirche und davor weitere berittene<br />

Soldaten, die linksseitig wohl gerade einen Mann<br />

festnehmen. Vielfigurige Malerei in überwiegend graubrauner<br />

Farbgebung, einzelne Figuren durch meist<br />

rötliche Kleidungsstücke besonders hervorgehoben.<br />

(1380643) (18)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

148 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


373<br />

MATTHIEU VAN HELMONT,<br />

1623 ANTWERPEN <strong>–</strong> UM 1679 BRÜSSEL<br />

NIEDERLÄNDISCHES GENREBILD<br />

Öl auf Leinwand, auf Karton. Doubliert.<br />

43 x 61 cm.<br />

Links unten signiert.<br />

Interieur einer niederländischen Stube mit großem<br />

Kamin im Hintergrund, an dem sich drei Männer platziert<br />

haben. Im Zentrum ein alter, bärtiger Mann auf<br />

einem Schemel sitzend, der aus einem Fass gefertigt<br />

ist, Mus löffelnd, daneben ein kleines Mädchen, das<br />

wohl mit dem Mus gespeist wird. Links zwei weitere<br />

Kinder mit einer Breischüssel an einer kleinen Holzbank,<br />

dahinter eine junge Frau, die einen Brotlaib<br />

schneidet. Rechts trägt eine ältere Frau eine Schale<br />

mit Kuchen herein. Das Interieur detailreich ausgestattet<br />

mit zahlreichem Küchengeschirr, Töpfen, Besen<br />

und weiterem Hausrat, liebevoll ins Bild gebracht.<br />

(13803410) (10)<br />

MATTHIEU VAN HELMONT,<br />

1623 ANTWERP <strong>–</strong> CA. 1679 BRUSSELS<br />

A DUTCH GENRE PAINTING<br />

Oil on canvas, on board. Relined.<br />

43 x 61 cm.<br />

Signed lower left.<br />

The interior is rich in detail with numerous household<br />

items.<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

374<br />

FLORIS GERRITSZ. VAN SCHOOTEN,<br />

1585 <strong>–</strong> 1665 HAARLEM, ZUG.<br />

KÜCHENSTILLLEBEN MIT FISCHEN, KANINCHEN,<br />

OBST UND GESCHIRR<br />

Öl auf Holz.<br />

48,5 x 85 cm.<br />

In ebonisiertem Profilrahmen.<br />

In diesem Gemälde dient eine von mauvefarbenem<br />

Stoff bedeckte Tischplatte als Untergrund, der sich<br />

strukturell und farblich reizvoll vom olivgrünen Hintergrund<br />

abhebt. Auf dieser Platte ein reiches Stillleben,<br />

in dem der Künstler sein Vermögen unter Beweis<br />

stellt, unterschiedlichen Materialien und Oberflächen<br />

ins Zweidimensionale übertragen Lebendigkeit zu verleihen.<br />

Vor aufgetürmtem Geschirr aus Holz, Ton, Kupfer<br />

und Messing liegen Birnen, Fische teils auf einer<br />

Fayenceplatte und originellerweise <strong>–</strong> dies ist sonst<br />

auf van Schootens Bildern nicht zu beobachten <strong>–</strong> ein<br />

gehäuteter Hase. Einige Gemälde sind besonders hinsichtlich<br />

der Gefäße und Fische jedoch sehr wohl vergleichbar:<br />

Hinsichtlich der Tischdecke siehe etwa ein<br />

Gemälde, das bei Christie‘s in London am 12. Dezember<br />

2001 unter Lot 37 versteigert wurde (mit Farbabb.),<br />

ein Gemälde von Floris van Schooten mit ähnlichem<br />

Topf in einer Kombination von Messing und Kupfer<br />

war 2007 bei Rafael Valls in London unter Inv.Nr. 33<br />

zu finden. Am besten scheint jedoch das FVS monogrammierte<br />

Gemälde, das beim RKD unter Nummer<br />

208661 verzeichnet ist, als Vergleichsbeispiel für das<br />

vorliegende Gemälde.<br />

Provenienz:<br />

Aus Bretonischer Privatsammlung.<br />

(1380172) (13)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

149


375<br />

LOUIS CHALON,<br />

1687 AMSTERDAM <strong>–</strong> 1741 EBENDA<br />

DIE VIER JAHRESZEITEN<br />

Öl auf Elfenbein.<br />

Je 7 x 12 cm.<br />

Eine rechts unten signiert und datiert „Chalon 1720“.<br />

In cremefarbenem mit Blattfries dekoriertem Rahmen.<br />

Beigegeben ein nur auf dem Gebiet der Europäischen<br />

Union für kommerzielle Zwecke gültiges Zertifikat,<br />

Rom 06.09.2023 Raggruppamento Carabinieri Cites<br />

Nucleo Cites di Roma.<br />

Die vier Platten zeigen jeweils eine weite, teils hügelige<br />

Flusslandschaft mit reicher Figurenstaffage, wobei<br />

besonders die Winterlandschaft mit ihren Schlittschuhläufern<br />

ins Auge fällt. Eine weitere etwas größere<br />

Winterlandschaft aus seiner Hand, die 1740 datiert ist,<br />

wird im RKD in Den Haag unter Nummer 213677<br />

geführt.<br />

(1381633) (2) (13)<br />

€ 9.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

150 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


376<br />

PIETRO DOMENICO OLIVERO,<br />

1679 TURIN <strong>–</strong> 1755, ZUG.<br />

WEITE LANDSCHAFT MIT VOLKSSZENE<br />

PIETRO DOMENICO OLIVERO,<br />

1679 TURIN <strong>–</strong> 1755, ATTRIBUTED<br />

VAST LANDSCAPE WITH A FOLK SCENE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

51 x 97 cm.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Im Vordergrund dieses querformatigen Gemäldes<br />

zahlreiche bäuerliche Figuren bei diversen Tätigkeiten<br />

und in Gesprächen in meist einfacher rot, braun, blau<br />

und weißer Kleidung. Linksseitig eine alte Brunnenanlage<br />

mit einer Wäscherin. Mittig rechtsseitig auf einer<br />

Anhöhe ein großer Palazzo mit Turm vor blauem Himmel.<br />

Vielfigurige Malerei in der typischen Manier des<br />

Künstlers. Die Tatsache, dass die Szenerie sich größtenteils<br />

in der unteren Hälfte des Bildes abspielt, könnte<br />

darauf hindeuten, dass das Gemälde als Supraporte<br />

oder in hoher Hängung gedacht war.<br />

(13816815) (18)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

51 x 97 cm.<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

151


377<br />

JAN WYNANTS,<br />

1632 HAARLEM <strong>–</strong> 1684 AMSTERDAM<br />

Der vermutlich in Haarlem geborene Künstler siedelte<br />

1660 nach Amsterdam über. Seine frühen Werke der<br />

1650er-Jahre wurden von dem Maler Dirck Wyntrack<br />

(1625-1678) beeinflusst. Zu dieser Zeit finden sich<br />

häufig Bauernhäuser als Motiv in seinen Bildern. In<br />

seinen späteren Werken bilden Dünenlandschaften<br />

den Schwerpunkt seiner Landschaftsgemälde.<br />

EINGEFRIEDETER HÜGEL MIT FALKNERN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

36,5 x 43,5 cm.<br />

Rechts unten signiert.<br />

In Louis XV-Stilrahmen.<br />

In weiter Landschaft ein Hügel mit unterschiedlichen<br />

Bäumen und teils berittenen Falknern. Vergleiche hier<br />

zu beim RKD die Nummern: 190609 und 240889.<br />

Eines der Vergleichsbilder mit gleichem Motiv aber<br />

in Nuancen von dem vorliegenden Gemälde abweichend,<br />

besonders was die Datierung angeht, mit<br />

folgender Provenienz:<br />

Wallraf-Richartz-Museum, Köln, 1876 - 1942;<br />

Verkauf an Heinz Kisters, Kreuzlingen;<br />

Christie‘s, London, 28. April 2006, Lot 41.<br />

Literatur zu den Vergleichsbildern:<br />

Cornelis Hofstede de Groot, Beschreibendes und<br />

kritisches Verzeichnis der Werke der hervorragendsten<br />

Holländischen Maler des XVII. Jahrhunderts, Bd. 8:<br />

Jan van Goyen, Jan van der Heyden, Johannes<br />

Wijnants (1631/32-1684). Ein Niederländischer Maler<br />

der Ideallandschaft im Goldenen Jahrhundert,<br />

Stuttgart 2000, Nr. 44 mit Abb.<br />

(1381306) (1) (13)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

152 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


378<br />

THOMAS HEEREMANS,<br />

1641 HAARLEM <strong>–</strong> 1694 EBENDA<br />

STRANDANSICHT MIT DEM ORT UND<br />

DEN BEWOHNERN VON SCHEVENINGEN<br />

Öl auf Holz.<br />

26 x 35 cm.<br />

Rechts unten monogrammiert und datiert „1675“.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Linksseitig hinter den hohen Dünen liegend das Dorf<br />

mit dem charakteristischen Turm der Oude Kerk. Der<br />

breite Strand zieht sich von der rechten Seite vom Vordergrund<br />

in die Ferne und wird belebt durch zahlreiche<br />

Figuren, darunter Fischer, Frauen, vereinzelt Kinder. Im<br />

linken Vordergrund, an den grasigen Dünenhügeln einige<br />

Figuren mit Tragekörben auf den Schultern. Vielfigurige<br />

Darstellung unter hohem blauem, von Wolkenballen<br />

belebten Himmel. Eine horizontale Rest.<br />

(1381304) (1) (18)<br />

€ 4.500 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

153


154 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


379<br />

MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

KONVOLUT MIT ZWÖLF MONATSBILDERN<br />

Jeweils Öl auf Leinwand.<br />

65 x 92 cm.<br />

In teils goldverzierten Rahmen.<br />

Die Bilder zeigen Landschaften, diverse Häuser sowie<br />

zahlreiche Figuren bei unterschiedlichen Arbeiten.<br />

Jeweils im oberen Bereich des Himmels wird auf<br />

kleinem ovalen Goldgrund ein Sternzeichen gezeigt,<br />

darunter wird jeweils der Monat bezeichnet. Darstellungen<br />

überwiegend in einfacher Manier, bei denen<br />

die grau-blauen, braunen und roten Töne überwiegen.<br />

(1381191) (18)<br />

MASTER OF THE 17TH CENTURY<br />

MIXED LOT WITH TWELVE LABOURS<br />

OF THE MONTH<br />

Oil on canvas each.<br />

65 x 92 cm.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

155


156 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


380<br />

GIOVANNI BATTISTA CIMAROLI,<br />

UM 1687 SALÓ <strong>–</strong> UM 1753 VENEDIG<br />

FLUSSLANDSCHAFT MIT SCHLAFENDER<br />

FRAU UND SCHAFHERDE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

74,5 x 92 cm.<br />

Um 1760.<br />

In vergoldetem Zierrahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Dr. Federica Spadotto,<br />

Padua, 27. Juni 2022, in Kopie.<br />

Ein von links vorn diagonal in das Bildgeschehen hineinführender<br />

Fluss wird von einer dichten Ufervegetation<br />

begleitet und zeigt in jeder Kurve einen sanften<br />

Wassersturz. Schafe laben sich an dem Wasser, eine<br />

Frau liegt rechts vorn offensichtlich von dem sanft<br />

plätschernden Geräusch des Wassers übermannt,<br />

während Hirten sich den Schafen widmen.<br />

Literatur:<br />

Das hier angebotene Gemälde ist mit Farbabb. aufgeführt<br />

in: Federica Spadotto (Hrsg.), All‘ombra di<br />

Canaletto. Paesaggi e „capricciose invenzioni“ del<br />

Settecento veneziano, Padua 2023, S. 106, Abb. 64,<br />

mit Provenienz: Privatsammlung.<br />

Vgl. Antonio Morassi, Saggio su Giambattista Cimaroli<br />

collaboratore del Canalett, in: Arte Veneta, XXVI,<br />

1972, S. 155-188.<br />

Vgl. Federica Spadotto, Un artista dimenticato:<br />

Giovan Battista Cimaroli, in: Saggi e memorie di<br />

Storia dell‘Arte, 1999, Nr. 23, S. 129-187.<br />

Vgl. Federica Spadotto, Giovan Battista Cimaroli,<br />

Rovigo 2011. (1380621) (13)<br />

GIOVANNI BATTISTA CIMAROLI,<br />

CA. 1687 SALÓ <strong>–</strong> CA. 1753 VENICE<br />

RIVERSCAPE WITH SLEEPING WOMAN AND<br />

FLOCK OF SHEEP<br />

Oil on canvas.<br />

74.5 x 92 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Dr Federica<br />

Spadotto, Padua, 27 June 2022, in copy.<br />

Literature:<br />

The painting on offer for sale in this lot is listed with a<br />

colour illustration in: All’ombra di Canaletto. Pae saggi<br />

e “capricciose invenzioni” del Settecento veneziano,<br />

Padua, 2023, p. 106, ill. 64, with provenance: Private<br />

collection.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

157


381<br />

GERRIT DOU,<br />

AUCH GENANNT „GÉRARD DOU“,<br />

1613 LEIDEN <strong>–</strong> 1675 EBENDA, ZUG.<br />

DIE FLEISSIGE KÖCHIN<br />

Öl auf Eichenholz. Parkettiert.<br />

58 x 45 cm.<br />

Mittig unten „CDOU.“, verso altes rotes Wachssiegel.<br />

In Prunkrahmen.<br />

Hinter einem steinernen, rundbogigen Fensterrahmen<br />

stehend eine junge Küchenmagd. Sie trägt ein rotgrünes<br />

Gewand mit weißer Bluse und darüber liegendem<br />

schwarzem Tuch. Sie hat ihr Haar zurückgekämmt,<br />

das von einem Reif gehalten wird und blickt mit interessierten<br />

Augen und Lächeln aus dem Bild heraus.<br />

In leicht vorgebeugter Haltung ist sie gerade dabei,<br />

eine Karotte auf eine Holzplatte abzuschaben, auf der<br />

auch ein Kessel mit Deckel steht, auf dem ein großer<br />

Kohlkopf liegt. Auf dem Fensterrahmen zudem stehend<br />

und liegend von links eine große Kanne auf<br />

einem Tuchstück, ein Huhn, ein Bund Karotten sowie<br />

ein großer grünlicher Kürbis. Am rechten Fensterrahmen<br />

zudem aufgehängt ein Huhn. Der Fenstereinblick<br />

zeigt zwischen zwei zur Seite gerafften Vorhängen ein<br />

Interieur mit Schrank, Kerzenständer und herabhängendem<br />

Vogelkäfig. Zudem fällt linksseitig der Blick durch<br />

ein weiteres Rundbogenfenster nach draußen auf eine<br />

Säule und den Blauwpoort (Stadttor) in Leiden. Qualitätvolle<br />

Malerei in harmonischer, reduzierter Farbgebung.<br />

Provenienz:<br />

Privatsammlung, London 1940.<br />

Sir John Edward Kynaston Studd, 1st Baronet OBE.<br />

Sir Eugene Slatter, London 1948 (Kunsthändler in<br />

London) als „Dienstmaagd aan het venster“.<br />

Sir Robert Bland Bird, 2nd Baronet KBE, 1950.<br />

Privatsammlung, Rheinland.<br />

Anmerkung:<br />

Das Gemälde ist wohl eine weitere Version eines<br />

fast identischen Werkes des Künstlers, das sich im<br />

Staatlichen Museum Schwerin befindet, um 1650<br />

datiert wird, den Titel „Die Möhrenputzerin“ trägt<br />

und die Maße 57,2 x 43,3 cm hat.<br />

Ausstellungen:<br />

Birmingham Museum and Art Gallery, Some Dutch<br />

Cabinet Pictures, 26. August <strong>–</strong> 8. Oktober 1950,<br />

Birmingham, Nr. 11.<br />

Eugen Slatter, London 1948, Nr. 15 „The cook“.<br />

(1380211) (18)<br />

GERRIT DOU,<br />

ALSO KNOWN AS “GÉRARD DOU”,<br />

1613 LEIDEN <strong>–</strong> 1675 IBID, ATTRIBUTED<br />

THE INDUSTRIOUS COOK<br />

Oil on oak panel. Parquetted.<br />

58 x 45 cm.<br />

Signed “CDOU.” at centre below, old red wax seal<br />

on the reverse.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

158 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


160 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


382<br />

GERRIT DOU,<br />

AUCH GENANNT „GÉRARD DOU“,<br />

1613 LEIDEN <strong>–</strong> 1675 LEIDEN, KREIS<br />

JUNGES MÄDCHEN MIT PAPAGEI<br />

IN FENSTERNISCHE<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

22,5 x 17,5 cm.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

In einer rundbogigen Fensternische eine junge, sich<br />

leicht herauslehnende Frau in eleganter Kleidung mit<br />

Schmuck, mit ihrer rechten Hand einen Vogelkäfig auf<br />

der Brüstung festhaltend. In ihrer linken Hand hält sie<br />

einen sitzenden Papagei. Sie hat ein feines, zartes Gesicht<br />

und mit ihren glänzenden Augen schaut sie nach<br />

rechts aus dem Bild heraus. Über ihr ein zur linken<br />

Seite geraffter hängender roter Vorhang. Beliebtes<br />

Sujet des Gerard Dou-Studios mit verschiedenen<br />

Repliken.<br />

Provenienz:<br />

E.R. Glückstatt, Kopenhagen.<br />

Mag.Cat. Ksth. J.Goudstikker, Amsterdam, 1917,<br />

Lot 19.<br />

Gemeindemuseum Arnheim, Dezember 1960-<br />

Februar 1961, Lot 13.<br />

Als Provenienz dort angegeben: Verzameling F.J.<br />

ten Bos, Almelo; veiling Paul Brandt, Amsterdam,<br />

Juni 1959, Lot 5.<br />

Auktion Sotheby´s New York, 08. Juni 2007, Lot 212<br />

Literatur:<br />

Cornelis Hofstede de Groot, A catalogue raisonné<br />

of the works of the most eminent Dutch painters<br />

of the seventeenth century based on the work of<br />

John Smith, Vol. I-IV, Teaneck: Chadwyck-Healey Inc.,<br />

Cambridge 1976, S. 400 und S. 401, Nr. 161 A und<br />

163.<br />

(1380215) (18)<br />

€ 2.000 - € 4.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

383<br />

ANTHONIUS VAN DYCK,<br />

1599 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1641 LONDON, NACH<br />

PORTRAIT DES PETER PAUL RUBENS<br />

Öl auf Holz.<br />

23 x 19 cm.<br />

Rahmen mit Künstlernennung, verso mit<br />

verschiedenen Nummerierungen.<br />

In Louis XV-Stilrahmen.<br />

Feinfühlig ausgeführtes Portrait nach van Dyck, dessen<br />

Portrait von Rubens ebenfalls en Grisaille ausgeführt ist<br />

und im Rijksmuseum in Amsterdam (Inv.Nr. SK-A-2318)<br />

verwahrt wird.<br />

(1370882) (13)<br />

€ 6.500 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

161


162 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


384<br />

HENDRIK VAN MINDERHOUT,<br />

1632 <strong>–</strong> 1696, KREIS DES<br />

Gemäldepaar<br />

HAFENSZENEN MIT ANTIKEN RUINEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

Je 28,5 x 37,5 cm.<br />

Ein Gemälde mit Restsignatur links unten, das andere<br />

mit Restsignatur rechts unten.<br />

Jeweils in vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Unter wolkigem Himmel im gelb-orangen Licht der<br />

untergehenden Sonne die beiden Darstellungen: Das<br />

eine Gemälde zeigt linksseitig eine antike Tempelanlage<br />

mit großen Säulen, davor auf einem breiten Weg reges<br />

Treiben mit Händlern und ihren Tieren vor einem flachen<br />

Ufer mit Boot und auf dem Wasser weiteren. Das<br />

andere Bild zeigt linksseitig erneut antike Überreste<br />

und auf dem rechts davon liegenden Ufer zahlreiche<br />

südliche Händler mit ihren vollgepackten Mulis und<br />

Kamelen, gerade dabei ein rechtsseitig erkennbares<br />

ankerndes Schiff zu entladen und die Ware abzutransportieren.<br />

Malerei mit vielen Details, dabei die Figuren<br />

durch rötliche, blaue und teils weiße Kleidung besonders<br />

hervorgehoben.<br />

(1381193) (18)<br />

HENDRIK VAN MINDERHOUT,<br />

1632 <strong>–</strong> 1696, CIRCLE OF<br />

Pair of paintings<br />

HARBOUR SCENES WITH ANCIENT RUINS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

Each 28.5 x 37.5 cm.<br />

One painting with residual signature lower left, the<br />

other with residual signature lower right. Each in gilt<br />

ostentatious frame.<br />

€ 9.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

163


385<br />

MICHIEL CARRÉE,<br />

1657 DEN HAAG <strong>–</strong> 1727/47 ALKMAAR<br />

ARKADISCHE LANDSCHAFT MIT HIRTENIDYLLE<br />

UNTER ANTIKEN MONUMENTEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

81 x 101 cm.<br />

Am Pyramidensockel signiert und datiert „1695“.<br />

Im unteren Zentrum der Darstellung eine Hirtengruppe<br />

mit Rindern und Schafen an einem Steinbrunnen mit<br />

obeliskartigem, figürlich gemeißeltem Aufsatz. Daneben<br />

eine weitere antike Vase auf hohem Podest sowie<br />

ein hoher Säulenstumpf. Die antiken Denkmäler vor<br />

dem Hintergrund einer Baumgruppe, die im Spätabendlicht<br />

steht. Links zieht die römische Ruinenlandschaft<br />

nach hinten, überzogen von abendlich beleuchteten<br />

Wolken. Das Hirtenpaar in gestikulie ren der<br />

Bewegung wiedergegeben, dazwischen als origineller<br />

Einfall ein Äffchen, das auf einem Esel reitet.<br />

(13803411) (10)<br />

MICHIEL CARRÉE,<br />

1657 THE HAGUE <strong>–</strong> 1727 ALKMAAR<br />

ARCADIAN LANDSCAPE WITH A PASTORAL IDYLL<br />

UNDER ANCIENT MONUMENTS<br />

Oil on canvas.<br />

81 x 101 cm.<br />

Signed and dated “1695” on pyramid base.<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

164 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


386<br />

NICOLAES BERCHEM,<br />

1620 HAARLEM <strong>–</strong> 1683 AMSTERDAM<br />

DIE FÄHRE AM FLUSS, UM 1655<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

80 x 104 cm.<br />

In profiliertem Holzrahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Alessandro Agresti,<br />

Rom, 27. Juni 2023, das Gemälde Nicolaes Berchem<br />

zuschreibend, in Kopie.<br />

In einer sommerlich beleuchteten leicht hügeligen<br />

Landschaft ein im Vordergrund befindlicher Flusslauf,<br />

dahinter eine Ruine und eine Baumgruppe. Zahlreiche<br />

Personen haben sich teilweise mit ihrem Vieh am Ufer<br />

versammelt, um mittels eines Bootes überzusetzen.<br />

Literatur:<br />

Vgl. G. Dillon, Nicolaes Berchem, incisore e inventore,<br />

1620 - 1683: stampe dalla collezione Remondini,<br />

Bassano del Grappa, 1981.<br />

Vgl. G. Jansen, Berchem in Italy: notes on an unpublished<br />

painting, in: Hoogsteder-Naumann mercury,<br />

2, 1985, S. 13-17.<br />

Vgl. S. Seymour, Dutch pictures in the collection of<br />

cardinal Silvio Valenti Gonzaga, in: Simiolus, 17, 1987,<br />

S. 169 - 190.<br />

Vgl. G. Carlo Sciolla, Su alcuni disegni olandesi „italianizzati“<br />

della Biblioteca Reale di Torino, in: Aux quatre<br />

vents, W. A. Bashloo, E. Grasman, Florenz 2002,<br />

S. 109 - 114.<br />

Vgl. P. Bisboer, Nicolaes Berchem: in het licht van<br />

Italie, Gent, 2006. (1380642) (13)<br />

NICOLAES BERCHEM,<br />

1620 HAARLEM <strong>–</strong> 1683 AMSTERDAM<br />

THE FERRY ON THE RIVER, AROUND 1655<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

80 x 104 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Alessandro<br />

Agresti, Rome, 27 June 2023, attributing the painting<br />

to Nicalaes Berchem.<br />

Literature:<br />

Cf. G. Dillon, Nicolaes Berchem, incisore e inventore,<br />

1620 - 1683: stampe dalla collezione Remondini,<br />

Bassano del Grappa, 1981.<br />

Cf. G. Jansen, Berchem in Italy: notes on an unpublished<br />

painting, in: Hoogsteder-Naumann mercury,<br />

2, 1985, pp. 13-17.<br />

Cf. S. Seymour, Dutch pictures in the collection of<br />

cardinal Silvio Valenti Gonzaga, in: Simiolus, 17, 1987,<br />

pp. 169 - 190.<br />

Cf. G. Carlo Sciolla, Su alcuni disegni olandesi “italianizzati”<br />

della Biblioteca Reale di Torino, in: Aux quatre<br />

vents, W. A. Bashloo, E. Grasman, Florence<br />

2002, pp. 109 - 114.<br />

Cf. P. Bisboer, Nicolaes Berchem: in het licht van<br />

Italie, Gent, 2006.<br />

€ 18.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

165


387<br />

NICOLAS BERTUZZI,<br />

1710 ANCONA <strong>–</strong> 1777<br />

SCHLACHTENSZENE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

72 x 113 cm.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Beigegeben eine Expertise von Prof. Giancarlo Sestieri,<br />

13. Februar 2013, in Kopie.<br />

Auf freiem Feld in weiter, teils bergiger Landschaft die<br />

heftig tobende Schlacht mit zahlreichen Soldaten zu<br />

Pferde. In der Mitte des Vordergrunds ein auf dem<br />

Boden liegender Schimmel, dessen Reiter rechts<br />

neben ihm zu Boden gestürzt ist. Dahinter erhebt<br />

sich eine kleine, im Schatten liegende kuppelförmige<br />

Gruppe aus weiteren miteinander kämpfenden Soldaten,<br />

von denen einzelne herausragen, darunter ein<br />

Mann ganz in glänzender Rüstung, ein weiterer mit<br />

altrosafarbener Jacke und gezücktem Degen und<br />

schließlich ein Soldat, der mit einer Pistole auf einen<br />

reitenden Fahnenträger abfeuert. Im Zentrum dieser<br />

angedeuteten Anhöhe eine große Kanone. Im linken<br />

Hintergrund weitere kämpfende und zu Boden gegangene<br />

Soldaten, überwiegend in sandfarbenen und<br />

rosafarbenen sowie hellblauen Kleidungsstücken. Am<br />

Rand der rechten Bildseite weitere Kämpfer zu erkennen,<br />

vor hohem blauem, teils durch das Feuer der<br />

Schlacht rötlich verfärbtem Himmel mit zahlreichen<br />

aufsteigenden Rauchwolken. Malerei bei der durch<br />

Kleidungsstücke farblich Akzente gesetzt werden und<br />

durch die Lichtführung einzelne Szenen und Figuren<br />

im Vordergrund stehen.<br />

(1380345) (18)<br />

NICOLAS BERTUZZI,<br />

1710 ANCONA <strong>–</strong> 1777<br />

BATTLE SCENE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

72 x 113 cm.<br />

Accompanied by an expert's report by Professor<br />

Giancarlo Sestieri, 13 February 2013, in copy.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

166 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


388<br />

JEAN-BAPTISTE LALLEMAND,<br />

1716 <strong>–</strong> UM 1803, ZUG.<br />

SÜDLICHE IDEALLANDSCHAFT<br />

MIT ZIEHENDEN HIRTEN<br />

JEAN-BAPTISTE LALLEMAND,<br />

1716 <strong>–</strong> CA. 1803, ATTRIBUTED<br />

SOUTHERN ARCADIAN LANDSCAPE<br />

WITH TRAVELLING SHEPHERDS<br />

Öl auf Leinwand.<br />

73 x 98 cm.<br />

Von einer felsigen Anhöhe in einen gewundenen Weg<br />

ins Tal ziehende Hirten mit Maultierkarren und Eseln<br />

sowie einer Ziegenherde. Die Szenerie seitlich gerahmt<br />

durch einen hochragenden Baum links sowie<br />

einen rechts hochsteigenden Felsen mit Wurzeln und<br />

Sträuchern bewachsen. Weiter unten im Tal auf grünen<br />

Matten zwischen einem Laubwäldchen antikische Gebäude<br />

mit Zinnentürmen vor abfallender Berg kette. Der<br />

Himmel mit nach links ziehenden Wolken, belichtet<br />

durch die sinkende Sonne zwischen hellen Wolkenstreifen.<br />

Lebendige Wiedergabe des bewegten Sujets.<br />

Auffallend die aus dem französischen Rokoko herzuleitende<br />

Farbigkeit und Bewegtheit der Vegetation sowie<br />

der leuchtenden Textilien, was auf einen Einfluss<br />

durch die Malerei im Umkreis von Boucher hinweist.<br />

(1380344) (10)<br />

Oil on canvas.<br />

73 x 98 cm.<br />

€ 20.000 - € 40.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

167


389<br />

DEUTSCH-ÖSTERREICHISCHER MALER<br />

DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

LEDA UND DER SCHWAN<br />

GERMAN-AUSTRIAN SCHOOL,<br />

18TH CENTURY<br />

LEDA AND THE SWAN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

128 x 102 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Der griechischen Sage zur Folge verliebte sich Zeus in<br />

die Königstochter Leda, näherte sich ihr in Gestalt eines<br />

Schwans und schwängerte sie. In einem gemalten<br />

Hochoval, vor einem aufgehängten Tuch stehend die<br />

schöne junge Leda mit nacktem Oberkörper und einem<br />

weißen Gewand mit blauem Umhang. Sie hat blondes<br />

langes Haar mit einer Perlenkette, zudem trägt<br />

sie einen Perlohrring. Sie ist leicht nach hinten gebeugt<br />

und hält mit ihrer linken Hand einen weißen<br />

Schwan, während sie ihn mit ihrer rechten Hand<br />

leicht abzuwehren scheint. Mit ihrem leicht geöffnetem<br />

roten Mund und den dunklen blauen Augen blickt<br />

sie gelassen und sinnlich aus dem Bild heraus. In der<br />

Malerei der Kunstgeschichte beliebtes Motiv.<br />

(1381554) (4) (18)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

128 x 102 cm.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

168 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


390<br />

ITALIENISCHER KÜNSTLER<br />

DES 18. JAHRHUNDERTS IN DER NACHFOLGE<br />

DES TIZIAN<br />

DANAË DEN GOLDREGEN EMPFANGEND<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

114 x 165,5 cm.<br />

Auf der Loggia eines herrschaftlichen Gebäudes liegt<br />

die unbekleidete Danaë unter einem Baldachin, begleitet<br />

von einem Cupido. Aus einer Wolke heraus lässt<br />

sich Zeus, verwandelt als Goldregen, zu ihr nieder.<br />

Das Gemälde orientiert sich an einem Werk von Tizian,<br />

das sich in der Sammlung Farnese des Museo di<br />

Capo dimonte in Neapel befindet. Rest.<br />

(1380641) (10)<br />

ITALIAN SCHOOL,<br />

18TH CENTURY<br />

FOLLOWER OF TITIAN<br />

DANAË RECEIVING THE GOLDEN RAIN<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

114 x 165.5 cm.<br />

The painting is based on a work by Titian held at the<br />

Farnese Collection of the Museo di Capodimonte in<br />

Naples. Restored.<br />

€ 13.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

169


391<br />

JOHANN ELEAZAR SCHENAU,<br />

1737 GROSSSCHÖNAU <strong>–</strong> 1806 DRESDEN<br />

DAS ZERBROCHENE GESCHIRR<br />

Öl auf Leinwand.<br />

48 x 38 cm.<br />

Links unten (auf dem Tuchzipfel) signiert<br />

„Schenau 1767“.<br />

Im original vergoldeten Rahmen, darauf graviertes<br />

Künstlernamensschild.<br />

Das Gemälde zählt zu jener Reihe von Genrebildern,<br />

bei denen sich der Maler auch den intimen Situationen<br />

der Gesellschaft gewidmet hat, wenngleich er<br />

aufgrund seiner Karriere bereits Aufträge für hochhöfische<br />

Portraits - auch am französischen Hof <strong>–</strong> erhalten<br />

hatte. Von C. FR. de Silvestre am Dresdener Hof<br />

und in Paris an der Académie royale de peinture et de<br />

sculpture ausgebildet, im Freundeskreis von Boucher<br />

oder de La Tour, erreichte er alsbald einen hohen<br />

Bekanntheitsgrad. Nicht unerheblich für seine Feinmalerei<br />

dürfte seine Tätigkeit in der Porzellanmalerei<br />

in Sèvres gewesen sein. In Paris wurde er als einer der<br />

angesehensten Genremaler bekannt, schuf Portraits<br />

von Maria Josepha und der Madame de Pompadour.<br />

Das Genrebild zeigt mit originellem, der Zeit entsprechend<br />

erzählerischem Inhalt das Innere einer<br />

Bürgerstube. Eine junge Mutter sitzt im Bildzentrum<br />

hell beleuchtet vor dunklem Hintergrund neben ihrem<br />

Kleinkind, das sich ängstlich in die weiße Schürze<br />

hüllt, dahinter ein etwas älterer Knabe, der sich angstvoll<br />

hinter seinem Buch versteckt, während der Vater<br />

links auf zerbrochenes Geschirr und eine Flasche am<br />

Boden weist, die Zuchtrute in der rechten Hand. Dagegen<br />

bittet die junge Mutter lächelnd um Milde. Im<br />

Hintergrund stilllebenhaft arrangierte Gefäße, Weinglas,<br />

Weinflasche und Brot vor der Öffnung eines gemauerten<br />

Ofens.<br />

Provenienz:<br />

Dieses Gemälde war Leihgabe in Köln, Wallraf- Richartz-<br />

Museum, Inv.Nr. Dep. 543 (Inventar 1925).<br />

Privatsammlung, Deutschland.<br />

Anmerkung 1:<br />

Gisela Zick, Der zerbrochene Krug als Bildmotiv des<br />

18. Jahrhunderts, Wallraf-Richartz-Jahrbuch, 1969,<br />

31, S. 149-204, bei J. B. Greuze findet sich das Motiv<br />

der „cruche cassée“ als Einfiguren-Stück 1777 (Paris,<br />

Louvre). Einer ähnlichen Metaphorik bedient sich das<br />

frühe Werk „Les Œufs cassés“ (1756, New York,<br />

Metropolitan Museum of Art), wobei ein Korb mit<br />

zerbrochenen Eiern das vorgängige erotische Verhältnis<br />

zwischen der betrübten Magd und dem jungen<br />

Mann andeutet. „La réussite“, vgl. Becker 1971,<br />

Abb. 3; Schmidt, 1926, S. 36 und Anhang I, 1.<br />

Anmerkung 2:<br />

Als Beigabe ein seitenverkehrter Stich von Claude<br />

Duflos (1700-1786), betitelt „La mère qui intercède“,<br />

hinter Glas gerahmt, 70,2 x 54 cm.<br />

Literatur:<br />

Das Original dieses Gemäldes ist abgebildet in:<br />

Ekkehard Mai (Hrsg.), Das Kabinett des Sammlers.<br />

Gemälde vom XV. bis XVIII. Jahrhundert, Köln 1993,<br />

S. 301, 302, 303.<br />

Werner Schmidt, Johann Eleazar Zeissig, gen. Schenau.<br />

1737-1806, Diss., Heidelberg 1926, Abb. 6, S. 37f.,<br />

Nr. 57 der Grafiken (zu „La crédulité sans réflexion“),<br />

Nr. 22 der Grafiken (zu „La mère qui intercède“).<br />

Wolfgang Becker, Paris und die deutsche Malerei<br />

1750-1840, München 1971, S. 21ff.<br />

Hein-Thomas Schulze Altcappenberg, „Le Voltaire<br />

de l‘Art“. Johann Georg Wille (1715-1808) und seine<br />

Schule in Paris, Diss., Münster 1987, S. 346f. (=<br />

Kunstgeschichte. Form und Interesse, 16.)<br />

(1380347) (11)<br />

JOHANN ELEAZAR SCHENAU,<br />

1737 GROSSSCHÖNAU <strong>–</strong> 1806 DRESDEN<br />

THE BROKEN DISHES<br />

Oil on canvas.<br />

48 x 38 cm.<br />

Signed “Schenau 1767” lower left (on the tip of the<br />

cloth).<br />

Provenance:<br />

This painting was on loan in Cologne, Wallraf-Richartz-<br />

Museum, inv. no. dep. 543 (1925 inventory).<br />

Private collection, Germany.<br />

Note:<br />

Accompanied by a side-inverted engraving by Claude<br />

Duflos (1700-1786), titled “La mère qui intercède”,<br />

framed under glass, 70.2 x 54 cm.<br />

Literature:<br />

The original of this painting is illustrated in: Ekkehard<br />

Mai (Hrsg.), Das Kabinett des Sammlers. Gemälde<br />

vom XV. bis XVIII. Jahrhundert, Köln 1993, pp. 301,<br />

302, 303.<br />

€ 14.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

170 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


392<br />

FRANZÖSISCHER KÜNSTLER<br />

DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

JUNGE SÄNGERIN <strong>–</strong> ALLEGORIE DER MUSIK<br />

Öl auf Leinwand.<br />

62 x 85 cm.<br />

Goldrahmen mit französischem Dekor des 18. Jahrhunderts.<br />

Höchst qualitätvolles Halbbildnis einer jungen Sängerin,<br />

die ein offenes Notenbuch in Händen hält und mit<br />

leicht geöffnetem Mündchen nach oben blickt. Ihre<br />

äußerst noble Seidenkleidung mit Goldbrokat sowie<br />

ein Perlenanhänger, aber auch die im Hintergrund erkennbare<br />

Säule, zeigen sie als Mitglied einer Adelsfamilie,<br />

wobei es in diesen Kreisen üblich war, dass<br />

sich die Damen der Musik verschrieben hatten. Damit<br />

ist das Gemälde als Portraitbildnis zu sehen. Die leicht<br />

gepuderte Frisur mit eingeflochtener Perlenkette verweist<br />

auf das dritte Viertel des 18. Jahrhunderts. Der<br />

Malstil weist deutlich französische Einflüsse auf. A.R.<br />

(1380584) (11)<br />

FRENCH SCHOOL,<br />

18TH CENTURY<br />

YOUNG FEMALE SINGER <strong>–</strong> ALLEGORY OF MUSIC<br />

Oil on canvas.<br />

62 x 85 cm.<br />

Gilt frame with French décor of the 18th century.<br />

High-quality half-length portrait of a young female<br />

singer holding an open music book in her hands, her<br />

mouth slightly opened and gazing upwards.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

172 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


393<br />

GIUSEPPE GAMBARINI,<br />

1680 BOLOGNA <strong>–</strong> 1725 EBENDA, ZUG.<br />

Gemäldepaar<br />

DIE MILDTÄTIGKEIT<br />

sowie<br />

MILDTÄTIGE GABEN ENTGEGENNEHMENDE<br />

FRANZISKANERMÖNCHE<br />

Jeweils Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

98 x 127 cm.<br />

Sowie 95 x 128 cm.<br />

Jeweils in vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Auf dem einen, in der weit geöffneten hölzernen Eingangstür<br />

eines Klosters drei Nonnen in braunem Habit<br />

mit weißem Schleier, an Bedürftige Brot verteilend. In<br />

der Mitte, vor dem Kloster stehend, ein alter Mann und<br />

ein Kind, beide in zerlumpten Kleidern, von der am vorderen<br />

Eingang stehenden Nonne Brot in einen Hut erhaltend,<br />

während ihre andere Hand einem knienden<br />

Mädchen Brot entgegenreicht. Eine weitere Schwester<br />

einen geflochtenen Korb mit den Brotspenden<br />

haltend. Im nächtlichen Hintergrund, linksseitig des<br />

Gebäudes, eine weitere Schar von Bedürftigen zu erkennen.<br />

Im Vordergrund links unten ein liegender, wohl<br />

verletzter jüngerer Mann, der ebenfalls um Hilfe bei<br />

den Klosterschwestern sucht. Malerei, bei der die<br />

Mildtätigkeit der Schwestern im Vordergrund steht, in<br />

zurückhaltender Farbgebung. Für den italienischen<br />

Maler des Spätbarocks typisches Gemälde.<br />

Auf dem anderen, in nächtlicher bergiger Landschaft<br />

zwei Franziskanermönche in braunem Habit mit Kapuze,<br />

die bei Bauern Nahrung einsammeln. Sie sind in<br />

Begleitung eines grauen Mulis, das als Lastenträger<br />

einen Korb an seiner Seite hängen hat. Im Vordergrund<br />

links zwei Frauen mit langen Gewändern und<br />

Strohhüten mit ihren Kindern, von denen ein Mädchen<br />

einem Mönch eine Tonschale, wohl mit Eiern, hinhält.<br />

Auf der rechten Bildseite der zweite Mönch in Rückenansicht,<br />

im Gespräch mit drei weiteren Bauern, von<br />

denen einer mit roter Weste und roter Kopfbedeckung<br />

einen Korb mit weiteren Eiern oder Früchten ihm entgegenbringt.<br />

Die Franziskaner, die selbst in frei gewählter<br />

Armut leben, nehmen diese Speisen und Spenden<br />

der Mildtätigkeit gerne entgegen. Malerei in überwiegend<br />

beige-brauner Farbigkeit, akzentuiert durch<br />

dunkelblaue Kleidungsstücke, zudem gekonnte helldunkle<br />

Lichtführung.<br />

(13816622) (2) (10)<br />

174 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


GIUSEPPE GAMBARINI,<br />

1680 BOLOGNA <strong>–</strong> 1725 IBID., ATTRIBUTED<br />

Pair of paintings<br />

THE CHARITY<br />

as well as<br />

FRANCISCAN MONKS RECEIVING<br />

CHARITABLE GIFTS<br />

Each oil on canvas. Relined.<br />

98 x 127 cm. And 95 x 128 cm.<br />

Each in a gilded magnificent frame.<br />

€ 60.000 - € 80.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

175


394<br />

GIULIANO TRABALLESI,<br />

1727 FLORENZ <strong>–</strong> 1812 MAILAND, ZUG.<br />

DIE MORGENRÖTE, DIE DIE NACHT AUSLÖSCHT<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

116 x 97 cm.<br />

In dekorativem, teilvergoldeten Rahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Dr. Federica Spadotto<br />

mit zwei Vergleichen, in Kopie vorliegend.<br />

Im Zentrum des Gemäldes die ruhige Allegorie der<br />

Aurora, der römischen Göttin der Morgenröte, in der<br />

Gestalt eines schönen blonden, mit Rosen bekrönten<br />

Mädchens in einem Gewand in weichen grün und<br />

rosa Farbtönen mit Goldfäden besticktem Gürtel. Sie<br />

hält einen Vogel in ihrer ausgestreckten linken Hand,<br />

um sie herum drei Putti, von denen der neben ihr<br />

rechts stehende eine brennende Fackel hält und so<br />

symbolisch mit ihr die Nacht vertreibt. Laut Dr. Spadotto<br />

gehört Feuer zusammen mit dem floralen Element<br />

zur üblichen Ikonografie des Themas; solche Darstellungen<br />

fanden breite Zustimmung im Geschmack<br />

der Zeit.<br />

(1380532) (18)<br />

GIULIANO TRABALLESI,<br />

1727 FLORENCE <strong>–</strong> 1812 MILAN, ATTRIBUTED<br />

DAWN FREES THE NIGHT<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

116 x 97 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Dr Federica<br />

Spadotto with two examples of comparison, in copy.<br />

€ 30.000 - € 35.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

176 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


395<br />

JAN GRIFFIER D. Ä.,<br />

1645 AMSTERDAM <strong>–</strong> 1718 LONDON<br />

FLUSSLANDSCHAFT MIT GROSSER BURGRUINE<br />

UND FIGUREN<br />

Öl auf Holz.<br />

37 x 49 cm.<br />

Links unten auf Steinblock signiert „GRIFFIER“. Verso<br />

rotes Lacksiegel.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Unter hohem Himmel im harmonischen Licht der untergehenden<br />

gelblichen Sonne ein Fluss mit kleinen Kaskaden<br />

in bergiger Landschaft. Linksseitig des Flusses<br />

führen mehrere Wege zwischen grünen Wiesenflächen,<br />

auf denen Schafherden grasen, zu einer alten großen<br />

Burgruine. Im Vordergrund links ein Kavalier auf einem<br />

Schimmel, der einer stehenden Frau mit kleinem Kind<br />

bei ausgestrecktem Arm wohl auf einen Weg hindeutet.<br />

Ihm voran ein kleines springendes, weiß-braun<br />

geflecktes Hündchen. Stimmungsvolle harmonische<br />

Malerei in der typischen Manier des Künstlers.<br />

(1360671) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

178 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


396<br />

FRANZÖSISCHER MALER UM 1700<br />

ALEXANDER UND PYTHIA IM TEMPEL<br />

Öl auf Leinwand.<br />

101 x 119,5 cm.<br />

Das Gemälde ist Beispiel für das große Interesse an<br />

antiken Mythendarstellungen im 18. Jahrhundert.<br />

Als Alexander der Große seinen Perserfeldzug plante,<br />

begab er sich nach Delphi und bat die Seherin Pythia<br />

in Delphi um Rat, doch Pythia vertröstete ihn. Das<br />

Orakel dürfe nur zu den von den Göttern bestimmten<br />

Zeiten befragt werden. Unwillig zu warten, führte er<br />

Pythia mit Gewalt in den Tempel, wobei sie lediglich<br />

rief: „Lass mich los, du bist ja doch unüberwindlich!“.<br />

Darauf Alexander: „auf diese Antwort habe ich gehofft“<br />

und ließ sie. Der Maler hat diese Legende bühnenhaft-theatralisch<br />

aufgebaut, die Szenerien in den Hof<br />

des Tempels gesetzt, und die beiden Hauptfiguren<br />

und den Tempelpriester schlaglichtartig beleuchtet. In<br />

beinahe sich entschuldigender Geste wendet sich<br />

Alexander dem alten erzürnten Priester zu. Rechts im<br />

Bild ist ein blumengeschmückter junger Stier zu sehen,<br />

der wohl im Auftrag Alexanders als Dank für den Rat<br />

geopfert werden soll. A.R.<br />

Provenienz:<br />

Privatsammlung Frankreich.<br />

(1370023) (11)<br />

€ 5.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

179


397<br />

JOSEPH VERNET,<br />

1714 AVIGNON <strong>–</strong> 1789 PARIS, ZUG.<br />

SEESTURM MIT SCHIFFBRÜCHIGEN<br />

AN FELSENKLIPPEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

54,5 x 65 cm.<br />

Wie in vielen seiner Bilder zeigt Vernet hier eine vom<br />

Sturm aufgepeitschte Flut an einer Felsenküste mit<br />

Segelschiffen in Schräglage. Aus einem Kahn retten<br />

sich Schiffbrüchige auf die Klippen, darunter eine Frau<br />

mit Kleinkind auf dem Schoß, daneben ein Hund, der<br />

ängstlich den Schwanz einzieht. Einziger Hoffnungsschimmer<br />

das Sonnenlicht, das auf die Stadt im Hintergrund<br />

fällt.<br />

Wenn die Legende vom Künstler erzählt, er hätte sich<br />

während eines tobenden Sturms an den Mast eines<br />

Schiffes binden lassen, um die Kräfte der Natur selbst<br />

zu erleben, dann versteht man das Interesse Vernets<br />

in seinem Gesamtwerk, das sich überwiegend stürmischen<br />

Brandungen und Schiffbrüchen widmet.<br />

Vernet lernte bereits 14-jährig bei seinem Vater, der als<br />

Dekorationsmaler gearbeitet hat. Eine Studienreise<br />

führte den begabten Schüler von René de Vialy in<br />

Aix-en-Provence nach Rom zu Bernardino Vincenzo<br />

Fergioni. Die Seereise dorthin hatte den jungen Künstler<br />

zudem diesem Sujet nahegebracht. 1743 wurde er in<br />

die von Papst Gregor XIII. gestiftete Accademia Nazionale<br />

di San Luca aufgenommen. In Frankreich wurde<br />

er alsbald durch den Marquis de Marigny an den Hof<br />

vermittelt, durfte im Louvre wohnen und wurde Mitglied<br />

der Académie royale de peinture. Dennoch tradierte<br />

er in seinem Werk die Einflüsse der italienischen<br />

Maler wie etwa Giovanni Paolo Panini. A.R.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Claude Pétry (Hrsg.), Vernet - La marine à voile<br />

de 1650 à 1890. Autour de Claude-Joseph Vernet,<br />

Ausstellungskatalog, Rouen 1999.<br />

Vgl. Léon Lagrange: Joseph Vernet et la peinture au<br />

XVIIe siècle. 2. Auflage. Paris 1864.<br />

Vgl. Laurent Manœuvre, Eric Rieth, Joseph Vernet:<br />

Les Ports de France. Arcueil 1994.<br />

(1380953) (11)<br />

JOSEPH VERNET,<br />

1714 AVIGNON <strong>–</strong> 1789 PARIS, ATTRIBUTED<br />

STORM AT SEA WITH CASTAWAYS ON ROCKY<br />

CLIFFS<br />

Oil on canvas.<br />

54.5 x 65 cm.<br />

In 1743 he was accepted into the Accademia Nazionale<br />

di San Luca which had been founded by Pope<br />

Gregory XIII. In France he was soon introduced to the<br />

royal court by the Marquis de Marigny, was allowed to<br />

live at the Louvre and became a member of the<br />

Académie royale de peinture.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

180 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


398<br />

JEAN-BAPTISTE PILLEMENT,<br />

1728 LYON <strong>–</strong> 1808 EBENDA, ZUG.<br />

DIE SCHIFFBRÜCHIGEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

29 x 37 cm.<br />

In dekorativem teilvergoldetem Rahmen.<br />

Wir danken Alastair Laing für freundliche Hinweise.<br />

Felsenküste im Sturm mit Wiedergabe zahlreicher<br />

Schiffbrüchiger, die sich auf die beleuchteten Felsen<br />

gerettet haben. Dahinter Wrackteile mit darauf befindlichen,<br />

teils heftig gestikulierenden Figuren und rechts<br />

schräg stehende Masten eines untergegangenen<br />

Schiffes vor dunklem, teilweise aufleuchtendem Gewitterhimmel.<br />

Im Hintergrund links ein Küsten streifen<br />

mit Leuchtturm.<br />

JEAN-BAPTISTE PILLEMENT,<br />

1728 LYON <strong>–</strong> 1808 IBID., ATTRIBUTED<br />

THE CASTAWAYS<br />

Oil on canvas.<br />

29 x 37 cm.<br />

We would like to thank Mr. Alastair Laing for his kind<br />

advice.<br />

A rocky coast in a storm represented with numerous<br />

castaways, who saved themselves on an illuminated<br />

cliff.<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Anmerkung:<br />

Das Werk des Künstlers besteht größtenteils aus<br />

Landschaften, wovon die meisten in den 1780er-<br />

Jahren entstanden sind, als er auch die Marinemalerei<br />

für sich entdeckte. Er schaffte es, sehr sensibel<br />

und differenziert Licht sowie atmosphärische Effekte<br />

einzufangen.<br />

(13803412) (18)<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

181


399<br />

JOHANNES GLAUBER,<br />

AUCH „JAN GLAUBER“, GENANNT „POLIDORO“,<br />

1646 UTRECHT <strong>–</strong> UM 1726 SCHOONHAVEN, ZUG.<br />

ARKADISCHE LANDSCHAFT MIT FELSEN,<br />

BURG AM UFER UND FIGURENSTAFFAGE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

74 x 93,5 cm.<br />

Das Bildthema, die Malweise und die Figurendarstellung<br />

des Gemäldes dem Gesamtwerk des Malers.<br />

Glauber war laut den Quellen Sohn des Naturwissenschaftlers<br />

Rudolph Glauber; auch die Geschwister<br />

Diana und Johann Gottlieb widmeten sich der Malerei.<br />

Als Schüler des Nicolaes Berchem beschäftigte er<br />

sich zunächst mit italianisierenden Landschaften für<br />

die Amsterdamer Gesellschaft. Nach einem Aufenthalt<br />

in Paris bei dem Kunsthändler und Blumenmaler<br />

Picart zog er weiter nach Lyon und schließlich nach<br />

Rom, wo er sich zwei Jahre aufhielt, was seinen Stil<br />

wesentlich prägen sollte. Weitere Stationen waren<br />

Venedig, Padua, Hamburg und Kopenhagen. Alle diese<br />

Stationen hinterließen Eindrücke für seine Malerei,<br />

wobei <strong>–</strong> wie in vorliegendem Gemälde zu sehen <strong>–</strong> er<br />

durch sein Interesse an der Kombination von Landschaft<br />

und antiker Figurenstaffage bereits früh das erst<br />

später so gängig gewordene Sujet der „arkadischen<br />

Landschaft“ aufgegriffen hatte.<br />

Die ideale Vorstellung des einfachen, friedlichen Lebens<br />

in unberührter Landschaft drückt sich auch in diesem<br />

Bild aus. Ziegen unter Bäumen an einem Hang, die<br />

beiden antiken Hirten mit Hund und Esel im Vordergrund<br />

sind als derartige Versatzstücke zu sehen, wie<br />

wir sie noch weit später in der Malerei von Nicolas<br />

Poussin und der Romantik wiederfinden. A.R.<br />

(1380952) (11)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

400<br />

FRÜHROMANTISCHER MALER<br />

DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

IDEALE LANDSCHAFT MIT EINER RUINE<br />

BEI EINEM WASSERFALL<br />

Öl auf Leinwand.<br />

92 x 88 cm.<br />

Verso mit Etiketten des „Walker Art Center“ in<br />

Minneapolis.<br />

Holzgeschnitzter Rahmen.<br />

Zweite Hälfte 18. Jahrhundert.<br />

Großformatiges Gemälde in idealer, romantisierender<br />

Landschaftsauffassung; Blick von vertieftem Standpunkt<br />

über einen Wasserfall mit Burgruine. Während<br />

die Sonne untergeht und der Himmel sich leicht rötlich<br />

färbt, ruhen sich ein paar Hirten mit ihrem Vieh am<br />

Rand einer Klippe aus. Die Ruine einer Burg steht im<br />

Mittelpunkt der Komposition. Das Vorgebirge ist von<br />

einem rauschenden Wasserfall umhüllt. Ein dünner<br />

Nebel wird von dem Wasserfluss erzeugt, dessen<br />

Bewegung die Sprache der Romantik vorwegnimmt,<br />

in der natürliche Elemente mit Gefühlen aufgeladen<br />

werden und diese beim Betrachter hervorrufen. Die<br />

Malart sowie die Details, mit denen die Hirten und<br />

das Vieh versehen sind, erinnern an niederländische<br />

Maler des 17. Jahrhunderts, wie Nicolaes Berchem<br />

(1620 Haarlem-1683 Amsterdam).<br />

(1380951) (10)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

182 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


401<br />

JAN GABRIELSE SONJE,<br />

UM 1625 DELFT <strong>–</strong> 1707 ROTTERDAM, NACH<br />

FLUSSLANDSCHAFT MIT REISENDEN<br />

JAN GABRIELSE SONJE,<br />

CA. 1625 DELFT <strong>–</strong> 1707 ROTTERDAM, AFTER<br />

RIVER LANDSCAPE WITH TRAVELLERS<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

67 x 104,5 cm.<br />

Links unten mit Signatur und Datum.<br />

In ornamental verziertem breitem Rahmen.<br />

Von dem Ufer einer Flussschlaufe aus gesehen mit<br />

einem Repoussoirbaum auf der linken Seite sieht<br />

man anlandende flache teils mit Segeln versehene<br />

Boote und entsprechende Personen. Dahinter sich<br />

eine Burg auf einem Hügel erhebend mit weitem Ausblick<br />

über eine Hügelkette im sonnigen Dunst. Der<br />

Vordergrund mit auf Eseln reisenden Personen.<br />

(1380671) (3) (13)<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

67 x 104.5 cm.<br />

Signature and date lower left.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

183


402<br />

JOHANN GEORG STUHR,<br />

UM 1640 <strong>–</strong> 1721<br />

SÜDLICHE HAFENLANDSCHAFT<br />

MIT KAUFFAHRTEI-STAFFAGE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

73 x 88 cm.<br />

Rechts unten am Säulensockel signiert „J. Georg<br />

Stuhr“.<br />

Der Hamburger Maler hat sich hier an der italienischen<br />

Capriccio-Malerei orientiert. Dies im Gegensatz<br />

zu einigen wenigen Stadtansichten Hamburgs, wo es<br />

um Detailgenauigkeit ging. Doch der überwiegende<br />

Teil seines Œuvres zeigt ähnliche Hafenlandschaften<br />

wie hier mit Ruinen antiker Tempel. Für die norddeutsche<br />

Klientel der Zeit waren solche südlichen Ansichten<br />

wohl von hohem Interesse. Hier im Bild ist eine Hafenbucht<br />

gezeigt, gesäumt von Felsen, mit Segelschiffen<br />

auf offenem Meer. Orientalische und europäische Händler,<br />

Hafenarbeiter und Seeleute beleben die Darstellung,<br />

wie ebenso der Himmel mit gebauschten Wolken.<br />

Die Hamburger Kunsthalle erwarb 1898 zwei Seeschlachten,<br />

die Patriotische Gesellschaft zu Hamburg<br />

1927 das Gemälde „Baumhaus mit Binnenhafen“,<br />

heute im Museum für Hamburgische Geschichte. A.R.<br />

(1381308) (1) (11)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

184 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


403<br />

GERARD HOET D. Ä.,<br />

1648 ZALTBOMMEL <strong>–</strong> 1733 DEN HAAG<br />

Holländischer Genre-, Historien- und Bildnismaler, der<br />

unter dem Einfluss der französischen Dekorationsmalerei<br />

steht. Seine Werke meist mit mythologischem<br />

oder biblischem Thema.<br />

FRÜHLINGSFEST IN DER ANTIKE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

50,5 x 63 cm.<br />

Gezeigt ist eine Versammlung von Feiernden außerhalb<br />

der Stadt, die Mauern sind rechts oben zu erkennen.<br />

Im Bildzentrum ragt der Pfeiler eines großen Torbogens<br />

auf, mit Steinrelief und einer Büste des jugendlichen<br />

Dionysos, der hier soeben mit Blumen bekränzt<br />

wird. Zahlreiche Figuren tummeln sich, zum Teil Weinschalen<br />

hebend, im Mittel- und Hintergrund. Unter<br />

den vorderen, heller beleuchteten Figuren ist ein<br />

Mädchen zu sehen, das Blumenkränze verteilt, links<br />

daneben eine Gruppe mit Leier, Flöte und Tamburin.<br />

Links im Bild ist eine Opferung eines Lammes zu sehen,<br />

davor ein kleiner, blumengeschmückter Opferaltar, umgeben<br />

von Weihegeschenken wie Schalen und Amphoren.<br />

Links zieht die Landschaft hin zu blauen Bergen<br />

mit darüberziehenden hellen Wolken. Ein kahler<br />

Baum fungiert als Repoussoir. Das Gemälde bezieht<br />

die Lebendigkeit gerade durch den qualitätvoll eingesetzten<br />

Kontrast zwischen hellen und farbig gedämpften,<br />

überwiegend ins Braun ziehenden Bildpartien. A. R.<br />

Anmerkung:<br />

Der Maler hat sich in seinen Werken mehrfach dem<br />

Leben und den Festen in der griechisch-römisch<br />

Antike gewidmet. Bekannt sind sein „Opfer der Diana“,<br />

„Das Urteil des Midas“ (Museum der bildenden<br />

Künste in Leipzig ), oder das „Parisurteil“, aber auch<br />

das „Opferfest“ in der Antike. Das Interesse der Zeit<br />

an den Kulten, den Jahreszeitenfesten, den sogenannten<br />

Anthesterien, hat viele Maler angeregt, hier<br />

fantasievolle Darstellungen zu schaffen.<br />

Literatur:<br />

Walther Bernt, Die niederländischen Maler des 17.<br />

Jahrhunderts, Bd. 2, München 1980, Nr. 387 mit<br />

halbseitiger Abbildung.<br />

(1380346) (11)<br />

GERARD HOET THE ELDER,<br />

1648 ZALTBOMMEL <strong>–</strong> 1733 THE HAGUE<br />

SPRING FESTIVAL IN ANTIQUITY<br />

Oil on canvas.<br />

50.5 x 63 cm.<br />

Literature:<br />

Walther Bernt, Die niederländischen Maler des 17.<br />

Jahrhunderts, vol. 2, Munich 1980, no. 387 with<br />

half page illustration.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

185


404<br />

JACOPO AMIGONI,<br />

1682 VENEDIG <strong>–</strong> 1752 MADRID, ZUG.<br />

SUPRAPORTE MIT PUTTI UND HUND<br />

JACOPO AMIGONI,<br />

1682 VENICE<strong>–</strong> 1752 MADRID, ATTRIBUTED<br />

OVERDOOR WITH PUTTI AND DOG<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

62,5 x 120 cm.<br />

In dekorativem, vergoldeten Rahmen.<br />

Breitformiges Supraport-Bild mit Darstellung von fünf<br />

Putti in Baumlandschaft mit einem Jagdhund, den einer<br />

der Putti rechts am Strick hält. Links ein kleines,<br />

nacktes Mädchen auf einem rotem Velum liegend,<br />

die den Hund streichelt, der sie beschnuppert. Liebevolle<br />

harmonische Wiedergabe. Das Gemälde steht,<br />

insbesondere in der Farbigkeit, bereits unter dem Einfluss<br />

der französischen Malerei des 18. Jahrhunderts.<br />

(1381915) (18)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

62.5 x 120 cm.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

186 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


405<br />

CHARLES VAN LOO,<br />

1705 NIZZA <strong>–</strong> 1765 PARIS, UMKREIS DES<br />

ALLEGORIE DER MALEREI<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

123 x 153 cm.<br />

Rechts mittig eine wohl apokryphe Signatur.<br />

In ebonisiertem Kehlrahmen.<br />

In einem angedeuteten Innenraum, der seine Beleuchtung<br />

durch eine nicht näher spezifizierte Lichtquelle<br />

außerhalb des Linken Randes der Darstellung erhält,<br />

haben sich sieben Figuren versammelt. Dem Betrachter<br />

zugewandt ein junger Mann mit Malpalette und<br />

Malstab vor einer auf einer Staffelei stehenden Leinwand.<br />

Auf der Leinwand das Konterfei einer Dame,<br />

die der Maler im Begriff ist, zu portraitieren. Um diese<br />

erinnen an Charles van Loos „Allegorien der Malerei<br />

und der Bildhauerei“.<br />

CHARLES VAN LOO,<br />

1705 NICE <strong>–</strong> 1765 PARIS, CIRCLE OF<br />

ALLEGORY OF PAINTING<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

123 x 153 cm.<br />

Probably apocryphal signature at centre right.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Literatur:<br />

Vgl. Yuriko Jackall et al., America Collects Eighteenth-<br />

Century French Painting, Washington/ London 2017.<br />

Vgl. Pierre Rosenberg, Marie-Catherine Sahut, Carle<br />

van Loo, Premier peintre du Roi, Ausstellungskatalog,<br />

Nizza 1977.<br />

Vgl. Colin B. Bailey (Hrsg.), Les Amours des dieux.<br />

La peinture mythologique de Watteau à David, Paris<br />

1992. (1380701) (4) (13)<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

187


406<br />

FERDINAND BOL,<br />

1616 DORDRECHT <strong>–</strong> 1680 AMSTERDAM,<br />

UMKREIS DES<br />

PORTRAIT EINES GEHARNISCHTEN MANNES<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

121 x 91 cm.<br />

In profiliertem und gekehltem Rahmen.<br />

Leicht nach rechts gewandte Dreiviertelfigur eines<br />

Mannes mit purpurnem Umhang und blau geschlitztem,<br />

mit Goldtressen versehenem Harnischkleid.<br />

Neben ihm ein Helm mit Federbusch, auf einem Tisch<br />

liegend, hinter ihm der Ausblick auf eine geöffnete<br />

Landschaft.<br />

Anmerkung:<br />

Ein ähnliches Portrait von Ferdinand Bol wird unter der<br />

RKD-Nummer 227327 geführt und befindet sich im<br />

Los Angeles County Museum of Art, Inv.Nr. 55.33,<br />

welches ungefähr in die gleiche Zeit wie das vorliegende<br />

Gemälde, nämlich um 1663 datiert wird und<br />

mit 119,4 x 94,6 cm ungefähr die gleichen Maße aufweist.<br />

(1381928) (13)<br />

FERDINAND BOL,<br />

1616 DORDRECHT <strong>–</strong> 1680 AMSTERDAM,<br />

CIRCLE OF<br />

PORTRAIT OF A GENTLEMAN IN ARMOUR<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

121 x 91 cm.<br />

Notes:<br />

A similar portrait by Ferdinand Bol is listed at the RKD,<br />

The Hague under no. 227327 and his held at the Los<br />

Angeles County Museum of Art, inventory no. 55.33.<br />

It roughly dates to the same period as the work on<br />

offer for sale in this lot, namely ca. 1663 and measuring<br />

119.4 x 94.6 cm it approximately corresponds<br />

with the dimensions of the present work.<br />

€ 13.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

188 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


407<br />

FLORENTINISCHER MEISTER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS,<br />

KOPIE NACH DEM GEMÄLDE VON<br />

NICOLAS RÉGNIER (1590-1667)<br />

SALOME MIT DEM HAUPT DES JOHANNES<br />

DES TÄUFERS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

Durchmesser: 69 cm.<br />

In vergoldetem rechteckigen Rahmen mit rundem<br />

Ausschnitt.<br />

Vor dunklem Hintergrund das Brustbildnis der schönen<br />

Salome mit edlem roten Kleid, wohlfrisierten Haaren<br />

mit einer Feder, in ihren zarten Fingern eine flache<br />

Schale mit dem Kopf Johannes des Täufers haltend.<br />

Mit ihrem feinen Inkarnat und den glänzenden braunen<br />

Augen schaut sie ernsthaft aus dem Bild heraus. Das<br />

Licht fällt von rechts oben herab und hebt dabei besonders<br />

ihr Gesicht, das Dekolleté sowie das Gesicht<br />

des Johannes hervor. Kleiner Fleck, Rahmenschäden.<br />

(1381603) (18)<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

408<br />

FRANCESCO ALBANI,<br />

1578 BOLOGNA <strong>–</strong> 1660 EBENDA, ZUG.<br />

Albani war Schüler von Denys Fiammingo Calvaert<br />

(1540-1619) sowie von Ludovico Carracci (1555-1619)<br />

und stand in Verbindung mit Guido Reni (1575-1642),<br />

der mit ihm rivalisierte. Bekannt für seine anmutigen<br />

Frauengesichter, für die seine überaus schönen Kinder<br />

Modell gesessen haben sollen. Er unterrichtete später<br />

angeblich in der Accademia degli Incamminati. Die<br />

Werke seiner Hand, u. a. in zahlreichen öffentlichen<br />

Sammlungen und Museen, beziehen sich zumeist auf<br />

mythologische Darstellungen.<br />

DER RAUB DER EUROPA<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

145 x 197 cm.<br />

In teilvergoldetem Rahmen.<br />

Darstellung einer bekannten mythologischen Szenerie:<br />

In Landschaft die auf einem hellbraunen Stier sitzende<br />

Europa, die Tochter des phönizischen Königs Agenor<br />

und der Telephassa. Sie trägt ein hellblaues Gewand,<br />

das teils mit Goldbordüre verziert ist und hält sich am<br />

Kopf des Stiers fest, der dort und um seinen Halsbereich<br />

einen Blumenkranz trägt. Zudem über ihr im<br />

Himmelsbereich ein großer roter Umhang, gehalten<br />

von einem geflügelten Putto, weitere Putti begleiten<br />

sie, von denen zwei auf der rechten Seite zu erkennen<br />

sind. Zeus, der oberste olympische Gott, hatte sich in<br />

die Königstochter verliebt und verwandelte sich wegen<br />

seiner argwöhnischen Gattin Hera in einen Stier, um<br />

Europa zu entführen. Als Stier gewann er ihr Zutrauen<br />

und so setzte sie sich auf seinen Rücken. Links von<br />

ihr, ihre Füße mit seinem rechten Arm umklammernd,<br />

ein geflügelter Amor, einen Pfeil in seiner linken Hand<br />

haltend, mit welchem er die Liebe zwischen den beiden<br />

evoziert hatte. Am Ufer des linken Bildrands eine<br />

Dreiergruppe von Figuren in edlen Gewändern, die den<br />

Verlust und die anstehende Entführung der Königstochter<br />

Europa betrauern, die sich ihnen mit ihrer ausgestreckten<br />

Hand bei geöffnetem Mund zuwendet.<br />

Darstellung in zurückhaltender Farbgebung bei starker<br />

Hell-Dunkel-Akzentuierung.<br />

Anmerkung:<br />

Das Thema mit der Entführung der Europa durch<br />

Zeus als meist weißen Stier wurde häufig in der<br />

Malerei der Kunstgeschichte aufgegriffen, u. a.<br />

von so bekannten Malern wie Jacob Jordaens<br />

(1593-1678) und Rembrandt van Rijn (1606-1669).<br />

(13804815) (3) (18)<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

190 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


409<br />

FRIEDRICH CHRISTOPH STEINHAMMER,<br />

TÄTIG 1608 <strong>–</strong> 1623<br />

VENUS ZÜCHTIGT AMOR INMITTEN VON PUTTI<br />

UND RÖMISCHER ARCHITEKTUR<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

96 x 157 cm.<br />

In gekehltem vergoldeten Rahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Dr. Luuk Pijl, Dokkum,<br />

5. Februar 2021, in Kopie.<br />

Wie in Luuk Pijls Expertise herausgestellt wird, handelt<br />

es sich bei dem hier angebotenen Werk um eines von<br />

nur ca. zehn Werken, die zweifelsfrei dem Werkkorpus<br />

Friedrich Christoph Steinhammers zugewiesen werden<br />

können. Wenngleich der größte Teil seines Werkes<br />

als Öl auf Kupfer überliefert ist, gibt es auch größere<br />

vergleichbare Gemälde seiner Hand auf Leinwand, so<br />

etwa ein „Kindermord“, das signiert und 1621 datiert<br />

ist, 239 x 146 cm misst und am 27. Januar 2005 unter<br />

Lot 143 bei Sotheby's, New York angeboten wurde.<br />

Pijl sieht in dem hier angebotenen Gemälde Steinhammers<br />

vielleicht feinstes Gemälde. Im Zentrum<br />

sieht man Venus in bewegter Gewandung den Amorknaben<br />

züchtigend, während zahlreiche Putti umherspringen,<br />

ein Hinterteil eines Putto ist sogar in der<br />

Baumkrone erkennbar, die sich von dem leicht bewölkten<br />

Himmel abhebt. Der rechte Bildrand wird von<br />

klassischer Architektur mit korinthischen Kapitellen<br />

begrenzt.<br />

Provenienz:<br />

Privatsammlung, England.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Luuk Pijl, The <strong>Paintings</strong> of Friedrich Christoph<br />

Steinhammer <strong>–</strong> a brief Survey, in: Heiner Borggrefe<br />

et al., Hans Rottenhammer. Acts of the symposium<br />

held at Schloss Brake 17-18 February 2007, Marburg<br />

2007, S. 184-190.<br />

(1380525) (13)<br />

FRIEDRICH CHRISTOPH STEINHAMMER,<br />

ACTIVE 1608 <strong>–</strong> 1623<br />

VENUS CHASTISING CUPID AMONG PUTTI<br />

AND ROMAN ARCHITECTURE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

96 x 157 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Dr Luuk Pijl,<br />

Dokkum, 5 February 2021, in copy.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

191


410<br />

KÜNSTLER DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

NACH ANTOINE COYPEL (1661-1722)<br />

BACCHUS UND ARIADNE AUF DER INSEL NAXOS<br />

Gouache auf Papier.<br />

45 x 36 cm.<br />

Hinter Glas in dekorativem Rahmen.<br />

Das vorliegende Werk ist eine fast identische, jedoch<br />

seitenverkehrte Wiedergabe eines Gemäldes, das sich<br />

in den Sammlungen des Louvre in Paris befindet. Die<br />

Darstellung folgt auch einem vergleichbaren Werk,<br />

das sich im Philadelphia Museum of Art befindet.<br />

Zu sehen linksseitig die sitzende Ariadne, die von<br />

dem auf der Insel ankommenden jugendlichen Gott<br />

Bacchus entdeckt wird, dessen Schiff im Hintergrund<br />

rechts, durch einen Felsendurchblick im Wasser zu<br />

erkennen ist. Bacchus mit rotem wehenden Umhang<br />

und mit Weinrispen und -laub besetztem Haar, liebevoll<br />

Ariadne anschauend, die seinen Blick erwidert.<br />

Am Boden liegend ein Thyrsostab, sowie rechtsseitig<br />

das Gefolge des Bacchus mit Mänaden und einem<br />

bocksbeinigen Satyr, über beiden Amor fliegend mit<br />

Pfeil und Bogen.<br />

(13816810) (18)<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

192 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


411<br />

ITALIENISCHER MALER DER ZWEITEN HÄLFTE<br />

DES 17./ ERSTEN HÄLFTE DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

DIE VERTREIBUNG DER HAGAR DURCH ABRAHAM<br />

ITALIAN SCHOOL, SECOND HALF OF THE 17TH/<br />

FIRST HALF OF THE 18TH CENTURY<br />

THE EXPULSION OF HAGAR BY ABRAHAM<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

128 x 178 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Die Darstellung geht auf eine Erzählung des Alten<br />

Testa ments zurück. Abraham und Sara waren kinderlos,<br />

auf Bitten seiner Frau zeugt er mit seiner Sklavin<br />

Hagar ein Kind, das Ismael genannt wird. Jahre später<br />

gebiert Sara doch noch einen Sohn, welchen sie Isaak<br />

nennen. Auf erneuten Wunsch seiner Frau schickt er<br />

Hagar mit ihrem Sohn in die Wüste. Im Zentrum der<br />

stehende Abraham mit langem weiß-grauen Bart, in<br />

beige- braunem Gewand mit ausgestrecktem linken<br />

Arm und Zeigefinger die rechtsseitig stehende Hagar<br />

mit rotem Umhang davonschickend. Sie hält bereits<br />

in ihrem linken Arm eine große Amphore, sowie einen<br />

Korb mit Brot. Mit ihrer rechten Hand hat sie ihren<br />

Sohn ergriffen, der sie verwundert über das Weggehen<br />

anschaut. Links von Abraham ist vor einem<br />

Torbogen mit seinem dahinterliegenden Haus seine<br />

Frau Sara zu erkennen, an deren blauen Gewandzipfel<br />

ihr gemein samer Sohn Isaak zieht. Beliebtes Motiv in<br />

der Kunst geschichte der Malerei, hier in überwiegend<br />

beige- brauner Farbigkeit, die beiden Frauen durch<br />

einen roten bzw. blauen Umhang besonders hervorgehoben.<br />

Rahmen teils mit alten Anobiumlöchern.<br />

(1381681) (18)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

128 x 178 cm.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

193


412<br />

FRANZÖSISCHER MALER DES AUSGEHENDEN<br />

18./ BEGINNENDEN 19. JAHRHUNDERTS<br />

PORTRAIT WOHL DES GOLDSCHMIEDES<br />

MARTIN-GUILLAUME BIENNAIS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

195 x 132 cm.<br />

In vergoldetem Profilrahmen.<br />

In einem angedeuteten Innenraum das Ganzkörperportrait<br />

eines Mannes in weißen Hosen und Jabot mit<br />

blauer Samtjacke, seine Hand auf einem neben ihm<br />

stehenden Bureau Plat lehnend. Im Hintergrund ein<br />

Säulengang mit Park. Der reichhaltige Schmuck an dem<br />

Mann und die verschiedenen Gegenstände unterstreichen<br />

den Beruf, den der Dargestellte stolz ausübt<br />

und als der er verstanden werden möchte: Als Goldschmied<br />

fertigt er die hier dargestellten Gürtelschnallen,<br />

Degengriffe, Miniaturrahmungen, Ringe, Goldschmiedegefäße<br />

und Uhrengehäuse. Da er durchaus<br />

in der Lage ist, auch skulptural zu arbeiten, sind Skulpturen<br />

und entsprechende Werkzeuge zu sehen. Die<br />

Ähnlichkeit des Portraits mit Martin-Guillaume Biennais<br />

lässt den Schluss zu, dass es sich um den zu seiner<br />

Zeit neben Odiot berühmtesten Goldschmied Frankreichs<br />

handelt.<br />

Martin-Guillaume Biennais erblickte am 29. April 1764<br />

in Saint-Sauveur-La-Cochère das Licht der Welt. Er ging<br />

früh nach Paris und erwarb bei der Witwe Anciaux einen<br />

Tischlereibetrieb. Am 12. September 1789 wurde er als<br />

Tischlermeister aufgenommen. Er vergrößerte sich<br />

1790 durch den Kauf eines zweiten Geschäfts in der<br />

Rue Saint-Honoré 283.<br />

Sein Haus verfügte über eine große und vielfältige<br />

Kundschaft, darunter auch einen jungen General, der<br />

seinen Weg machen sollte: Bonaparte. Der Legende<br />

nach verkaufte Biennais ihm 1796 auf Kredit eine Reiseapotheke,<br />

die er während des Ägyptenfeldzugs<br />

mitnahm. Aufgrund seines Erfolgs gründete Biennais<br />

seine eigene Goldschmiedefabrik und stellte in dieser<br />

gesegneten Zeit über sechshundert Arbeiter ein.<br />

Ab 1804 führte er die gesamte Goldschmiedearbeit<br />

für das Haus des Kaisers aus. Er signierte seine Werke<br />

mit „Orfèvre de sa Majesté l‘Empereur et Roi à Paris“<br />

(Goldschmied seiner Majestät des Kaisers und Königs<br />

in Paris). Biennais wurde damit beauftragt, die Insignien<br />

der Krönungszeremonie (2. Dezember 1804) anzufertigen:<br />

das Schwert, den Lorbeerkranz, die große<br />

Kette der Ehrenlegion, das große Zepter, die Weltkugel<br />

und die Hand der Gerechtigkeit. Im Laufe der Restauration<br />

ließ Ludwig XVIII. sie Ende März 1819 einschmelzen.<br />

Während des gesamten Kaiserreichs reichte seine<br />

Produktion von Silberwaren, Schmuck, Juwelen, Kultgegenständen,<br />

verschiedenen Blankwaffen bis hin zu<br />

militärischen Dekorationen und Schnupftabakdosen<br />

aus Schildpatt, wie sie Napoleon liebte.<br />

Die einzige Kundschaft, die Biennais zu dieser Zeit<br />

noch fehlt, befindet sich außerhalb Frankreichs, die<br />

Könige und Kaiser Europas, die jedoch mit Napoleon<br />

verfeindet sind. Der Fall des Kaiserreichs bringt sie in<br />

Biennais’ Reichweite. 1815 bestellen der russische Zar<br />

Alexander I und sein Bruder, der Großherzog Michael,<br />

bei ihm ein Tafelservice aus Vermeil mit über tausend<br />

Teilen.<br />

1819 beschloss Biennais abrupt, sich aus dem Geschäft<br />

zurückzuziehen und übergab die Leitung an<br />

einen seiner wichtigsten Mitarbeiter. Er verließ daraufhin<br />

Paris und verbrachte die letzten Jahre in La Verrière,<br />

seinem Landsitz. Biennais starb am 27. März 1843<br />

im Alter von 78 Jahren im Kreise seiner Kinder in seinem<br />

Haus in Paris.<br />

Provenienz:<br />

Sammlung Balkany, dessen Sammlung Rue de<br />

Varenne in:<br />

Sotheby‘s, London, 28. September 2016, Lot 456.<br />

(1380551) (13)<br />

FRENCH SCHOOL,<br />

END OF 18TH/ EARLY 19TH CENTURY<br />

PORTRAIT PROBABLY OF GOLDSMITH MAR-<br />

TIN-GUILLAUME BIENNAIS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

195 x 132 cm.<br />

Provenance: Balkany collection, his collection Rue de<br />

Varenne in: Sotheby’s, London, 28 September 2016,<br />

lot 456.<br />

€ 45.000 - € 55.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

194 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


413<br />

LOMBARDISCHER MEISTER<br />

DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

JUDITH UND HOLOFERNES<br />

SCHOOL OF LOMBARDY,<br />

18TH CENTURY<br />

JUDITH AND HOLOFERNES<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

139 x 184 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Rechts im Vordergrund die reich gekleidete und mit<br />

Juwelen geschmückte Judith, im Begriff das an ihrer<br />

Seite gehaltene Schwert zu zücken, um das Haupt des<br />

Holofernes von seinem Körper zu trennen, welcher<br />

unter einem blauen Vorhang liegt. Der linke Bildabschluss<br />

durch die Rückenfigur einer Magd gekennzeichnet.<br />

(1380524) (13)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

139 x 184 cm.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

196 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


414<br />

NICOLAES MAES,<br />

1634 DORDRECHT <strong>–</strong> 1693 AMSTERDAM<br />

BILDNIS EINES HERRN MIT VIOLETTSEIDENEM<br />

UMHANG<br />

Öl auf Leinwand.<br />

68 x 56 cm.<br />

Links unten signiert.<br />

Seine erste Ausbildung erhielt Maes als noch junger<br />

Lehrling bei Rembrandt in Amsterdam, dessen Malweise<br />

er auch sogleich übernommen hatte. Noch<br />

während seines gesamten Aufenthaltes in seiner Heimatstadt<br />

Dordrecht herrschte sein Rembrandtesker Stil<br />

vor. Erst später, nach 1678 wandelte sich seine Malweise<br />

nach der Beeinflussung durch Van Dyck. Dies<br />

lässt sich vor allem in den nun vorwiegend entstandenen<br />

Porträtbildnissen sehen. Nun ging es ihm weniger<br />

um die Herausarbeitung von Licht- und Schatteneffekten<br />

wie in der Kunst Rembrandts, sondern vielmehr<br />

um die Erfassung der Charakteristik der dargestellten<br />

Personen, entsprechend dem Anliegen von<br />

Van Dyck. Auch narrative Bibel- oder Historiendarstellungen<br />

treten nun zurück. So zeigt der überwiegende<br />

Teil seines Œvres Herren-, Damen und Kinderbildnisse,<br />

zumeist aus adeligen, bzw. gehobenen Bürgerkreisen.<br />

Dies ist auch in dem hier vorliegenden Porträt zu<br />

erkennen, zu dem sich ein vergleichbares Werk der<br />

Zeit um 1680 im Niedersächsischen Landesmuseum<br />

Hannover befindet. Etwa zeitgleich ist das Selbstbildnis<br />

des Malers entstanden, heute im Museum<br />

Dord recht. Zahlreiche Bilder seiner Hand sind heute<br />

in London, Amsterdam, Berlin, Brüssel, Sankt Petersburg<br />

und in anderen bedeutenden Museen ausgestellt.<br />

Literatur<br />

Vgl. Ausstellung National Gallery London, 2020.<br />

Vgl. Joseph Eduard Wessely: Maes, Nikolaus. In:<br />

Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Bd. 20,<br />

Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 47 f. (1381366)<br />

(11)<br />

NICOLAES MAES,<br />

1634 DORDRECHT <strong>–</strong> 1693 AMSTERDAM<br />

PORTRAIT OF A GENTLEMAN WITH A PURPLE<br />

SILK CLOAK<br />

Oil on canvas.<br />

68 x 56 cm.<br />

Literature:<br />

cf. Exhibition National Gallery London, 2020.<br />

cf. Joseph Eduard Wessely: Maes, Nikolaus. In:<br />

General German Biography (ADB). Vol. 20, Duncker<br />

& Humblot, Leipzig 1884, p. 47 f.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

197


415<br />

GEORGE DESMARÉES,<br />

1697 <strong>–</strong> 1776<br />

Gemäldepaar<br />

PORTRAIT DES BAYERISCHEN KURFÜRSTEN<br />

MAXIMILIAN III JOSEPH (1727-1777)<br />

sowie<br />

PORTRAIT DER GEMAHLIN MARIA ANNA<br />

VON SACHSEN (1728-1797)<br />

Öl auf Leinwand.<br />

Je 85 x 64 cm.<br />

Einheitlich gerahmt, mit Rahmenbekrönungen in<br />

Form geschnitzter Schleifen mit Akanthusblatt.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Roberto Pancheri,<br />

Trient, vom 21. August 2020, in Kopie.<br />

Der Kurfürst im Halbbildnis nach rechts, mit blauer<br />

Taftschärpe, rotem Mantel und Orden vom Goldenen<br />

Vlies. Die Gemahlin leicht nach links gewandt, mit<br />

reichem Halsschmuck sowie dem polnisch-russischen<br />

Kreuzorden an rotem Band. Der weiche Samtglanz in<br />

den Stoffen sowie der ins Rosa ziehende Metallglanz<br />

der Rüstung zeigen deutlich die Malweise von George<br />

Desmarées. Der Kurfürst war Sohn von Kaier Karl VII<br />

Albrecht und begründete die Akademie der Bildenden<br />

Künste in München sowie die Bayerische Akademie<br />

der Wissenschaften. Ferner errichtete er die Nymphenburger<br />

Porzellanmanufaktur. Im Volk war er als der<br />

„Vielgeliebte“ geehrt. Interessanterweise verbot er<br />

damals die Oberammergauer Passionsspiele mit der<br />

Begründung, „dass das große Geheimnis unserer Heiligen<br />

Religion nun einmal nicht auf die Schaubühne<br />

gehört“. Da die Ehe kinderlos blieb, ging die Regierung<br />

Bayerns an die pfälzer Nebenlinie der Wittelsbacher<br />

über.<br />

(1381668) (2) (11)<br />

GEORGE DESMARÉES,<br />

1697 <strong>–</strong> 1776<br />

A pair of paintings<br />

PORTRAIT OF MAXIMILIAN III JOSEPH (1727 -<br />

1777), ELECTOR OF BAVARIA<br />

and<br />

PORTRAIT OF HIS WIFE MARIA ANNA SOPHIA<br />

OF SAXONY (1728 - 1797)<br />

Oil on canvas.<br />

85 x 64 cm each.<br />

In matching frames, surmounted by carved bows<br />

and acanthus leaves.<br />

Accompanied by an expert’s report by Roberto<br />

Pancheri, Trient, dated 21 August 2020, in copy.<br />

The elector was the son Charles VII, Holy Roman<br />

Emperor and founder of the Academy of Fine Arts in<br />

Munich and the Bavarian Academy of Sciences and<br />

Humanities. He also founded the Nymphenburg Porcelain<br />

Manufactory.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

198 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


416<br />

ANTONIO GIANLISI D. J.,<br />

1677 RIZZOLO <strong>–</strong> 1727 CREMONA, ZUG.<br />

INNENRAUM MIT FRÜCHTESTILLLEBEN AUF<br />

GOLDDURCHWIRKTER DECKE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

75 x 97 cm.<br />

In profiliertem und ornamental verziertem Rahmen.<br />

Horizontal ausgerichtetes Gemälde mit reich ausgestaltetem<br />

zentralperspektivisch angelegtem Innenraum<br />

mit gut konstruierter Kassettierung. Davor eine<br />

Profildeckplatte über akanthusblattverziertem Rücksprung.<br />

Auf der Platte ein goldfadendurchwirktes Seidentuch<br />

in Mauve. Darauf und davor ein überreiche<br />

strahlend farbiges Früchtestillleben mit Äpfeln, Feigen,<br />

Trauben und Pflaumen. Minimal rest. Etwas rissig.<br />

Anmerkung:<br />

Vergleichbar Sotheby‘s New York, 22. Januar 2004,<br />

Lot 84. Das dortige Gemäldepaar wurde zu umgerechnet<br />

fast 160.000 Euro angeboten. Das eine Gemälde<br />

ist in einen ganz ähnlichen architektonischen<br />

Zusammenhang eingebettet. Die Akanthusvolute<br />

und die Wandkassettierung ähneln der dortigen Darstellung<br />

in besonderer Weise. Hier wie dort ragt eine<br />

profilierte Deckplatte von links aus über der Kehlung<br />

in den Raum hinein, wobei die Ausgestaltung sowohl<br />

des Stilllebens als solches, als auch die Wandverkleidung<br />

und der Tisch bei dem hier angebotenen<br />

Gemälde besonders qualitätvoll erscheint.<br />

(13816617) (2) (13)<br />

ANTONIO GIANLISI THE YOUNGER,<br />

1677 RIZZOLO <strong>–</strong> 1727 CREMONA, ATTRIBUTED<br />

INTERIOR WITH FRUIT STILL LIFE IN<br />

GOLD-BROCADED COVER<br />

Oil on canvas.<br />

75 x 97 cm.<br />

In profiled and ornamentally decorated frame.<br />

Notes:<br />

Sotheby’s New York, 22 January 2004, lot 84. The<br />

comparable pair of paintings was offered for sale<br />

there for the equivalent of 160,000 Euro. One of the<br />

paintings is embedded in a very similar architectural<br />

context, the acanthus volute and wall panelling being<br />

particularly close to the example in this lot.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

199


200 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


417<br />

PIERRE MIGNARD,<br />

1612 <strong>–</strong> 1695, NACH<br />

HEILIGE CÄCILIA<br />

Öl auf Holzplatte.<br />

84 x 61,5 cm.<br />

Verso begonnenes Portrait eines Mannes mit angedeutetem<br />

Vatermörderkragen.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

418<br />

CARL FREDERIK STANLEY,<br />

1738 LONDON <strong>–</strong> 1813 KOPENHAGEN<br />

GROSSER RÖMISCHER TRIUMPHZUG<br />

IM FORUM MIT SIEGESSÄULE<br />

Grisaille-Gouache auf Karton.<br />

75 x 92 cm.<br />

Rechts unten signiert und datiert „1782“.<br />

Verglast und gerahmt.<br />

Auf einer steinernen Veranda mit Rundsäulen und<br />

einem zur linken Seite gerafftem Vorhang eine sitzende<br />

junge Frau in langem, antiken Gewand mit Kopfbedeckung,<br />

auf einer großen Harfe spielend. Rechts<br />

neben ihr stehend ein geflügelter Putto mit Notenheft<br />

und geöffnetem Mund, sie wohl gesanglich begleitend.<br />

Links an einen Tisch mit Decke gelehnt ein kleiner<br />

Bass, am Boden zudem über Notenheften zwei<br />

Flöten. Feine Malerei in überwiegend monochromer<br />

beiger Farbigkeit. Kl. Rest.<br />

Anmerkung:<br />

Das Original aus dem Jahr 1691 findet sich heute im<br />

Louvre, Paris.<br />

(13808214) (18)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

Der Künstler war Maler und Bildhauer sowie Tapisserie-<br />

Designer, dessen Werke sich u. a. im Statens Museum<br />

for Kunst in Kopenhagen befinden.<br />

Gezeigt ist der Einzug des siegreichen Imperators auf<br />

prunkvoller Biga. Durch Ketten gefesselte Vertreter der<br />

Besiegten ziehen voraus; auf großen Schalen werden<br />

die Kronen der unterlegenen Städte und Reiche der<br />

Gegner sowie erbeutete Prunkgegenstände zur Schau<br />

getragen. Im Hintergrund Vorbereitung für die Opferzeremonien<br />

mit Opfertieren, während der Imperator<br />

sich dem Priester zuwendet. Weihrauch zieht über<br />

die schaulustige Menge und lässt die Prachtgebäude<br />

nebelig erscheinen.<br />

(13804813) (3) (11)<br />

INFO | BID<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

201


419<br />

TOMMASO RUIZ,<br />

1710 <strong>–</strong> 1750, ZUG.<br />

BLICK AUF NEAPEL VON DER STRADA<br />

DI SANTA LUCIA<br />

TOMMASO RUIZ,<br />

1710 <strong>–</strong> 1750, ATTRIBUTED<br />

VIEW OF NAPLES FROM THE STRADA<br />

DI SANTA LUCIA<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

44 x 65 cm.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Blick auf den Golf von Neapel mit figurenreicher Uferpromenade<br />

sowie mit zahlreichen ankernden Booten<br />

und Schiffen, darunter zwei besonders auffallende<br />

Fregatten und ein kleineres goldfarbenes Boot. Im<br />

Hintergrund rechts der rauchende Vesuv, unter hohem<br />

blauem, teils gelblichem Himmel vom Licht der untergehenden<br />

Sonne. Detailreiche Darstellung in überwiegend<br />

monochromer grau-blauer Farbigkeit, aufgelockert<br />

durch einige farbliche Kleidungsstücke der<br />

Figuren und einige auffallende Boote. Teils Retuschen.<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

44 x 65 cm.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Anmerkung:<br />

Ein fast identisches kleineres Gemälde des Künstlers<br />

wurde bei Sotheby‘s, New York am 24. Januar<br />

2008 Lot 109 versteigert. (1381687) (18)<br />

202 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


420<br />

VENEZIANISCHER MALER DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

VENEDIGVEDUTE MIT DEM CANAL GRANDE<br />

SCHOOL OF VENICE, 18TH CENTURY<br />

VENICE VEDUTA WITH GRAND CANAL<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

58 x 90 cm.<br />

Verso auf Keilrahmen mit älterem Besitzeretikett aus<br />

Ottawa.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

58 x 90 cm.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Feingliedrige, großen Vedutenmalern wie Canaletto<br />

verpflichtete Malweise, mit der zentralen Wasserstraße,<br />

welche von Segelbooten und Gondeln mit Figurenstaffage<br />

belebt wird und umliegende, teils von der<br />

Sonne beschienene, teils verschattete Architektur.<br />

(1381612) (18)<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

203


421<br />

PIEMONTESER MEISTER<br />

DES SPÄTEN 18. JAHRHUNDERTS<br />

TAVERNA AL GAMBERO BON VINO<br />

Öl auf Leinwand.<br />

133 x 133 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Im Außenbereich einer sonnenbeschienenen großen<br />

Taverne zahlreiche, fröhlich versammelte Figuren:<br />

Darunter an einem Tisch kartenspielende Männer,<br />

mehrere Paare sowie ein Musikus mit Geige in<br />

Rücken ansicht, einem jungen, edel gekleideten Paar<br />

zum Tanz aufspielend. Am linken Rand ein weiteres<br />

Paar mit einem schnüffelnden Hund und im linken<br />

Hintergrund eine Frau mit kleinem Kind, die durch das<br />

rechteckige Tor eines Holzgatters den Platz vor dem<br />

Gasthaus verlässt, in Richtung eines Wäldchens.<br />

Feine viel figurige Malerei, das teils mit Backsteinen<br />

errichtete Gebäude präzise wiedergegeben vor hohem<br />

wolkenlosen, leicht türkis-blauem Himmel mit fliegenden<br />

Vögeln.<br />

Provenienz:<br />

Wohl ehemals Antichità Lazzarini, Turin (Etikett auf<br />

Holzrahmen auf der Rückseite). (13815310) (3) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

422<br />

FRANZÖSISCHER MALER DER ZWEITEN HÄLFTE<br />

DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

Vier Gemälde<br />

PERSONIFIKATIONEN DER VIER JAHRESZEITEN<br />

Öl auf Leinwand, auf Karton/ Platte.<br />

Je 70 x 56 cm.<br />

In teilvergoldeten Rahmen.<br />

Die vier zusammengehörigen Gemälde jeweils mit<br />

der Darstellung einer halbfigurigen jungen Frauen und<br />

den jeweiligen, den Jahreszeiten entsprechenden<br />

Symbolen: Wie der Frühling mit einem Blütenkranz,<br />

der Sommer mit Ähren, der Herbst mit blauen Trauben<br />

und Weinlaub und schließlich der Winter mit der<br />

Darstellung einer jungen Frau, die einen hellen Umhang<br />

trägt, mit dem auch ihr Haupt bedeckt ist und<br />

die sich ihre Hände an einem rötlich leuchtenden Feuer<br />

im linken Hintergrund erwärmt. Malerische harmonische<br />

Darstellung, die Frauen jeweils mit feinem liebevollen<br />

Blick.<br />

(1380942) (18)<br />

€ 6.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

204 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


423<br />

CHARLES VAN LOO,<br />

1705 <strong>–</strong> 1765, ZUG.<br />

Gemäldepaar<br />

MUSEALE GEMÄLDE EINER KÖNIGLICHEN<br />

HOCHZEITSKUTSCHE<br />

Öl auf Eichenholz.<br />

61,5 x 54 cm.<br />

Die beiden Bilder museal und höchst selten. Sie bildeten<br />

ursprünglich die Türbemalungen einer vergoldeten<br />

Prunkkutsche, wie sie in Paris für königliche Staatsprozessionen<br />

und Hochzeiten gefertigt wurden. In der<br />

Pariser Kutschen-Werkstatt arbeitete Van Loo zusammen<br />

mit seinen Mitarbeitern für die malerische Dekoration.<br />

Dabei sind die Hauptfiguren stets von der<br />

Hand des Meisters, die Nebendekoration von den<br />

Mitarbeitern. In der Regel enthalten die Darstellungen<br />

allegorische Bezüge zu Hochzeiten oder Krönungen.<br />

So sind auch hier die beiden bemalten Türverkleidungen<br />

mit Krönungsmotiven entsprechend allegorisch<br />

bemalt. Vor Blattgold-Hintergrund erscheinen jeweils<br />

fünf Putten auf Wolkenbänken. Sie stellen verniedlichte<br />

mythologische Götter und agieren entsprechend einem<br />

Hochzeitsereignis: In einem der Bilder vertritt ein Putto<br />

den Bräutigam als Gott Jupiter mit Blitzbündel und<br />

Helm. Er weist auf sein königliches ovales Wappen<br />

mit Krone. Links daneben Mars mit Schwert, darüber<br />

Flora, die die Krone hält. Links unten sitzt Amor im<br />

roten Umhang, Merkur mit einem Buch neben seinem<br />

Stab rechts auf der Wolke.<br />

Das Gegenstück ist der königlichen Braut gewidmet.<br />

Hier sind ebenfalls fünf Putten auf Wolken zu sehen.<br />

Eine mädchenhafte Puttenfigur mit rosafarbenem<br />

Velum oberhalb des noch unbekrönten Wappenrahmens<br />

erwartet die Krone. Im Zentrum unterhalb des<br />

Ovalwappens die weibliche Allegorie der Fortuna, mit<br />

einer ansehnlichen Mitgift in Form herabregnender<br />

Goldmünzen.<br />

Links darunter tragen zwei weitere Putten die Krone<br />

des Bräutigams nach oben, rechts daneben ist der<br />

Adler, Attribut des Zeus (des Bräutigams), flankiert<br />

von einem Putto mit Posaune (Ruhm).<br />

Die Innenflächen der ovalen Wappenrahmen sind mit<br />

Goldauflage überzogen. Es ist zu erkennen, dass sich<br />

darunter Adelswappen befinden. Der Grund liegt darin,<br />

dass derlei Prachtkarossen und Hochzeitskutschen<br />

mehrfach verwendet wurden, wobei jeweils neue<br />

Wappen eingesetzt werden konnten.<br />

Diese prächtigen Staatskutschen wurden in Paris gefertigt.<br />

In Deutschland war Frankfurt am Main traditionell<br />

die Wahl- und Krönungsstadt. Eine solche Prunkkarosse<br />

wurde laut Quellen für 100.000 rheinische Gulden erworben.<br />

So etwa die goldene Kutsche für die 1722<br />

mit dem bayerischen Kurfürsten Karl Albrecht (1697-<br />

1745) vermählte, alsdann Kaiserin Maria Amalia (1701-<br />

1756) oder für den Kurfürsten Clemens August von<br />

Köln (1700-1761).<br />

Charles van Loo, in Paris für die Bemalung dieser<br />

Prunkkutschen zuständig, erhielt als „Peintre le plus<br />

habile“ 1.200 Louis d‘or, sowie „une tabatiére et<br />

montre“ in Gold als Gratifikation.<br />

Die Abbildung (Rudolf H. Wackernagel, München<br />

2022, S. 66ff) zeigt die Prunkkarosse für Maria Amalia<br />

(Marstallmuseum, Schloss Nymphenburg), die ebenfalls<br />

mit Gemälden von Van Loo dekoriert ist. Die Malweise<br />

der hier vorliegenden Bilder stimmt mit den<br />

Malereien der Kutsche völlig überein.<br />

Charles van Loo entstammte einer flandrischen Malerfamilie.<br />

Er ging 1720 nach Paris, arbeitete zunächst<br />

mit seinem Bruder Jean-Baptiste zusammen und erhielt<br />

1724 den Prix de Rome. 1732 in Turin, dann ab 1733<br />

wieder in Paris, von Madame Pompadour als Rivale von<br />

Boucher gefördert. Noch vor seinem Tod wurde er als<br />

erster Maler des Königs in den Adel erhoben. Van Loo<br />

war Lehrer des Jean-Honoré Fragonard. A.R.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Rudolf H. Wackernagel, Staats- und Galawagen<br />

der Wittelsbacher. Kutschen, Schlitten und Sänften<br />

aus dem Marstallmuseum Schloss Nymphenburg,<br />

München 2002, Bd. 2 S. 66 ff.<br />

(1381841) (11)<br />

206 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


CHARLES VAN LOO,<br />

1705 <strong>–</strong> 1765, ATTRIBUTED<br />

A pair of paintings<br />

DEPICTIONS FROM A ROYAL WEDDING CARRIAGE<br />

OF MUSEUM-QUALITY<br />

Oil on oak panel.<br />

61.5 x 54 cm.<br />

The two paintings of museum-quality are extremely<br />

rare. Originally, they were the door paintings of a gilt<br />

state carriage. Together with his assistants, Van Loo<br />

painted the decorations in the Paris carriage workshop.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Die hier abgebildete Prunkkarosse der Marie-Amalie wurde ebenfalls von Charles van Loo<br />

dekoriert.<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

207


424<br />

FRANZÖSISCHER KÜNSTLER<br />

DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

ALLEGORIE DES FRÜHLINGS<br />

Öl auf Leinwand.<br />

105,8 x 105 cm.<br />

Prächtiger Rahmen.<br />

Großformatiges Ölgemälde mit der jugendlich dargestellten<br />

allegorischen Gestalt des Frühlings. Das Mädchen<br />

in seitlich halbliegender Position wiedergegeben,<br />

mit entblößter Burst, in hellem Kleid mit darüberliegendem<br />

blauen Tuch. Im Haar ein Blütenkranz mit ihrer<br />

erhobenen linken Hand steckt sie eine Rose hinter ihr<br />

Ohr. Mit der rechten Hand nimmt sie weitere Blumen<br />

aus ihrem liegenden Korb. Der Kopf gerade geshalten,<br />

der Blick auf den Betrachter gerichtet. Der Hintergrund<br />

im rechten Bereich abgedunkelt durch Wiedergabe<br />

von grünem Strauchwerk und Ästen. Links der<br />

hellblaue, leicht rötliche Himmel sowie eine Ziervase,<br />

diese geschmückt mit einer farbenfrohen Blumengirlande.<br />

Das Sujet sowie die detailreiche Ausführung<br />

der Blumen und die Atmosphäre weisen auf einen<br />

Einfluss des Meisters des 18. Jahrhunderts Francois<br />

Boucher (1703-1770) hin.<br />

(1380941) (10)<br />

€ 3.000 - € 4.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

425<br />

ETIENNE JEAURAT,<br />

1699 PARIS <strong>–</strong> 1789 VERSAILLES, ZUG.<br />

BAIN DE FEMMES<br />

Öl auf Leinwand.<br />

88 x 79,5 cm.<br />

In Louis XV Stilrahmen.<br />

Hochformatige tiefe an seine Lehrzeit in Rom erinnernde<br />

Landschaft mit arkadischer Anmutung und<br />

italienisierenden architektonischen Versatzstücken.<br />

Im Zentrum ein Gewässer mit Lustboot und davor<br />

badenden leicht bekleideten Damen, von denen eine<br />

spielerischen Kontakt mit einer am Ufer befindlichen<br />

weiteren Figur aufgreift.<br />

Anmerkung:<br />

Ein thematisch vergleichbares Gemälde des genannten<br />

Künstlers wird im Musée des Beaux-Arts<br />

in Bordeaux unter Inv.Nr. Bx 1974.10.1 verwahrt.<br />

Literatur:<br />

Vgl. zu dem Vergleichsbild: Boysson B. de, Catalogue<br />

des peintures de l’Ecole Française du XVIIIème siècle,<br />

Musée des Beaux-Arts de Bordeaux (Mémoire de<br />

maîtrise), Bordeaux, Université de Bordeaux III, 1980,<br />

Bd. 1, Nr. 29; Bd. 2, Tafel 29. (13804211) (13)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

208 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


426<br />

GASPAR PIETER VERBRUGGEN D. J.,<br />

1664 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1730 LILLE<br />

Gemäldepaar<br />

FLORA UND POMONA MIT PRACHTVOLLEN<br />

BLUMENGEBINDEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

Je 50 x 39 cm.<br />

Je links unten signiert, jeweils verso auf Rahmenaufkleber<br />

mit der Bezeichnung „Flora“, sowie „Pomona“.<br />

In vergoldeten Prunkrahmen.<br />

Das eine Gemälde zeigt die in Landschaft an einer<br />

großen Steinvase mit Blumengebinden sitzende Flora,<br />

das andere die sitzende Pomona an einem steinernen<br />

Brunnenbecken, über ihrem Schoß eine prachtvolle<br />

Blumengirlande sowie linksseitig mehrere Zweige<br />

und abgelegte Früchte. Links im Hintergrund ein Putto<br />

mit einem kleinen Blumengebinde, während ein weiterer<br />

geflügelter Putto rechts unten in Rückenansicht zu<br />

erkennen ist. Qualitätvolle, farbenfrohe, feine Malerei<br />

in der für den Künstler typischen Art und Weise.<br />

GASPAR PIETER VERBRUGGEN THE YOUNGER,<br />

1664 ANTWERP <strong>–</strong> 1730 LILLE<br />

A pair of paintings<br />

FLORA AND POMONA WITH MAGNIFICENT<br />

FLORAL GARLANDS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

50 x 39 cm each.<br />

Both signed lower left and label on the back of the<br />

frame inscribed “Flora” and “Pomona”.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Anmerkung:<br />

Der Künstler war ein flämischer Maler, der vor allem<br />

für seine dekorativen Stillleben mit Blumen und<br />

Früchten bekannt ist. Er wurde bereits im Alter von<br />

13 Jahren Meister der Lukasgilde von Antwerpen.<br />

Im Jahr 1705 verließ er Flandern und ging nach Den<br />

Haag, wo er zahlreiche Aufträge für die Dekoration<br />

prominenter Residenzen erhielt. Er trat 1708 der<br />

Lukasgilde von Den Haag bei. (1371128) (18)<br />

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

209


427<br />

GIACOMO ANTONIO MELCHIORRE CERUTI,<br />

1698 MAILAND <strong>–</strong> 1767 BRESCIA, ZUG.<br />

PORTRAIT EINER DAME IN FLORALEM KLEID<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

90 x 67,5 cm.<br />

In Louis XV-Stilrahmen.<br />

Vor unbestimmtem Grund das leicht nach rechts gerichtete<br />

Hüftportrait einer Dame mit dem Betrachter<br />

geltenden Blick. In ihrer Hand ein Fächer, ihr Kleid und<br />

ihre Haube von Spitze und polychromen Blüten geziert.<br />

Neben Stillleben und genrehaften Gemälden<br />

und typenhaften Personendarstellungen schuf Ceruti<br />

auch Portraits mit - besonders bei den Damen - fein<br />

gestalteter Gewandung, wie unter anderem das Portrait<br />

im Lechi Museum in Brescia (Fondazione Zeri<br />

Nummer 77726) zeigt.<br />

(13804517) (13)<br />

GIACOMO ANTONIO MELCHIORRE CERUTI,<br />

1698 MILAN <strong>–</strong> 1767 BRESCIA, ATTRIBUTED<br />

PORTRAIT OF A LADY IN FLORAL DRESS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

90 x 67.5 cm.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

428<br />

DEUTSCHE SCHULE DES 18. JAHRHUNDERTS,<br />

AUS DEM BESITZ VON WOLFGANG JOOP<br />

(ABB. RECHTS)<br />

PORTRAIT EINER DAME DES HOCHADELS,<br />

FRIEDERIKE CAROLINE MARKGRÄFIN VON<br />

BRANDENBURG-ANSBACH, GEB. VON SACHSEN-<br />

COBURG-SAALFELD (1735 <strong>–</strong> 1791)<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

117 x 92 cm.<br />

In prachtvollem Rahmen.<br />

In einem palastartigen Innenraum das Dreiviertelbildnis<br />

nach links einer eleganten Dame in einem<br />

goldenen, bekrönten Sessel. Sie trägt ein mit floralem<br />

Muster besticktes silbernes, glänzendes Kleid mit<br />

Rüschenärmeln und Spitze verziertem Dekolleté, an<br />

dem eine große Diamantenbrosche und der Sternkreuzorden<br />

für Damen mit der Aufschrift „Salus et<br />

Gloria“ (Heil und Ruhm) an schwarz-seidener Bandschleife<br />

befestigt sind. Zudem trägt sie einen roten<br />

Samtmantel, der mit Nerz gefüttert ist. In ihrem Schoß<br />

hält sie mit der linken Hand ein kleines Hündchen. Zu<br />

ihrer rechten Seite ein goldener Hocker mit rotem<br />

Samtkissen mit goldenem Band und Quaste, auf dem<br />

die preußische Königskrone und die Markgrafenkrone<br />

liegen <strong>–</strong> eine Identifikation der Portraitierten als die<br />

Markgräfin untermauernd. Sie hat ein feines, schmales<br />

zur Seite gerichtetes Gesicht mit geröteten Wangen,<br />

trägt eine weiße Perücke mit Schmuckaufsatz, wertvolle<br />

Ohrringe und eine enganliegende Kette auf einem<br />

kleinen Spitzenkragen um ihren Hals. Zudem hat sie<br />

eine schmale lange Nase und mit ihren glänzenden<br />

Augen schaut sie würdevoll aus dem Bild heraus. Repräsentatives,<br />

qualitätvolles Portrait mit vielen feinen<br />

Details, besonders Kleidung und Schmuck werden<br />

dabei hervorgehoben.<br />

Anmerkung 1:<br />

Wir danken Frau Anna Eunike Röhrig für freundliche<br />

Hinweise bezüglich der Identifikation der Dargestellten.<br />

In Berufung auf Ludwig Meyer wurde das Portrait<br />

der Markgräfin bereits identifiziert und in das Jahr<br />

1754 datiert.<br />

Anmerkung 2:<br />

Der Sternkreuzorden ist ein 1668 gegründeter österreichischer<br />

Damenorden („Hochadeligen Frauenzimmer-Sternkreuzorden“).<br />

Zu den höchsten<br />

Schutzfrauen gehörten zwischen 1720 und 1780:<br />

Wilhelmine Amalie von Braunschweig-Lüneburg,<br />

Maria Theresia von Österreich und Maria Ludovica<br />

von Spanien. Die derzeitige Großmeisterin des<br />

Ordens ist Gabriela von Habsburg.<br />

Provenienz:<br />

Anonyme Versteigerung [Sammlung Karl Graf von<br />

Maldeghem];<br />

Christie‘s, Auktion, Amsterdam, 24. März 1999, Art<br />

and Antiques from German Noble Houses, Los 121.<br />

Sammlung Wolfgang Joop, Villa Wunderlich, Berlin;<br />

Christie‘s, Auktion 14445, London, 18. Oktober 2017,<br />

Villa Wunderkind: Selected Works from the Private<br />

Collection of Wolfgang Joop, Lot 17.<br />

Dorotheum, Wien, 18. Dezember 2019, Gemälde<br />

Alter Meister, Los 258.<br />

(1301402) (18)<br />

€ 2.500 - € 3.500<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

212 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


429<br />

ENGLISCHER MEISTER<br />

DES FRÜHEN 18. JAHRHUNDERTS,<br />

IN DER NACHFOLGE DES SIMON PIETERSZ.<br />

VERELST (1644 <strong>–</strong> 1721)<br />

PRACHTVOLLES BLUMENSTILLLEBEN<br />

IN EINER VASE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

76,5 x 63,5 cm.<br />

Gerahmt.<br />

Wir danken Fred G. Meijer vom RKD, Den Haag, der<br />

das Gemälde in die Nachfolge des Simon Verelst stellt,<br />

vermutlich von einem englischen Maler des frühen<br />

18. Jahrhunderts.<br />

ENGLISH SCHOOL, EARLY 18TH CENTURY,<br />

IN THE FOLLOWING OF SIMON PIETERSZ.<br />

VERELST (1644 <strong>–</strong> 1721)<br />

MAGNIFICENT FLORAL STILL LIFE IN VASE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

76.5 x 63.5 cm.<br />

We would like to thank Fred G. Meijer from the RKD,<br />

The Hague, who describes the painting as in the following<br />

of Simon Verelst, probably created by an English<br />

painter of the early 18th century.<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Vor dunklem Hintergrund steht auf einer von rechts<br />

ins Bild ragenden Tischplatte ein Blumenstrauß in einer<br />

gebauchten Glasvase. Besonders schöne Exemplare<br />

großer Blüten mit ebenso zarten wie kunstvoll geformten<br />

Blütenblättern sind dabei zu einem kostbaren<br />

Arrangement zusammengestellt. Darunter befinden<br />

sich roséfarbene und weiße Rosen mit gefüllten Blütenköpfen,<br />

Mohnblumen, Malven, Lupinen und Astern.<br />

Ferner rankt sich eine gelbe Kapuzinerkresse über<br />

den Tischrand. Links neben der Vase liegen sieben<br />

rote Kirschen an der Tischecke.<br />

Mit seinen weißen, rosafarbenen, roten sowie gelben<br />

und blauen Tönen in den Blüten und seinem vielschichtig,<br />

nuancierten grünen Blattwerk weist das<br />

Blumenstillleben eine durchaus bunte Farbpalette auf.<br />

Einige weiß-bräunlich gefärbte, verwelkende Rosenblätter<br />

im unteren Bereich des Straußes weisen subtil auf<br />

die Vergänglichkeit der Blütenpracht hin, ein Momento<br />

Mori. Der Künstler wollte wohl die ausgesprochene<br />

Brillanz seiner Farbwahl und seiner Formgebung anhand<br />

des Blumenstillebens vorführen.<br />

(1360108) (18)<br />

214 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


430<br />

JAN PHILIPS RIGOULTS VAN THIELEN,<br />

1618 <strong>–</strong> 1667, NACHFOLGE DES<br />

BLUMEN IN EINER VASE<br />

Öl auf Eichenholz. Parkettiert.<br />

42 x 31 cm.<br />

Gerahmt.<br />

Wir danken Fred G. Meijer vom RKD, Den Haag, der<br />

trotz später Datierung in dem Gemälde die Manier<br />

des Jan Philip Rigoults van Thielen sieht.<br />

Vor dunklem Hintergrund das lebendig geschwungene<br />

Arrangement von großen Blüten verschiedener Rosen<br />

und Tulpen. Drei rot-weiße Tulpen, rosafarbene, weiße<br />

und gelbe Rosen, sowie eine blaue Iris und dunkelviolette<br />

einfache Päonien stehen in einer gebauchten<br />

Glasvase mit Glanzlichtern. Die Vase und der Sims sind<br />

wohl spätere Ergänzungen. Die Wirkung der Blumendarstellung<br />

entsteht durch die Art, wie in verschiedenen<br />

Drehungen Blüten und Blätter durchmodelliert<br />

werden. Vor dem dunklen Hintergrund erscheinen die<br />

Farbabstufungen kräftig und imposant. Schwundrisse.<br />

(1360107) (18)<br />

JAN PHILIPS RIGOULTS VAN THIELEN,<br />

1618 <strong>–</strong> 1667, FOLLOWER OF<br />

FLOWERS IN VASE<br />

Oil on oak panel. Parquetted.<br />

42 x 31 cm.<br />

We would like to thank Fred G. Meijer from the RKD,<br />

The Hague, who, despite later dating, recognizes the<br />

style of Jan Philips van Thielen in the painting.<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

216 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.500 additional images.


CATALOGUE IV<br />

IMPRESSIONISTS & MODERN ART<br />

19TH/20TH CENTURY PAINTINGS<br />

Please click here to browse the next catalogue:<br />

ONE OF THE LEADING AUCTION HOUSES IN EUROPE<br />

CATALOGUE IV<br />

IMPRESSIONISTS & MODERN ART<br />

19TH/20TH CENTURY PAINTINGS<br />

Auctions: Thursday, 7 December 2023<br />

Exhibition: Saturday, 2 December <strong>–</strong> Tuesday, 5 December 2023

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!